114 Fragen zu Schwerbehinderung

Ja, mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 % und je nach Art der Behinderung kannst du im öffentlichen Linienverkehr in Deutschland bestimmte Vergünstigungen erhalten. Entscheidend ist, ob dir im Schwerbehindertenausweis eines der Merkzeichen wie „G“ (erhebliche Gehbehinderung), „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinderung), „Bl“ (blind) oder „H“ (hilflos) zuerkannt wurde. **Folgende Vergünstigungen sind möglich:** - **Freifahrt im öffentlichen Nahverkehr:** Mit dem Merkzeichen „G“, „aG“, „Bl“ oder „H“ im Schwerbehindertenausweis kannst du gegen eine geringe Eigenbeteiligung (aktuell 91 Euro pro Jahr oder 46 Euro pro Halbjahr, Stand 2024) eine Wertmarke beim Versorgungsamt beantragen. Damit kannst du Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und Nahverkehrszüge kostenlos nutzen. [Informationen des BMAS zur Wertmarke](https://www.bmas.de/DE/themen/teilhabe-und-inklusion/schwerbehinderung/oeffentlicher-nahverkehr.html) - **Ermäßigung ohne Merkzeichen:** Hast du kein entsprechendes Merkzeichen, gibt es in der Regel keine bundesweit einheitlichen Vergünstigungen. Manche Verkehrsverbünde bieten aber eigene Ermäßigungen für Menschen mit Schwerbehinderung an. Es lohnt sich, bei deinem örtlichen Verkehrsverbund nachzufragen. **Wichtig:** Der reine Grad der Behinderung (50 %) reicht für die bundesweite Freifahrt nicht aus. Entscheidend ist das Merkzeichen im Ausweis. **Tipp:** Falls du noch kein Merkzeichen hast, prüfe mit deinem Arzt oder dem Versorgungsamt, ob du eines beantragen kannst. Weitere Informationen findest du auch auf den Seiten des [Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)](https://www.bmas.de/DE/themen/teilhabe-und-inklusion/schwerbehinderung/oeffentlicher-nahverkehr.html).

Der Grad der Behinderung (GdB) ist ein Maß dafür, wie stark die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch eine gesundheitliche Beeinträchtigung eingeschränkt ist. Ein GdB von 30 bedeutet, dass eine Person eine „leichte bis mäßige“ Beeinträchtigung hat. Die Skala reicht von 20 bis 100, wobei höhere Werte für stärkere Einschränkungen stehen. Mit einem GdB von 30 gilt man in Deutschland noch nicht als „schwerbehindert“ (dies beginnt ab GdB 50). Allerdings kann man unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. Gleichstellung durch die Agentur für Arbeit) dennoch einige Nachteilsausgleiche erhalten, etwa im Arbeitsleben. Weitere Informationen findest du beim [Bundesministerium für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/themen/teilhabe-und-inklusion/schwerbehinderung/grad-der-behinderung.html).

Eine Schwerbeschädigungszulage erhält man in Deutschland in bestimmten Fällen, wenn man als schwerbehinderter Mensch gilt, also einen Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 hat. Die Zulage ist jedoch kein allgemeiner Anspruch für alle Schwerbehinderten, sondern wird in speziellen Kontexten gezahlt, zum Beispiel: **1. Im öffentlichen Dienst:** Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die als schwerbehindert anerkannt sind, können unter bestimmten Voraussetzungen eine Schwerbeschädigtenzulage erhalten. Die genauen Regelungen finden sich in Tarifverträgen wie dem TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) oder dem TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder). Die Zulage wird gezahlt, wenn der GdB mindestens 50 beträgt und kein Anspruch auf eine vergleichbare Leistung besteht. **2. Im Beamtenrecht:** Auch für Beamte gibt es Regelungen zur Schwerbeschädigtenzulage, die sich nach dem jeweiligen Besoldungsrecht richten. **3. In der gesetzlichen Unfallversicherung:** Wer durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit schwerbehindert wird, kann unter Umständen eine Verletztenrente oder eine entsprechende Zulage erhalten. **Wichtige Hinweise:** - Die Höhe und die Anspruchsvoraussetzungen der Zulage sind je nach Rechtsgrundlage unterschiedlich. - Die Zulage muss in der Regel beantragt werden. - Sie ist unabhängig von anderen Nachteilsausgleichen wie Zusatzurlaub oder Kündigungsschutz. **Weitere Informationen:** - [Informationen zur Schwerbeschädigtenzulage im öffentlichen Dienst (ver.di)](https://www.verdi.de/themen/arbeitnehmerinnenrechte/schwerbehinderte-im-oeffentlichen-dienst) - [Schwerbehindertenrecht beim BMAS](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Schwerbehinderte-Menschen/schwerbehinderte-menschen.html) Für eine individuelle Einschätzung empfiehlt sich die Beratung durch den Personalrat, die Schwerbehindertenvertretung oder eine Sozialberatungsstelle.

Ein Behinderungsgrad (GdB) von 40 gilt in Deutschland **nicht** als "schwerbehindert". Als schwerbehindert gilt man erst ab einem Grad der Behinderung von **50** oder mehr. Mit einem GdB von 40 kannst du jedoch unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. Gleichstellung durch die Agentur für Arbeit) einen ähnlichen Status wie Schwerbehinderte erhalten, etwa im Hinblick auf Kündigungsschutz. **Mitteilungspflicht an den Arbeitgeber:** Du bist grundsätzlich **nicht verpflichtet**, deinem Arbeitgeber einen GdB von 40 mitzuteilen. Erst wenn du bestimmte Rechte oder Nachteilsausgleiche (z. B. Zusatzurlaub, besonderen Kündigungsschutz) in Anspruch nehmen möchtest, ist eine Mitteilung sinnvoll oder notwendig. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/) oder auf den Seiten des [Bundesministeriums für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Teilhabe-und-Inklusion/Schwerbehinderte-Menschen/schwerbehinderte-menschen.html).

Schwerbehinderte Arbeitnehmer haben in Deutschland besondere Schutzrechte und Unterstützungsmaßnahmen im Berufsleben. Diese sind im Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) geregelt. Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen gehören: 1. **Kündigungsschutz:** Schwerbehinderte Arbeitnehmer genießen einen besonderen Kündigungsschutz. Eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist nur mit vorheriger Zustimmung des Integrationsamtes möglich. 2. **Zusatzurlaub:** Schwerbehinderte Arbeitnehmer haben Anspruch auf einen bezahlten Zusatzurlaub von fünf Arbeitstagen pro Kalenderjahr (§ 208 SGB IX). 3. **Arbeitsplatzgestaltung:** Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er den Bedürfnissen des schwerbehinderten Menschen entspricht (z.B. technische Hilfsmittel, barrierefreie Zugänge). 4. **Teilzeit und flexible Arbeitszeiten:** Schwerbehinderte können verlangen, dass ihre Arbeitszeit entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit angepasst wird (§ 164 Abs. 5 SGB IX). 5. **Anspruch auf bevorzugte Einstellung:** Bei gleicher Eignung sind schwerbehinderte Bewerber bei Einstellungen bevorzugt zu berücksichtigen (§ 164 Abs. 1 SGB IX). 6. **Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM):** Bei längerer Arbeitsunfähigkeit muss der Arbeitgeber ein BEM anbieten, um die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern. 7. **Vertretung durch die Schwerbehindertenvertretung:** In Betrieben mit mindestens fünf schwerbehinderten Mitarbeitern gibt es eine Schwerbehindertenvertretung, die die Interessen der Betroffenen vertritt. 8. **Förderungen und Hilfen:** Es gibt finanzielle Hilfen und Förderungen, z.B. für technische Arbeitshilfen oder zur Schaffung eines behindertengerechten Arbeitsplatzes, die über das Integrationsamt oder die Agentur für Arbeit beantragt werden können. Weitere Informationen findest du beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/) oder auf den Seiten des [Bundesministeriums für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Schwerbehinderte-Menschen/schwerbehinderte-menschen.html).

Nach einer beidseitigen Brustamputation (Mastektomie) wird in Deutschland in der Regel ein Grad der Behinderung (GdB) von **50** anerkannt. Dies ergibt sich aus den "Versorgungsmedizinischen Grundsätzen" (Anlage zu § 2 der Versorgungsmedizin-Verordnung), die die Bewertung von Behinderungen regeln. Der genaue Wortlaut (Stand 2024) lautet: - **Beidseitige Brustamputation:** GdB 50 Wichtig: Der GdB kann im Einzelfall höher oder niedriger ausfallen, wenn zusätzliche gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Komplikationen vorliegen (z. B. Lymphödem, Bewegungseinschränkungen, psychische Folgen). Die endgültige Feststellung trifft das zuständige Versorgungsamt. Weitere Informationen findest du beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/Fachlexikon/Brustamputation/71c1/index.html) oder im [Versorgungsmedizinischen Grundsatzkatalog](https://www.gesetze-im-internet.de/versmedv/anlage.html).

Eine Schwerbehinderung liegt in Deutschland vor, wenn ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 festgestellt wird. Wer einen GdB von 30 hat, gilt rechtlich **nicht** als schwerbehindert, sondern als „behindert“. Das bedeutet: - **GdB 30**: Es liegt eine erhebliche Beeinträchtigung der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft vor, aber noch keine Schwerbehinderung. - **Rechte und Nachteilsausgleiche**: Mit einem GdB von 30 hast du noch keinen Anspruch auf die besonderen Rechte und Nachteilsausgleiche für schwerbehinderte Menschen (wie z. B. Zusatzurlaub, besonderer Kündigungsschutz, Steuervergünstigungen). - **Gleichstellung**: Du kannst dich aber bei der Agentur für Arbeit „gleichstellen“ lassen, wenn du durch deine Behinderung Schwierigkeiten hast, einen Arbeitsplatz zu bekommen oder zu behalten. Nach erfolgreicher Gleichstellung erhältst du in vielen Bereichen die gleichen Rechte wie schwerbehinderte Menschen (z. B. Kündigungsschutz). Weitere Informationen findest du z. B. beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/Fuer-Arbeitnehmer/Grad-der-Behinderung-GdB/68c6/index.html) oder auf den Seiten des [Bundesministeriums für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/themen/teilhabe-und-inklusion/schwerbehinderte-menschen/grad-der-behinderung.html).

In Deutschland wird der Grad der Behinderung (GdB) in Zehnerschritten von 20 bis 100 festgestellt. Die wichtigsten Stufen sind: - **GdB 20, 30, 40**: Leichtere Beeinträchtigungen, noch kein Schwerbehindertenstatus. - **GdB 50 und mehr**: Ab hier gilt man als schwerbehindert. **Vorteile und Nachteilsausgleiche ab GdB 50 (Schwerbehinderung):** - **Kündigungsschutz**: Besonderer Schutz vor Kündigung im Arbeitsverhältnis. - **Zusatzurlaub**: Mindestens 5 zusätzliche Urlaubstage pro Jahr. - **Steuerliche Vorteile**: Pauschbeträge bei der Einkommensteuer. - **Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr**: Je nach Merkzeichen im Ausweis. - **Früherer Renteneintritt**: Möglichkeit, früher in Rente zu gehen. - **Erleichterungen bei der Arbeitsplatzgestaltung**: Anspruch auf behinderungsgerechte Ausstattung. - **Befreiung von bestimmten Gebühren**: Z. B. Kfz-Steuer, Rundfunkbeitrag (je nach Merkzeichen). **Ab GdB 30 oder 40:** - Kein Schwerbehindertenstatus, aber auf Antrag Gleichstellung mit Schwerbehinderten möglich, wenn der Arbeitsplatz gefährdet ist. Dadurch erhält man ähnliche Rechte wie Schwerbehinderte (z. B. Kündigungsschutz). **Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis** (z. B. G, aG, H, Bl, Gl) können zusätzliche Nachteilsausgleiche bringen, etwa Parkerleichterungen oder Begleitperson im ÖPNV. Weitere Informationen findest du beim [Bundesministerium für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/themen/teilhabe-und-inklusion/schwerbehinderte-menschen/schwerbehindertenausweis.html).

§ 10 SGB IX regelt die "Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben". Die wichtigsten Punkte sind: - Ziel: Menschen mit Behinderungen sollen durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben möglichst dauerhaft in das Arbeitsleben eingegliedert oder dort gehalten werden. - Die Leistungen umfassen unter anderem Hilfen zur Erhaltung oder Erlangung eines Arbeitsplatzes, zur beruflichen Ausbildung, Weiterbildung, Umschulung sowie zur Gründung einer selbstständigen Existenz. - Die Leistungen können auch technische Arbeitshilfen, Mobilitätshilfen und andere unterstützende Maßnahmen beinhalten. Der genaue Gesetzestext und weitere Details finden sich hier: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9_2018/__10.html

Ja, ein Beamter mit Schwerbehinderung kann bei der Berechnung der Pension (Ruhegehalt) Vorteile haben. Die wichtigsten Vorteile sind: 1. **Herabgesetztes Pensionsalter:** Beamte mit einer anerkannten Schwerbehinderung (mindestens 50 GdB) können bereits ab dem 60. Lebensjahr in den Ruhestand gehen, ohne dass Abschläge auf das Ruhegehalt vorgenommen werden. Für andere Beamte liegt die Altersgrenze in der Regel höher. 2. **Günstigere Abschlagsregelungen:** Sollte ein schwerbehinderter Beamter vorzeitig in den Ruhestand gehen (vor dem regulären Pensionsalter), sind die Abschläge auf das Ruhegehalt geringer als bei nicht schwerbehinderten Beamten. 3. **Versorgungsabschläge:** Bei vorzeitigem Ruhestand werden normalerweise Versorgungsabschläge von 3,6 % pro Jahr des vorzeitigen Ausscheidens berechnet (maximal 10,8 %). Für schwerbehinderte Beamte gelten diese Abschläge erst, wenn sie vor dem 60. Lebensjahr in den Ruhestand gehen. **Wichtig:** Die genaue Ausgestaltung kann je nach Bundesland und Dienstherrn leicht variieren. Es empfiehlt sich, die jeweilige Landes- oder Bundesbesoldungsordnung zu prüfen oder eine individuelle Beratung bei der Personalstelle oder dem Versorgungsamt in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesministerium des Innern und für Heimat](https://www.bmi.bund.de/DE/themen/oeffentlicher-dienst/beamte/versorgung/versorgung-node.html).

Wenn du mit 62 Jahren und einem Schwerbehindertenausweis (Grad der Behinderung mindestens 50 %) in Rente gehen möchtest, kannst du die sogenannte **Altersrente für schwerbehinderte Menschen** in Anspruch nehmen. Die wichtigsten Regelungen dazu: **Reguläres Renteneintrittsalter für schwerbehinderte Menschen:** - Für Geburtsjahrgänge ab 1964 liegt das reguläre Renteneintrittsalter bei 65 Jahren. - Ein vorzeitiger Rentenbeginn ist ab 62 Jahren möglich. **Rentenabschläge:** - Für jeden Monat, den du vor dem regulären Rentenalter (65 Jahre) in Rente gehst, beträgt der Abschlag 0,3 %. - Gehst du also mit 62 statt mit 65 Jahren in Rente, sind das 36 Monate früher. - 36 Monate x 0,3 % = **10,8 % Abschlag** auf die monatliche Rente. **Voraussetzungen:** - Mindestens 35 Versicherungsjahre (Wartezeit). - Feststellung eines Grades der Behinderung von mindestens 50 %. **Beispielrechnung:** - Monatliche Bruttorente ohne Abschlag: 1.000 € - Abschlag: 10,8 % = 108 € - Monatliche Bruttorente mit Abschlag: 892 € **Weitere Informationen:** - [Deutsche Rentenversicherung: Altersrente für schwerbehinderte Menschen](https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Altersrente/Altersrente-fuer-schwerbehinderte-Menschen/altersrente-fuer-schwerbehinderte-menschen_node.html) **Hinweis:** Die Angaben gelten für die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland. Es empfiehlt sich, eine individuelle Rentenauskunft bei der Deutschen Rentenversicherung einzuholen, um die genaue Höhe der Abschläge und der zu erwartenden Rente zu erfahren.

Die Schwerbehindertenvertretung (SBV) ist die Interessenvertretung schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen im Betrieb oder in der Dienststelle. Sie kann insbesondere Fragen zu folgenden Themen beantworten: - **Rechte und Pflichten schwerbehinderter Menschen am Arbeitsplatz** (z. B. Zusatzurlaub, Kündigungsschutz, Arbeitszeitregelungen) - **Antragstellung und Verfahren zur Anerkennung einer Schwerbehinderung** (z. B. wie und wo ein Antrag gestellt wird, welche Unterlagen benötigt werden) - **Nachteilsausgleiche und Unterstützungsleistungen** (z. B. steuerliche Vorteile, Hilfsmittel, technische Arbeitshilfen) - **Gestaltung und Anpassung des Arbeitsplatzes** (z. B. Barrierefreiheit, ergonomische Anpassungen, technische Hilfsmittel) - **Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt und anderen Behörden** (z. B. Unterstützung bei Anträgen, Vermittlung von Kontakten) - **Verfahren bei (drohender) Kündigung oder Versetzung** (z. B. Beteiligung der SBV, Rechte im Kündigungsschutzverfahren) - **Fragen zur Gleichstellung mit schwerbehinderten Menschen** (z. B. Voraussetzungen, Vorteile einer Gleichstellung) - **Beteiligung bei betrieblichen Maßnahmen** (z. B. Umstrukturierungen, Personalabbau, Arbeitsplatzwechsel) - **Unterstützung bei Konflikten am Arbeitsplatz** (z. B. Mobbing, Diskriminierung, Konfliktlösung) Die SBV ist zur Verschwiegenheit verpflichtet und berät vertraulich. Sie kann auch an externe Stellen (z. B. Integrationsamt, Sozialverbände) weitervermitteln, wenn sie selbst nicht weiterhelfen kann. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/) oder beim [Bundesministerium für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Schwerbehinderte-Menschen/schwerbehinderte-menschen.html).

Um eine Arbeitsassistenz zu beantragen, solltest du folgende Schritte beachten: 1. **Zuständigkeit klären:** In der Regel ist das Integrationsamt (in manchen Bundesländern auch Inklusionsamt genannt) für die Bewilligung einer Arbeitsassistenz zuständig. In einigen Fällen kann auch die Agentur für Arbeit zuständig sein, insbesondere wenn du noch nicht lange im Berufsleben stehst oder dich in einer beruflichen Reha befindest. 2. **Antrag stellen:** Du musst einen formlosen Antrag auf Arbeitsassistenz stellen. Viele Integrationsämter bieten dafür auch spezielle Antragsformulare auf ihren Webseiten an. Beispiel: [Integrationsämter Übersicht](https://www.integrationsaemter.de/de/Integrationsaemter/17c/index.html) 3. **Notwendige Unterlagen:** - Schwerbehindertenausweis (GdB 90 ist sehr hoch und spricht für einen hohen Unterstützungsbedarf) - Nachweis über die Pflegestufe (Pflegegrad 2, Pflegegrad 3 ist beantragt) - Ärztliche Gutachten oder Stellungnahmen, die den Bedarf einer Arbeitsassistenz begründen - Beschreibung deiner Tätigkeit und in welchen Bereichen du Unterstützung benötigst - Ggf. eine Stellungnahme des Arbeitgebers 4. **Begründung:** Beschreibe genau, welche Tätigkeiten du ohne Assistenz nicht oder nur eingeschränkt ausführen kannst und wie die Assistenz dich unterstützt, damit du deine Arbeit ausüben kannst. 5. **Kostenübernahme:** Die Kosten für eine Arbeitsassistenz werden in der Regel übernommen, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen ist. Die Höhe richtet sich nach dem individuellen Bedarf. 6. **Beratung:** Es empfiehlt sich, vorab eine Beratung in Anspruch zu nehmen, z.B. beim Integrationsamt, bei der Schwerbehindertenvertretung deines Arbeitgebers oder bei einer Beratungsstelle wie dem [Sozialverband VdK](https://www.vdk.de/deutschland/) oder [Sozialverband Deutschland (SoVD)](https://www.sovd.de/). **Wichtige Hinweise:** - Pflegegrad und GdB sind wichtige Nachweise, aber für die Arbeitsassistenz zählt vor allem, wie sich deine Behinderung konkret auf deine Arbeit auswirkt. - Die Beantragung von Pflegegrad 3 kann den Unterstützungsbedarf zusätzlich untermauern, ist aber nicht zwingend Voraussetzung. **Fazit:** Stelle einen Antrag beim zuständigen Integrationsamt und lege alle relevanten Unterlagen bei. Eine ausführliche Begründung deines Bedarfs ist entscheidend für die Bewilligung. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Integrationsamt](https://www.integrationsaemter.de/de/Arbeitsassistenz/68c/index.html).

Ja, ein volljähriges schwerbehindertes Kind, das schwerbehindert ist und alleine wohnt, kann grundsätzlich einen erhöhten Unterhaltsbedarf haben. Der Unterhaltsbedarf richtet sich normalerweise nach der sogenannten Düsseldorfer Tabelle. Für volljährige Kinder, die nicht mehr im Haushalt der Eltern leben, wird dort ein monatlicher Regelbedarf (Stand 2024: 930 €) angesetzt. Dieser Betrag kann jedoch erhöht werden, wenn das Kind aufgrund seiner Behinderung einen Mehrbedarf hat. Ein Mehrbedarf kann beispielsweise entstehen durch: - zusätzliche Kosten für Pflege oder Betreuung, - erhöhte Ausgaben für medizinische Versorgung, - besondere Ernährung, - Hilfsmittel, - Fahrtkosten zu Therapien oder Ärzten. Ob und in welcher Höhe ein erhöhter Bedarf anerkannt wird, hängt vom Einzelfall ab. Das Kind muss den Mehrbedarf konkret darlegen und nachweisen (z. B. durch Belege, ärztliche Atteste, Kostenaufstellungen). Wichtig: Der Unterhaltspflichtige muss nur im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit für den Mehrbedarf aufkommen. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Deutschen Familiengerichtstag e.V.](https://www.familiengerichtstag.de/) oder in den [Leitlinien der Oberlandesgerichte](https://www.olg-duesseldorf.nrw.de/infos/Duesseldorfer_tabelle/index.php). Fazit: Ja, ein erhöhter Unterhaltsbedarf ist möglich, muss aber im Einzelfall nachgewiesen werden.

Zwei Beispiele für Schwerbehinderungen sind: 1. Querschnittslähmung: Eine Schädigung des Rückenmarks, die zu einem vollständigen oder teilweisen Verlust der Bewegungs- und Empfindungsfähigkeit unterhalb der Verletzungsstelle führt. 2. Blindheit: Ein vollständiger oder nahezu vollständiger Verlust des Sehvermögens. Diese Bedingungen können erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Teilhabe an der Gesellschaft haben.