1444 Fragen zu Verfahren

Eine Verfahrensanweisung zur Festlegung von Qualitätszielen nach DIN EN ISO 13485 beschreibt, wie ein Unternehmen systematisch Qualitätsziele definiert, dokumentiert, überwacht und bewertet. Die Norm fordert, dass Qualitätsziele messbar, mit der Qualitätspolitik vereinbar und auf allen relevanten Ebenen des Unternehmens festgelegt werden. Hier ein Beispiel für eine solche Verfahrensanweisung: --- **Verfahrensanweisung: Festlegung von Qualitätszielen nach DIN EN ISO 13485** **1. Zweck** Diese Verfahrensanweisung beschreibt das Vorgehen zur Festlegung, Überwachung und Bewertung von Qualitätszielen gemäß den Anforderungen der DIN EN ISO 13485. **2. Geltungsbereich** Diese Anweisung gilt für alle Bereiche und Prozesse des Unternehmens, die das Qualitätsmanagementsystem betreffen. **3. Verantwortlichkeiten** - Die Geschäftsleitung ist verantwortlich für die Festlegung und Überprüfung der Qualitätsziele. - Bereichsleiter unterstützen bei der Definition bereichsspezifischer Ziele und deren Umsetzung. - Der Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) koordiniert die Dokumentation und Überwachung. **4. Ablauf** 4.1 **Festlegung der Qualitätsziele** - Qualitätsziele werden mindestens einmal jährlich im Rahmen der Managementbewertung festgelegt. - Sie müssen mit der Qualitätspolitik des Unternehmens übereinstimmen und auf die Erfüllung von Kundenanforderungen sowie die kontinuierliche Verbesserung ausgerichtet sein. - Ziele müssen messbar sein (z. B. Reduktion der Reklamationsrate um 10 % innerhalb eines Jahres). 4.2 **Dokumentation** - Alle Qualitätsziele werden im Qualitätsmanagementsystem dokumentiert (z. B. im Qualitätsziel-Register oder in der Managementbewertung). - Für jedes Ziel werden Verantwortlichkeiten, Ressourcen, Fristen und Messgrößen festgelegt. 4.3 **Kommunikation** - Die Qualitätsziele werden allen betroffenen Mitarbeitern kommuniziert (z. B. per E-Mail, Intranet, Besprechungen). 4.4 **Überwachung und Bewertung** - Die Zielerreichung wird regelmäßig (mindestens quartalsweise) überprüft und dokumentiert. - Bei Abweichungen werden Korrekturmaßnahmen eingeleitet. 4.5 **Managementbewertung** - Im Rahmen der jährlichen Managementbewertung werden die Qualitätsziele und deren Erreichungsgrad analysiert und ggf. neue Ziele festgelegt. **5. Dokumente und Aufzeichnungen** - Qualitätsziel-Register - Protokolle der Managementbewertung - Berichte zur Zielerreichung **6. Verweise** - DIN EN ISO 13485:2016, Kapitel 5.4.1 - Qualitätspolitik des Unternehmens --- Diese Verfahrensanweisung kann an die spezifischen Gegebenheiten und Strukturen des jeweiligen Unternehmens angepasst werden. Weitere Informationen zur Norm findest du auf der offiziellen Seite: [DIN EN ISO 13485](https://www.iso.org/standard/59752.html).

§ 152 Absatz 2 der Strafprozessordnung (StPO) regelt den sogenannten Legalitätsgrundsatz für die Staatsanwaltschaft in Deutschland. Der Wortlaut lautet: **§ 152 StPO – Einleitung des Ermittlungsverfahrens** (2) Sie [die Staatsanwaltschaft] ist, soweit nicht gesetzlich anderes bestimmt ist, zur Verfolgung aller verfolgbaren Straftaten verpflichtet, sofern zureichende tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen. Das bedeutet: Die Staatsanwaltschaft muss ein Ermittlungsverfahren einleiten, wenn sie konkrete Anhaltspunkte dafür hat, dass eine Straftat begangen wurde (sogenannter Anfangsverdacht). Sie hat also grundsätzlich keine Wahlfreiheit, sondern ist zur Strafverfolgung verpflichtet (Legalitätsprinzip). Nur in gesetzlich geregelten Ausnahmefällen (z.B. bei Privatklagedelikten oder Bagatelldelikten mit Opportunitätsprinzip) kann sie davon absehen. Weitere Informationen findest du im [Gesetzestext](https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__152.html).

Im Insolvenzverfahren sind Krankenkassen in der Regel nicht besser gestellt als andere Gläubiger. Sie gehören meist zu den sogenannten „normalen Insolvenzgläubigern“ (also zu den sogenannten einfachen Insolvenzgläubigern nach § 38 InsO), deren Forderungen gleichrangig behandelt werden. Das bedeutet, dass sie – wie andere Gläubiger auch – nur eine anteilige Befriedigung ihrer Forderungen aus der Insolvenzmasse erhalten. Es gibt jedoch Ausnahmen: Beiträge zur Sozialversicherung, die vom Arbeitgeber einbehalten, aber nicht abgeführt wurden, gelten als sogenannte Masseverbindlichkeiten (§ 55 Abs. 1 Nr. 2 InsO), wenn sie nach Insolvenzeröffnung entstehen. Diese werden vorrangig vor den normalen Insolvenzforderungen bedient. Für Beiträge, die vor der Insolvenzeröffnung fällig wurden, gilt dieser Vorrang jedoch nicht. Zusammengefasst: Krankenkassen sind im Insolvenzverfahren grundsätzlich nicht besser gestellt als andere Gläubiger, es sei denn, es handelt sich um Masseverbindlichkeiten, die nach Insolvenzeröffnung entstehen.

§ 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes (VwVfG) regelt die sogenannte „Weiterleitung von Anträgen und Erklärungen“. Der Paragraph besagt, dass, wenn ein Antrag oder eine Erklärung, die für eine bestimmte Behörde bestimmt ist, irrtümlich bei einer anderen Behörde eingeht, diese Behörde das Schriftstück unverzüglich an die zuständige Behörde weiterleiten muss. Der Antrag oder die Erklärung gilt dann als bei der zuständigen Behörde zu dem Zeitpunkt eingegangen, zu dem sie bei der unzuständigen Behörde eingegangen ist. Der genaue Wortlaut von § 3 VwVfG lautet: > **§ 3 Weiterleitung von Anträgen und Erklärungen** > > Geht ein Antrag oder eine Erklärung, die für eine andere Behörde bestimmt ist, bei einer unzuständigen Behörde ein, so leitet diese die Eingabe unverzüglich an die zuständige Behörde weiter. Der Antrag oder die Erklärung gilt in diesem Fall als bei der zuständigen Behörde mit dem Zeitpunkt des Eingangs bei der unzuständigen Behörde eingegangen. Falls du den Paragraphen nicht findest, kann das verschiedene Gründe haben: - Du suchst im falschen Gesetz (es gibt z. B. auch Landesverwaltungsverfahrensgesetze). - Du nutzt eine unvollständige oder veraltete Quelle. - Es liegt ein Tippfehler oder eine Verwechslung der Paragraphennummer vor. Das aktuelle Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) findest du z. B. hier: [https://www.gesetze-im-internet.de/vwvfg/__3.html](https://www.gesetze-im-internet.de/vwvfg/__3.html) Dort ist § 3 VwVfG wie oben beschrieben aufgeführt.

Im Sachwertverfahren wird der Verkehrswert (Marktwert) einer Immobilie grundsätzlich auf Basis des sogenannten **Sachwerts** ermittelt. Der Sachwert setzt sich aus dem Bodenwert und dem Wert der baulichen Anlagen (Gebäude) zusammen. Der **Grundbesitzwert** ist ein Begriff aus dem Steuerrecht (z.B. Erbschaftsteuer), während der **Verkehrswert** nach § 194 BauGB den am Markt erzielbaren Preis beschreibt. **Vorgehen zur Ermittlung des Verkehrswerts im Sachwertverfahren:** 1. **Bodenwert ermitteln:** Der Bodenwert wird meist anhand von Bodenrichtwerten der Gutachterausschüsse bestimmt. 2. **Sachwert der baulichen Anlagen berechnen:** - Ermittlung der Herstellungskosten (Neubauwert) des Gebäudes nach den Normalherstellungskosten. - Abzug der Alterswertminderung (Wertminderung durch Alter und Abnutzung). 3. **Sachwert gesamt:** Bodenwert + (Herstellungskosten – Alterswertminderung) = vorläufiger Sachwert 4. **Marktanpassung:** Der vorläufige Sachwert wird mit einem **Sachwertfaktor** (Marktanpassungsfaktor) multipliziert, um den Verkehrswert zu erhalten. Dieser Faktor wird von den örtlichen Gutachterausschüssen veröffentlicht und spiegelt die aktuelle Marktlage wider. **Formel:** Verkehrswert = vorläufiger Sachwert × Sachwertfaktor **Wichtige Hinweise:** - Der Sachwertfaktor ist entscheidend, da der reine Sachwert oft nicht dem tatsächlichen Marktwert entspricht. - Die Gutachterausschüsse veröffentlichen regelmäßig die aktuellen Sachwertfaktoren für verschiedene Immobilienarten. **Beispiel:** - Bodenwert: 100.000 € - Gebäudewert (nach Alterswertminderung): 200.000 € - Vorläufiger Sachwert: 300.000 € - Sachwertfaktor: 1,1 **Verkehrswert:** 300.000 € × 1,1 = 330.000 € **Fazit:** Um aus dem Grundbesitzwert (sofern er nach dem Sachwertverfahren berechnet wurde) den Verkehrswert zu ermitteln, muss der vorläufige Sachwert mit dem aktuellen Sachwertfaktor multipliziert werden. Die genauen Werte und Faktoren erhältst du beim örtlichen Gutachterausschuss. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Gutachterausschuss für Grundstückswerte](https://www.gutachterausschuesse-online.de/).

Nein, der im Sachwertverfahren ermittelte Grundstückswert entspricht nicht zwangsläufig dem Marktpreis. Das Sachwertverfahren ist ein normiertes Wertermittlungsverfahren, das vor allem bei der Bewertung von Immobilien ohne ausreichende Vergleichswerte (z. B. Einfamilienhäuser, spezielle Objekte) angewendet wird. Es berechnet den Wert des Grundstücks und der baulichen Anlagen auf Basis von Herstellungskosten, Alterswertminderung und Bodenwert. Der Marktpreis (Verkehrswert) ist hingegen der Preis, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr am Stichtag tatsächlich erzielt werden könnte (§ 194 BauGB). Da das Sachwertverfahren auf Kosten und nicht auf Angebot und Nachfrage basiert, kann der so ermittelte Wert vom tatsächlichen Marktpreis abweichen. In der Praxis wird das Ergebnis des Sachwertverfahrens daher oft durch Marktanpassungsfaktoren an die realen Marktverhältnisse angepasst, um den Verkehrswert möglichst realistisch abzubilden. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Bundesanstalt für Immobilienaufgaben](https://www.bundesimmobilien.de/immobilienbewertung/sachwertverfahren).

Nein, der Gebäudesachwert, der im Sachwertverfahren ermittelt wird, stellt in der Regel nicht direkt den Marktpreis (Verkehrswert) dar. Das Sachwertverfahren berechnet zunächst die Herstellungskosten des Gebäudes abzüglich Alterswertminderung und addiert den Bodenwert. Dieser so ermittelte Sachwert spiegelt die Kosten wider, die für die Wiederherstellung des Gebäudes erforderlich wären, nicht aber zwangsläufig den am Markt erzielbaren Preis. Um den Marktpreis (Verkehrswert) zu bestimmen, wird im Sachwertverfahren in der Regel ein sogenannter Marktanpassungsfaktor (Sachwertfaktor) angewendet. Dieser Faktor berücksichtigt die aktuelle Marktlage und gleicht die Differenz zwischen dem rechnerischen Sachwert und den tatsächlich am Markt erzielbaren Preisen aus. Erst nach Anwendung dieses Faktors nähert sich der ermittelte Wert dem Marktpreis an. Zusammengefasst: Der Gebäudesachwert ist eine rechnerische Größe und stellt ohne Marktanpassung nicht den Marktpreis dar. Erst durch die Berücksichtigung des Marktanpassungsfaktors kann der Sachwert an den tatsächlichen Marktpreis angenähert werden.

IT-Verfahren in der öffentlichen Verwaltung sind standardisierte, meist softwaregestützte Prozesse, die zur Erfüllung von Verwaltungsaufgaben eingesetzt werden. Sie dienen dazu, Arbeitsabläufe zu digitalisieren, zu automatisieren und effizienter zu gestalten. Typische Beispiele für IT-Verfahren in der öffentlichen Verwaltung sind: 1. **Meldewesen**: Verfahren wie das Melderegister (z.B. das Fachverfahren MESO) zur Verwaltung von Einwohnerdaten. 2. **Finanzwesen**: Systeme zur Haushaltsplanung, Buchhaltung und Zahlungsabwicklung (z.B. SAP, MACH). 3. **Bau- und Liegenschaftsmanagement**: Digitale Bauantragsverfahren oder Liegenschaftskataster. 4. **Personalmanagement**: Software zur Verwaltung von Personalakten, Gehaltsabrechnung und Bewerbungsprozessen. 5. **E-Akte**: Elektronische Aktenführung zur Ablösung von Papierakten. 6. **E-Government-Portale**: Online-Dienste für Bürger und Unternehmen, z.B. zur Beantragung von Ausweisen oder Führerscheinen. 7. **Fachverfahren**: Spezialisierte Anwendungen für bestimmte Aufgabenbereiche, z.B. Sozialhilfe, Kfz-Zulassung oder Standesamt. Diese IT-Verfahren sind oft miteinander vernetzt und unterliegen strengen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen. Ziel ist es, Verwaltungsdienstleistungen schneller, transparenter und bürgerfreundlicher zu machen. Weitere Informationen findest du beispielsweise beim [IT-Planungsrat](https://www.it-planungsrat.de/) oder auf den Seiten des [Bundesministeriums des Innern und für Heimat](https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/verwaltungsmodernisierung/verwaltungsmodernisierung-node.html).

Das kommt ganz darauf an, in welchem Kontext das „zweite Gespräch“ stattfindet. Häufig bezieht sich diese Formulierung auf ein zweites Vorstellungsgespräch im Bewerbungsprozess. In diesem Fall werden im zweiten Gespräch oft vertiefende Fragen gestellt, zum Beispiel: - Detaillierte Fragen zu deiner bisherigen Berufserfahrung und deinen Fachkenntnissen - Konkrete Aufgaben oder Fallstudien, um deine Problemlösungsfähigkeiten zu testen - Fragen zu deiner Motivation und deinen Zielen im Unternehmen - Fragen zur Teamarbeit und zu deinem Arbeitsstil - Eventuell auch Gehaltsvorstellungen und Rahmenbedingungen Manchmal lernst du im zweiten Gespräch auch andere Teammitglieder oder Vorgesetzte kennen. Das Ziel ist meist, dich noch besser kennenzulernen und zu prüfen, ob du fachlich und persönlich ins Team passt. Falls du einen anderen Kontext meinst, bitte präzisiere deine Frage.

Laut einer Umfrage des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) aus dem Jahr 2018 unter über 1.000 Unternehmen in Deutschland sind die meistgenutzten additiven Fertigungsverfahren: 1. **Fused Deposition Modeling (FDM) / Schmelzschichtung** 2. **Selektives Lasersintern (SLS)** 3. **Stereolithografie (SLA)** 4. **Selektives Laserschmelzen (SLM)** 5. **Multi Jet Modeling (MJM) / PolyJet** Diese Verfahren wurden am häufigsten von den befragten Unternehmen eingesetzt. FDM war dabei das am weitesten verbreitete Verfahren, gefolgt von SLS und SLA. Quelle: [VDMA Studie Additive Fertigung 2018 (PDF)](https://www.vdma.org/documents/105628/28294437/VDMA%20Studie%20Additive%20Fertigung%202018.pdf)

In der Chemie bezeichnet „Sieben“ ein mechanisches Trennverfahren, bei dem Feststoffgemische anhand der Korngröße ihrer Bestandteile getrennt werden. Dabei wird das Gemisch durch ein Sieb mit definierten Maschenweiten geschüttelt oder gerüttelt. Die kleineren Teilchen passieren die Sieböffnungen, während die größeren zurückgehalten werden. Dieses Verfahren wird häufig zur Analyse von Partikelgrößen oder zur Reinigung von Feststoffen eingesetzt.

Die Steuerklasse IV mit Faktor ist ein spezielles Verfahren für verheiratete oder verpartnerte Arbeitnehmer, die beide Arbeitslohn beziehen und nicht dauerhaft getrennt leben. Im Unterschied zur normalen Steuerklasse IV, bei der beide Partner gleich besteuert werden, berücksichtigt das Faktorverfahren die individuellen Einkommensverhältnisse beider Partner. **Bedeutung im Detail:** - Beim Faktorverfahren wird ein sogenannter Faktor berechnet, der die voraussichtliche Steuerlast beider Partner möglichst genau auf die monatlichen Lohnsteuerabzüge verteilt. - Ziel ist es, dass die monatlich einbehaltene Lohnsteuer möglichst genau der tatsächlichen Jahressteuerschuld entspricht und Nachzahlungen oder hohe Erstattungen bei der Steuererklärung vermieden werden. - Der Faktor wird vom Finanzamt auf Antrag berechnet und auf den Lohnsteuerkarten eingetragen. **Vorteile:** - Gerechtere Verteilung der Steuerlast während des Jahres. - Vermeidung hoher Nachzahlungen oder Rückerstattungen nach der Steuererklärung. **Weitere Informationen:** Das Bundesministerium der Finanzen bietet dazu eine ausführliche [Erklärung zum Faktorverfahren](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Lohnsteuer/2010-12-17-lohnsteuerklassenwahl-bei-ehegatten.html) an. **Zusammengefasst:** Steuerklasse IV mit Faktor ist eine Variante für Ehepaare, bei der die Lohnsteuer unter Berücksichtigung beider Einkommen möglichst genau berechnet wird, um Überraschungen bei der Steuererklärung zu vermeiden.

Der Unterschied zwischen Anhörung und Bescheid liegt im Ablauf eines Verwaltungsverfahrens: **Anhörung:** Die Anhörung ist ein Verfahrensschritt, bei dem die betroffene Person die Möglichkeit erhält, sich zu einem geplanten Verwaltungsakt zu äußern, bevor die Behörde eine Entscheidung trifft. Sie dient der Wahrung des rechtlichen Gehörs (§ 28 Verwaltungsverfahrensgesetz, VwVfG). Die Behörde teilt mit, was sie vorhat, und gibt Gelegenheit zur Stellungnahme. **Bescheid:** Der Bescheid ist die eigentliche Entscheidung der Behörde, also der Verwaltungsakt, der nach der Anhörung erlassen wird. Im Bescheid wird verbindlich geregelt, was die Behörde entschieden hat (z. B. Genehmigung, Ablehnung, Auflage). **Zusammengefasst:** - Die Anhörung kommt vor dem Bescheid und gibt der betroffenen Person die Möglichkeit, sich zu äußern. - Der Bescheid ist die abschließende Entscheidung der Behörde. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Bundesministerium des Innern und für Heimat](https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/verwaltungsrecht/verwaltungsverfahren/verwaltungsverfahren-node.html).

Nein, das stimmt nicht. Wenn ein Unternehmen bzw. dessen Geschäftsführer Sozialabgaben (wie Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung) einbehält und nicht an die zuständigen Stellen abführt, handelt es sich um eine Straftat nach § 266a StGB (Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt). Dies wird in Deutschland strafrechtlich verfolgt. Die Ermittlungsbehörden sind verpflichtet, solchen Fällen nachzugehen. Eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung von Geld (sogenannte Einstellung gegen Auflage nach § 153a StPO) ist zwar in bestimmten Fällen möglich, aber keineswegs die Regel und hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Schadenshöhe, ob es sich um einen Erstverstoß handelt, ob der Schaden wiedergutgemacht wurde und wie die persönliche Schuld des Geschäftsführers bewertet wird. Gerade bei vorsätzlichem und wiederholtem Vorenthalten von Sozialabgaben drohen empfindliche Strafen, bis hin zu Freiheitsstrafen. Die Gerichte und Staatsanwaltschaften gehen bei solchen Delikten in der Regel sehr streng vor, da es sich um eine Straftat zum Nachteil der Sozialversicherungsträger und der Arbeitnehmer handelt. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Bundesrechtsanwaltskammer](https://brak.de/anwaltspraxis/kriminalrecht/vorenthalten-und-veruntreuen-von-arbeitsentgelt/) oder beim [Bundesministerium der Justiz](https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__266a.html). Fazit: Geschäftsführer, die Sozialabgaben einbehalten und nicht abführen, haben sehr wohl etwas zu befürchten. Eine Einstellung gegen Geldauflage ist nur in Ausnahmefällen möglich und keine Garantie.

Falsch. Die Retrospektion bezeichnet das Zurückblicken oder Nachdenken über Vergangenes. In der Linguistik oder Semantik ist die Retrospektion kein gängiges Verfahren zur Ermittlung von Wortbedeutungen. Übliche Verfahren sind zum Beispiel die Analyse von Korpora, die Etymologie, die Distributionalanalyse oder die Befragung von Muttersprachlern.