2888 Fragen zu Steuern

Ja, bei einer Nachlassprüfung durch das Finanzamt werden in der Regel auch die Bankkonten des Verstorbenen überprüft. Das Finanzamt möchte sicherstellen, dass alle relevanten Vermögenswerte und Einkünfte korrekt im Rahmen der Erbschaftsteuererklärung angegeben wurden. Dazu kann es die Kontoauszüge der letzten Jahre (meist drei Jahre vor dem Tod) anfordern und kontrollieren, ob es größere Geldeingänge, regelmäßige Einkünfte (z.B. Mieten, Zinsen, Dividenden) oder ungewöhnliche Abhebungen und Überweisungen gab. Ziel ist es, mögliche nicht deklarierte Vermögenswerte oder Schenkungen aufzudecken und die korrekte Besteuerung des Nachlasses sicherzustellen. Banken sind verpflichtet, dem Finanzamt auf Anfrage Auskunft über Konten und Guthaben des Verstorbenen zu geben (§ 33 ErbStG). Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundesministerium der Finanzen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuern/Erbschaftsteuer/erbschaftsteuer.html).

Wenn der Onkel verstirbt und der Sohn (vermutlich der Sohn des Onkels) erbt, ergeben sich steuerlich mehrere Aspekte: **1. Nicht versteuerter Unterhalt:** Unterhaltszahlungen sind in Deutschland grundsätzlich steuerfrei, wenn sie im Rahmen des gesetzlich Zulässigen erfolgen (z.B. Eltern an Kinder oder umgekehrt). Zahlungen zwischen Onkel und Neffe sind jedoch keine typischen Unterhaltszahlungen im steuerlichen Sinne. Werden solche Zahlungen nicht als Unterhalt, sondern als Schenkung betrachtet, hätte der Onkel diese Schenkungen anzeigen und ggf. Schenkungsteuer zahlen müssen. Wenn der Onkel die Zahlungen nicht versteuert hat und das Finanzamt davon erfährt (z.B. durch Nachlassprüfung), kann es rückwirkend Schenkungsteuer vom Neffen fordern. Die Festsetzungsfrist beträgt in der Regel 4 Jahre, bei Steuerhinterziehung bis zu 10 Jahre. **2. Erbschaft:** Beim Tod des Onkels fällt auf das vererbte Vermögen Erbschaftsteuer an. Der Sohn des Onkels (also der gesetzliche Erbe) muss das geerbte Vermögen versteuern, wobei Freibeträge gelten (bei Kindern 400.000 €). Die früheren Zahlungen an den Neffen werden bei der Erbschaft des Sohnes nicht mehr berücksichtigt, es sei denn, der Neffe ist ebenfalls Erbe oder es gibt Pflichtteilsergänzungsansprüche. **3. Steuerliche Folgen für den Sohn:** Der Sohn muss das geerbte Vermögen in seiner Erbschaftsteuererklärung angeben. Die nicht versteuerten Unterhaltszahlungen an den Neffen betreffen ihn grundsätzlich nicht, es sei denn, das Finanzamt stellt fest, dass das Vermögen des Onkels durch die Zahlungen an den Neffen gemindert wurde und prüft Pflichtteilsergänzungsansprüche. **Fazit:** - Der Sohn muss Erbschaftsteuer auf das geerbte Vermögen zahlen. - Die nicht versteuerten Zahlungen an den Neffen können für den Neffen relevant werden (Schenkungsteuer), nicht für den Sohn. - Das Finanzamt kann im Rahmen der Nachlassprüfung auf die Zahlungen aufmerksam werden und ggf. Nachversteuerung verlangen. **Hinweis:** Eine individuelle steuerliche Beratung durch einen Steuerberater ist in solchen Fällen dringend zu empfehlen, da die Details des Einzelfalls entscheidend sind. Weitere Informationen: [Bundesfinanzministerium – Erbschaft- und Schenkungsteuer](https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Steuern/Steuerarten/Erbschaftsteuer/erbschaftsteuer.html)

Ja, bei smartsteuer kannst du als Ehepaar die „getrennte Veranlagung“ angeben. Während des Ausfüllens der Steuererklärung wirst du gefragt, ob du verheiratet bist und wie ihr veranlagt werden möchtet. Dort kannst du zwischen „Zusammenveranlagung“ und „Getrennte Veranlagung“ wählen. Wähle einfach „Getrennte Veranlagung“ aus, dann führt dich smartsteuer entsprechend durch die Eingaben für jeden Ehepartner. Beachte, dass bei der getrennten Veranlagung jeder Ehepartner eine eigene Steuererklärung abgeben muss, aber smartsteuer unterstützt dich dabei, die Daten korrekt zu erfassen. Weitere Informationen findest du direkt bei [smartsteuer](https://www.smartsteuer.de/online/lexikon/g/getrennte-veranlagung/).

In Belgien – wie auch in den meisten anderen Ländern – wird das Essen im Restaurant grundsätzlich als **Dienstleistung (Leistung)** betrachtet, nicht als reine Ware. Der Hauptgrund ist, dass beim Restaurantbesuch nicht nur das Essen (die Ware) verkauft wird, sondern auch die Zubereitung, das Servieren, die Nutzung der Räumlichkeiten und der Service drumherum. All das zusammen macht die Restaurantleistung aus. Im steuerlichen und rechtlichen Kontext (z. B. Mehrwertsteuer) wird daher das Essen im Restaurant als Dienstleistung behandelt. Nur der Verkauf von Speisen zum Mitnehmen („Take-away“) kann unter bestimmten Bedingungen als Warenverkauf gelten. Weitere Informationen findest du z. B. auf der Seite des belgischen Finanzministeriums: https://financien.belgium.be/nl/particulieren/btw/leveringen_en_diensten Zusammengefasst: **Essen im Restaurant zählt in Belgien zur Dienstleistung (Leistung), nicht zur Ware.**

Im umsatzsteuerlichen Sinne unterscheidet man zwischen „Lieferungen von Waren“ und „sonstigen Leistungen“. Die „Bereitstellung“ in Belgien kann beides sein, je nach dem, was genau bereitgestellt wird: - **Warenbereitstellung**: Wenn physische Gegenstände (z.B. Maschinen, Produkte) in Belgien bereitgestellt werden, handelt es sich in der Regel um eine Warenlieferung. - **Leistungsbereitstellung**: Wenn eine Dienstleistung (z.B. Beratung, Vermietung, Reparatur) in Belgien erbracht wird, handelt es sich um eine sonstige Leistung. Entscheidend ist also, ob ein körperlicher Gegenstand übergeben wird (Warenlieferung) oder eine Dienstleistung erbracht wird (Leistung). Für die genaue umsatzsteuerliche Behandlung ist der Einzelfall entscheidend. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Bundeszentralamt für Steuern](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/Verguetungsverfahren/FAQ/faq_node.html) oder bei der [Belgischen Steuerverwaltung](https://finances.belgium.be/de).

Die Arbeitnehmersparzulage wird nicht direkt vom Finanzamt an dich ausgezahlt. Stattdessen wird sie deinem sogenannten "VL-Vertrag" (Vermögenswirksame Leistungen), zum Beispiel einem Bausparvertrag oder einem Fondssparplan, gutgeschrieben. Das Finanzamt prüft im Rahmen deiner Steuererklärung, ob du Anspruch auf die Arbeitnehmersparzulage hast. Wenn ja, wird die Zulage nach Ablauf der Sperrfrist (meist 7 Jahre) direkt an die Bank oder das Institut ausgezahlt, bei dem dein VL-Vertrag läuft. Du erhältst das Geld also nicht direkt vom Finanzamt, sondern über deinen Vertragspartner. Weitere Informationen findest du zum Beispiel beim Bundesministerium der Finanzen: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/arbeitnehmersparzulage.html

Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine staatliche Förderung für vermögenswirksame Leistungen (VL), die dein Arbeitgeber für dich anlegt, zum Beispiel in einem Bausparvertrag oder einem Fondssparplan. Die Arbeitnehmer-Sparzulage selbst ist keine Steuererstattung, sondern eine zusätzliche staatliche Zahlung, die du unter bestimmten Voraussetzungen erhältst. Ob du durch die Inanspruchnahme der Arbeitnehmer-Sparzulage „mehr Geld bei der Steuererklärung zurückbekommst“, hängt davon ab, was du meinst: - **Direkte Steuererstattung:** Die Arbeitnehmer-Sparzulage erhöht nicht direkt deine Steuererstattung. Sie wird unabhängig von deiner Steuerberechnung gezahlt und ist eine eigene staatliche Leistung. - **Beantragung:** Du beantragst die Arbeitnehmer-Sparzulage im Rahmen deiner Steuererklärung (Anlage VL). Wenn du die Voraussetzungen erfüllst (Einkommensgrenzen, richtige Anlageform), bekommst du die Zulage zusätzlich zu einer eventuellen Steuererstattung. - **Fazit:** Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist ein „Extra“ und keine Steuererstattung. Sie wird zusätzlich zur Steuererstattung gezahlt, wenn du Anspruch darauf hast. Weitere Informationen findest du zum Beispiel beim [Bundesministerium der Finanzen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Arbeitnehmer-Sparzulage/Arbeitnehmer-Sparzulage.html). **Zusammengefasst:** Die Arbeitnehmer-Sparzulage erhöht nicht direkt deine Steuererstattung, sondern ist eine zusätzliche staatliche Förderung, die du über die Steuererklärung beantragen kannst.

Bei einem einfachen Arbeitsweg von nur 10 km lohnt sich die Beantragung der Mobilitätsprämie in der Regel nicht. Die Mobilitätsprämie ist für Personen gedacht, die aufgrund ihres geringen Einkommens nicht von der erhöhten Entfernungspauschale (ab dem 21. Kilometer) profitieren können. Sie wird nur für die Kilometer gewährt, die über 20 km hinausgehen. Da dein Arbeitsweg nur 10 km beträgt, überschreitest du die Grenze von 20 km nicht. Somit hast du keinen Anspruch auf die Mobilitätsprämie. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Seite des Bundesministeriums der Finanzen: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Mobilitaetspramie/mobilitaetspramie.html Zusammengefasst: Bei 10 km einfachem Arbeitsweg kannst du keine Mobilitätsprämie beantragen.

Die Mobilitätsprämie ist eine staatliche Förderung in Deutschland, die im Rahmen des Klimaschutzprogramms eingeführt wurde. Sie richtet sich an Steuerpflichtige mit geringem Einkommen, die von der erhöhten Entfernungspauschale (ab dem 21. Kilometer: 0,35 Euro pro Kilometer, ab 2024: 0,38 Euro) nicht oder nur teilweise profitieren können, weil ihr zu versteuerndes Einkommen so niedrig ist, dass sie keine oder nur wenig Einkommensteuer zahlen. **Kernpunkte zur Mobilitätsprämie:** - **Wer bekommt sie?** Arbeitnehmer, Selbstständige und andere Steuerpflichtige, deren zu versteuerndes Einkommen unter dem Grundfreibetrag liegt und die einen Arbeitsweg von mehr als 20 Kilometern haben. - **Wie funktioniert sie?** Wer durch die Entfernungspauschale keine oder nur eine geringe Steuerersparnis hat, kann stattdessen die Mobilitätsprämie beantragen. Sie beträgt 14 % des Betrags, um den die erhöhte Entfernungspauschale (ab dem 21. Kilometer) den Grundfreibetrag übersteigt. - **Wie wird sie beantragt?** Die Mobilitätsprämie muss mit einem eigenen Formular beim Finanzamt beantragt werden, meist zusammen mit der Steuererklärung. - **Zeitraum:** Sie gilt für die Jahre 2021 bis 2026. **Beispiel:** Eine Person mit geringem Einkommen fährt täglich 30 Kilometer zur Arbeit. Da sie keine oder nur wenig Einkommensteuer zahlt, kann sie die Mobilitätsprämie beantragen und erhält so einen finanziellen Ausgleich für die Fahrtkosten. Weitere Informationen findest du beim [Bundesministerium der Finanzen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/2020-12-18-FAQ-Mobilitaetspraemie.html).

Wenn du einen Antrag auf Festsetzung der Arbeitnehmersparzulage bei der Steuererklärung stellst, kannst du von einer staatlichen Förderung profitieren, sofern du vermögenswirksame Leistungen (VL) erhältst und bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreitest. **Vorteile im Überblick:** 1. **Staatliche Förderung:** Die Arbeitnehmersparzulage ist ein Zuschuss vom Staat auf bestimmte Sparformen (z. B. Bausparverträge, Fondsparpläne), in die dein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen einzahlt. 2. **Zusätzliches Geld:** Die Sparzulage beträgt bis zu 80 € pro Jahr (bei Fondsparplänen) oder bis zu 43 € pro Jahr (bei Bausparverträgen) – je nach Art der Anlage und Höhe der eingezahlten VL. 3. **Kein Nachteil:** Der Antrag kostet dich nichts und hat keine negativen Auswirkungen. Du kannst nur gewinnen, wenn du die Voraussetzungen erfüllst. 4. **Automatische Prüfung:** Das Finanzamt prüft im Rahmen der Steuererklärung, ob du Anspruch hast, wenn du den Antrag stellst. **Fazit:** Der Vorteil besteht darin, dass du dir mit dem Antrag auf Festsetzung der Arbeitnehmersparzulage eine staatliche Förderung sichern kannst, die dir sonst entgehen würde. Voraussetzung ist, dass du VL erhältst und die Einkommensgrenzen einhältst. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Bundesministerium der Finanzen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Arbeitnehmersparzulage/arbeitnehmersparzulage.html).

Erbringst du eine Beratungsleistung (sonstige Leistung) an eine Privatperson (Nichtunternehmer) mit Wohnsitz in einem Drittland (außerhalb der EU), gilt grundsätzlich Folgendes: Nach § 3a Abs. 1 UStG ist der Leistungsort bei sonstigen Leistungen an Privatpersonen grundsätzlich dort, wo der leistende Unternehmer sein Unternehmen betreibt (also in Deutschland). Das bedeutet: Die Beratungsleistung ist in Deutschland steuerbar und grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig. Eine Ausnahme gilt nur für bestimmte Leistungen (z.B. elektronische Dienstleistungen, Telekommunikationsleistungen, Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen), die nach § 3a Abs. 5 UStG am Wohnsitz des Leistungsempfängers (also im Drittland) steuerbar wären. Beratungsleistungen fallen in der Regel nicht darunter. Fazit: Deine Beratungsleistung an eine Privatperson im Drittland ist in Deutschland umsatzsteuerpflichtig. Du musst deutsche Umsatzsteuer in Rechnung stellen und abführen. Weitere Informationen findest du beim [Bundeszentralamt für Steuern](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/Umsatzsteuer.html).

Erbringt eine deutsche GmbH eine Beratungsleistung an eine Privatperson (Nichtunternehmer) in China, gilt für die umsatzsteuerliche Behandlung Folgendes: **Leistungsort (§ 3a UStG):** Bei sonstigen Leistungen (wie Beratungsleistungen) an eine Privatperson (B2C) ist der Leistungsort grundsätzlich dort, wo der leistende Unternehmer (hier: die deutsche GmbH) sein Unternehmen betreibt (§ 3a Abs. 1 UStG). Das bedeutet, die Leistung gilt als in Deutschland erbracht. **Umsatzsteuer:** Da der Leistungsort in Deutschland liegt, unterliegt die Beratungsleistung grundsätzlich der deutschen Umsatzsteuer. Die deutsche GmbH muss auf ihre Rechnung die deutsche Umsatzsteuer ausweisen und diese an das Finanzamt abführen. **Ausnahme:** Es gibt bestimmte Ausnahmen, z.B. bei elektronisch erbrachten Dienstleistungen, Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen, aber Beratungsleistungen fallen in der Regel nicht darunter. **Fazit:** Die Beratungsleistung der deutschen GmbH an eine Privatperson in China ist in Deutschland umsatzsteuerpflichtig. Die GmbH muss deutsche Umsatzsteuer berechnen und abführen. **Hinweis:** Es kann länderspezifische Besonderheiten oder Doppelbesteuerungsabkommen geben. Für eine abschließende Beurteilung empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Steuerberater. Weitere Informationen findest du beim [Bundeszentralamt für Steuern](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/Vorschriften/Leistungsort/leistungsort_node.html).

Bei Beratungsleistungen, die an einen Leistungsempfänger im Drittland (also außerhalb der EU) erbracht werden, gilt grundsätzlich das sogenannte Empfängerortprinzip (§ 3a Abs. 2 UStG). Das bedeutet: - Der Ort der sonstigen Leistung (hier: Beratungsleistung) liegt dort, wo der Leistungsempfänger sein Unternehmen betreibt. - Ist der Leistungsempfänger ein Unternehmer mit Sitz im Drittland, ist die Leistung im Drittland ausgeführt und somit in Deutschland nicht steuerbar. - Es fällt keine deutsche Umsatzsteuer an. - Auf der Rechnung muss ein Hinweis stehen wie: „Nicht im Inland steuerbare Leistung – Ort der Leistung gemäß § 3a Abs. 2 UStG im Drittland.“ Wichtig: Es sollte geprüft werden, ob im Drittland Umsatzsteuerpflichten bestehen (z.B. Registrierungspflichten oder Reverse-Charge-Verfahren). Weitere Informationen findest du beim [Bundeszentralamt für Steuern](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/Vorschriften/Leistungsort/leistungsort_node.html).

Eine Rechnung mit ausländischer Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) muss grundsätzlich dann gestellt werden, wenn eine steuerpflichtige Leistung im Ausland erbracht wird und der leistende Unternehmer dort umsatzsteuerlich registriert ist. Das ist insbesondere in folgenden Fällen relevant: 1. **Ort der Leistung liegt im Ausland:** Wenn nach den umsatzsteuerlichen Vorschriften der Leistungsort nicht in Deutschland, sondern im Ausland liegt (z.B. bei bestimmten Dienstleistungen oder Lieferungen), kann im Ausland Umsatzsteuer anfallen. 2. **Umsatzsteuerliche Registrierung im Ausland:** Der Unternehmer muss sich im jeweiligen Land umsatzsteuerlich registrieren lassen, wenn er dort steuerpflichtige Umsätze tätigt (z.B. durch Überschreiten von Lieferschwellen, bei Lagerhaltung oder bei bestimmten Dienstleistungen). 3. **Keine Anwendung des Reverse-Charge-Verfahrens:** In vielen Fällen wird bei grenzüberschreitenden Leistungen innerhalb der EU das Reverse-Charge-Verfahren angewendet, d.h. der Leistungsempfänger schuldet die Umsatzsteuer. In diesen Fällen wird auf der Rechnung keine ausländische Umsatzsteuer ausgewiesen, sondern ein Hinweis auf das Reverse-Charge-Verfahren. 4. **B2C-Geschäfte (an Privatkunden):** Bei Lieferungen oder Leistungen an Privatpersonen im EU-Ausland (z.B. über einen Online-Shop) kann die Umsatzsteuer des Bestimmungslandes anfallen (Stichwort: Fernverkaufsregelung, OSS-Verfahren). **Beispiel:** Ein deutscher Online-Händler verkauft Waren an Privatkunden in Frankreich und überschreitet die Lieferschwelle bzw. nutzt das OSS-Verfahren. Dann muss er auf der Rechnung die französische Umsatzsteuer ausweisen. **Fazit:** Eine Rechnung mit ausländischer Umsatzsteuer muss gestellt werden, wenn du im Ausland steuerpflichtige Umsätze tätigst und dort umsatzsteuerlich registriert bist, sofern nicht das Reverse-Charge-Verfahren greift. **Weitere Informationen:** - [Bundeszentralamt für Steuern: Umsatzsteuer im Ausland](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/Umsatzsteuer_im_Ausland/umsatzsteuer_im_ausland_node.html) - [One-Stop-Shop (OSS) beim BZSt](https://www.bzst.de/DE/Unternehmen/Umsatzsteuer/OSS/oss_node.html)

Ob und wie eine Dienstleistung einer deutschen GmbH an eine Privatperson in China steuerpflichtig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art der Dienstleistung und den jeweiligen Steuergesetzen in Deutschland und China. **1. Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) in Deutschland:** - Grundsätzlich gilt bei Dienstleistungen das sogenannte Empfängerortprinzip (§ 3a UStG). - Bei Leistungen an Privatpersonen (B2C) gilt: Der Leistungsort ist in der Regel dort, wo der leistende Unternehmer (hier: die deutsche GmbH) seinen Sitz hat. - Das bedeutet: Die Dienstleistung ist in Deutschland umsatzsteuerpflichtig, und die deutsche GmbH muss deutsche Umsatzsteuer berechnen und abführen. - Ausnahmen gibt es z.B. bei elektronischen Dienstleistungen, Telekommunikations-, Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen, die an Privatpersonen im Drittland erbracht werden. Hier kann der Leistungsort im Drittland liegen, sodass keine deutsche Umsatzsteuer anfällt. **2. Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer:** - Die Erbringung der Dienstleistung an eine Privatperson in China hat grundsätzlich keine unmittelbaren Auswirkungen auf die deutsche Körperschaftsteuerpflicht der GmbH. Die Gewinne aus der Dienstleistung sind in Deutschland steuerpflichtig, solange die GmbH in Deutschland ansässig ist. **3. Steuerpflicht in China:** - Es ist möglich, dass China auf die Dienstleistung eine Steuer erhebt (z.B. eine Quellensteuer oder eine Umsatzsteuer im Rahmen des chinesischen Steuersystems). Ob und wie das geschieht, hängt von den chinesischen Steuergesetzen ab. - In der Regel muss die Privatperson in China keine Steuern abführen, aber es kann sein, dass die deutsche GmbH sich in China registrieren und Steuern abführen muss, insbesondere bei bestimmten digitalen Dienstleistungen. **Fazit:** - In Deutschland ist die Dienstleistung in der Regel umsatzsteuerpflichtig, es sei denn, es handelt sich um eine spezielle Dienstleistung, bei der das Empfängerlandprinzip greift. - In China können zusätzliche steuerliche Pflichten entstehen, abhängig von der Art der Dienstleistung und den lokalen Gesetzen. **Empfehlung:** Für eine verbindliche Auskunft und zur Vermeidung von Fehlern sollte ein Steuerberater mit Kenntnissen im internationalen Steuerrecht konsultiert werden. Weitere Informationen: - [Bundesministerium der Finanzen – Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen](https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Steuerarten/Umsatzsteuer/2020-07-01-umsatzsteuer-dienstleistungen.html) - [Deutsche Handelskammer in China](https://china.ahk.de/)