Ist die zubereitete Wurzel des Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) schmackhaft oder nur Notnahrung?

Antwort

Die Wurzel des Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) wurde früher tatsächlich als Nahrungsmittel genutzt, insbesondere in Notzeiten. Sie enthält Inulin, einen Ballaststoff, der auch in anderen Wurzelgemüsen wie Topinambur vorkommt. In historischen Quellen wird berichtet, dass die Wurzel nach dem Kochen oder Rösten essbar ist und einen süßlichen Geschmack entwickeln kann, ähnlich wie Pastinake oder Schwarzwurzel. In England wurden die kandierten Wurzeln des verwandten Eryngium maritimum („Eryngo root“) sogar als Delikatesse geschätzt. Allerdings ist der Geschmack der rohen Wurzel eher herb bis bitter. Erst durch das Kochen, Rösten oder Kandieren wird sie milder und teilweise süßlich. In der modernen Küche spielt sie kaum eine Rolle, was auch daran liegt, dass sie geschmacklich nicht mit anderen Wurzelgemüsen konkurrieren kann und die Pflanze heute geschützt ist. Zusammengefasst: Die zubereitete Wurzel des Feld-Mannstreu kann durchaus schmackhaft sein, insbesondere nach entsprechender Verarbeitung. Sie ist also nicht nur eine „bittere Notnahrung“, sondern wurde früher auch als Delikatesse geschätzt – allerdings ist der Geschmack Geschmackssache und reicht nicht an bekanntere Wurzelgemüse heran.

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