697 Fragen zu Hormone

Hormone werden in spezialisierten Drüsen und Geweben des Körpers gebildet, die zusammen das endokrine System bilden. Zu den wichtigsten hormonproduzierenden Drüsen gehören: - **Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)** - **Schilddrüse** - **Nebenschilddrüsen** - **Nebennieren** - **Bauchspeicheldrüse (Pankreas)** - **Eierstöcke (bei Frauen)** - **Hoden (bei Männern)** - **Zirbeldrüse** - **Thymusdrüse** (vor allem im Kindesalter) Einige Hormone werden auch in anderen Organen oder Geweben gebildet, wie zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, in den Nieren oder im Fettgewebe. **Verteilung im Körper:** Hormone werden nach ihrer Bildung direkt ins Blut abgegeben (endokrine Sekretion). Über den Blutkreislauf gelangen sie zu ihren Zielzellen oder Zielorganen im gesamten Körper. Dort binden sie an spezifische Rezeptoren und lösen so ihre jeweilige Wirkung aus. Manche Hormone wirken auch lokal in der Nähe ihres Entstehungsortes (parakrin) oder auf die Zelle, die sie gebildet hat (autokrin). Zusammengefasst: Hormone werden in endokrinen Drüsen gebildet und über das Blut im Körper verteilt, um an entfernten Zielorten spezifische Wirkungen auszulösen.

Die Addison-Krankheit, auch Morbus Addison genannt, ist eine seltene, chronische Erkrankung der Nebennierenrinde. Bei dieser Krankheit produziert die Nebennierenrinde zu wenig der lebenswichtigen Hormone Cortisol und oft auch Aldosteron. Diese Hormone sind unter anderem für die Regulation des Stoffwechsels, des Blutdrucks und des Wasser- und Salzhaushalts im Körper verantwortlich. Ursachen: Meistens wird die Addison-Krankheit durch eine Autoimmunreaktion verursacht, bei der das Immunsystem die Nebennierenrinde angreift und zerstört. Seltener können Infektionen (z. B. Tuberkulose), Tumore oder Blutungen die Ursache sein. Symptome: Typische Anzeichen sind: - Chronische Müdigkeit und Schwäche - Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit - Niedriger Blutdruck, der zu Schwindel führen kann - Übelkeit, Erbrechen, Durchfall - Vermehrte Pigmentierung der Haut (bräunliche Verfärbungen) - Salzheißhunger Diagnose und Behandlung: Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, die die Hormonspiegel messen, sowie durch spezielle Stimulationstests. Die Behandlung besteht in der lebenslangen Einnahme von Hormonersatzpräparaten, um den Mangel an Cortisol und Aldosteron auszugleichen. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie](https://www.endokrinologie.net/addison-krankheit.php).

Wenn Testosteron, Progesteron, LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) beim Mann zwar im Normbereich, aber im unteren Drittel liegen, kann das verschiedene Ursachen haben. Hier einige mögliche Gründe: 1. **Alter**: Mit zunehmendem Alter sinken die Hormonspiegel bei Männern oft langsam ab, bleiben aber häufig noch im Normbereich. 2. **Körperliche Verfassung**: Übergewicht, chronischer Stress, wenig Bewegung oder ungesunde Ernährung können die Hormonproduktion beeinträchtigen. 3. **Genetik**: Manche Männer haben von Natur aus eher niedrigere Hormonwerte, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. 4. **Chronische Erkrankungen**: Krankheiten wie Diabetes, Leber- oder Nierenerkrankungen können die Hormonproduktion beeinflussen. 5. **Medikamente**: Bestimmte Medikamente (z.B. Kortison, Opiate, einige Psychopharmaka) können die Hormonspiegel senken. 6. **Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Achse**: Leichte Funktionsstörungen im Bereich des Gehirns, das die Hormonproduktion steuert, können zu niedrig-normalen Werten führen. 7. **Lebensstilfaktoren**: Schlafmangel, Alkohol- oder Drogenkonsum können die Hormonproduktion dämpfen. 8. **Ernährungsmängel**: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen (z.B. Zink, Vitamin D) kann sich negativ auswirken. Solange keine Symptome wie Libidoverlust, Erektionsstörungen, Müdigkeit, Muskelschwäche oder Stimmungsschwankungen bestehen, ist ein Wert im unteren Normbereich meist unproblematisch. Bei Beschwerden oder Unsicherheiten sollte jedoch ein Facharzt (z.B. Endokrinologe oder Urologe) zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.

Die Tendenz, dass Männer häufiger oder stärker Lust auf Sex verspüren als Frauen, lässt sich durch eine Kombination aus biologischen, hormonellen, psychologischen und gesellschaftlichen Faktoren erklären: 1. **Biologie und Hormone:** Testosteron, das Sexualhormon, ist bei Männern in deutlich höherer Konzentration vorhanden als bei Frauen. Es spielt eine zentrale Rolle beim sexuellen Verlangen. Studien zeigen, dass ein höherer Testosteronspiegel oft mit einer stärkeren Libido einhergeht. 2. **Evolutionäre Erklärungen:** Aus evolutionsbiologischer Sicht wird angenommen, dass Männer ein größeres Interesse an häufigem Sex haben, um ihre Gene möglichst weit zu verbreiten. Frauen investieren biologisch mehr in eine Schwangerschaft und wählen daher potenziell selektiver aus. 3. **Psychologische Faktoren:** Männer und Frauen erleben und verarbeiten Sexualität oft unterschiedlich. Männer berichten häufiger von spontanen sexuellen Fantasien und einem stärkeren Fokus auf körperliche Reize. 4. **Gesellschaftliche und kulturelle Einflüsse:** In vielen Kulturen wird männliche Sexualität offener akzeptiert und gefördert, während weibliche Sexualität teilweise noch tabuisiert oder mit Scham belegt ist. Das kann dazu führen, dass Frauen ihr sexuelles Verlangen weniger offen zeigen oder wahrnehmen. 5. **Individuelle Unterschiede:** Es gibt große Unterschiede zwischen einzelnen Menschen. Viele Frauen haben ein ebenso starkes sexuelles Verlangen wie Männer, und umgekehrt. Die genannten Tendenzen sind Durchschnittswerte und keine festen Regeln. Zusammengefasst: Die Unterschiede im sexuellen Verlangen zwischen Männern und Frauen sind das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Hormonen, Biologie, Psychologie und gesellschaftlichen Normen.

Hier sind zehn Unterbegriffe zum Oberbegriff „Hormone“, die sich gut bildlich darstellen lassen: 1. Insulin 2. Adrenalin 3. Testosteron 4. Östrogen 5. Melatonin 6. Cortisol 7. Wachstumshormon 8. Schilddrüsenhormone (z. B. Thyroxin) 9. Progesteron 10. Serotonin Jeder dieser Begriffe steht für ein spezifisches Hormon, das mit charakteristischen Wirkungen und oft auch mit bestimmten Organen oder Situationen (z. B. Stress, Schlaf, Wachstum) verbunden ist, was eine bildliche Darstellung erleichtert.

Ein hormonabhängiges Prostatakarzinom ist eine Form von Prostatakrebs, bei der das Tumorwachstum maßgeblich durch männliche Geschlechtshormone, insbesondere Testosteron und dessen Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT), gefördert wird. Diese Hormone werden auch Androgene genannt. Das bedeutet: Die Krebszellen der Prostata benötigen Androgene, um zu wachsen und sich zu vermehren. Deshalb kann eine sogenannte Hormontherapie (Androgendeprivationstherapie) das Fortschreiten des Tumors verlangsamen oder stoppen, indem sie die Wirkung oder Produktion dieser Hormone hemmt. Im Gegensatz dazu gibt es auch hormonunabhängige (kastrationsresistente) Prostatakarzinome, die trotz niedriger Androgenspiegel weiter wachsen. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Krebsgesellschaft](https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs.html).

Stress kann zu Haarausfall führen, weil er verschiedene Prozesse im Körper beeinflusst. Unter Stress schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol aus. Diese Hormone können den natürlichen Haarzyklus stören. Normalerweise durchläuft jedes Haar drei Phasen: Wachstumsphase (Anagen), Übergangsphase (Katagen) und Ruhephase (Telogen). Bei starkem Stress gelangen viele Haare gleichzeitig vorzeitig in die Ruhephase (Telogen), was als „telogenes Effluvium“ bezeichnet wird. Nach einigen Wochen oder Monaten fallen diese Haare dann vermehrt aus. Zusätzlich kann Stress das Immunsystem beeinflussen und Entzündungsprozesse fördern, was bei bestimmten Formen von Haarausfall wie der Alopecia areata eine Rolle spielt. Auch eine schlechtere Durchblutung der Kopfhaut und eine veränderte Nährstoffversorgung der Haarwurzeln können durch Stress begünstigt werden. In den meisten Fällen ist stressbedingter Haarausfall reversibel, sobald die Stressbelastung nachlässt.

Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das hauptsächlich in den Betazellen der Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Es spielt eine zentrale Rolle im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel des Körpers. **Funktion von Insulin:** - Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Körperzellen (vor allem Muskel- und Fettzellen) fördert. - Es stimuliert die Speicherung von Glukose in Form von Glykogen in Leber und Muskeln. - Insulin hemmt die Freisetzung von Glukose aus der Leber. - Es fördert die Fettsynthese und hemmt den Fettabbau. - Es unterstützt die Aufnahme von Aminosäuren in die Zellen und fördert so den Eiweißaufbau. **Regulation der Insulinfreisetzung:** - Die Insulinproduktion wird hauptsächlich durch den Blutzuckerspiegel reguliert: Steigt der Blutzucker nach einer Mahlzeit, wird mehr Insulin ausgeschüttet. - Auch andere Faktoren wie bestimmte Aminosäuren, Hormone (z.B. Inkretine) und das vegetative Nervensystem beeinflussen die Insulinfreisetzung. **Insulin und Diabetes mellitus:** - Bei Diabetes mellitus Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse kein oder kaum Insulin, meist aufgrund einer Autoimmunreaktion. - Bei Diabetes mellitus Typ 2 besteht eine Insulinresistenz: Die Körperzellen sprechen weniger auf Insulin an, oft kombiniert mit einer gestörten Insulinproduktion. - Beide Formen führen zu erhöhten Blutzuckerwerten und können unbehandelt schwere Folgeerkrankungen verursachen. **Medizinische Anwendung:** - Insulin wird als Medikament vor allem bei Typ-1-Diabetes und fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes eingesetzt. - Es gibt verschiedene Insulinpräparate, die sich in Wirkdauer und Wirkungseintritt unterscheiden (z.B. kurzwirksames, langwirksames Insulin). **Geschichte:** - Insulin wurde 1921 von Frederick Banting und Charles Best entdeckt. - 1922 wurde erstmals ein Mensch erfolgreich mit Insulin behandelt. - Früher wurde Insulin aus tierischen Bauchspeicheldrüsen gewonnen, heute meist gentechnisch hergestellt. **Struktur:** - Insulin ist ein Peptidhormon, bestehend aus 51 Aminosäuren, die in zwei Ketten (A- und B-Kette) angeordnet sind und durch Disulfidbrücken verbunden werden. **Bedeutung:** - Ohne Insulin ist ein Überleben nicht möglich, da der Körper sonst den Zucker aus dem Blut nicht verwerten kann. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Deutsche Diabetes Gesellschaft](https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/) oder [Wikipedia: Insulin](https://de.wikipedia.org/wiki/Insulin).

Phytoöstrogene sind pflanzliche Verbindungen, die eine ähnliche Struktur wie das körpereigene Östrogen (ein weibliches Sexualhormon) haben und daher im Körper eine östrogenähnliche Wirkung entfalten können. Sie kommen vor allem in Soja, Leinsamen, Hülsenfrüchten und einigen Getreidesorten vor. **Wirkungsweise:** Phytoöstrogene können an die Östrogenrezeptoren im Körper binden. Ihre Wirkung ist jedoch schwächer als die des körpereigenen Östrogens. Je nach Hormonstatus können sie daher entweder eine leicht östrogene oder antiöstrogene Wirkung haben: - **Bei niedrigem Östrogenspiegel** (z.B. in den Wechseljahren): Phytoöstrogene können eine schwache östrogene Wirkung entfalten und so typische Beschwerden wie Hitzewallungen mildern. - **Bei hohem Östrogenspiegel**: Sie können die Wirkung des körpereigenen Östrogens abschwächen, indem sie die Rezeptoren blockieren. **Weitere mögliche Effekte:** - Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Positive Effekte auf den Knochenstoffwechsel - Möglicherweise Schutz vor bestimmten hormonabhängigen Krebsarten (z.B. Brustkrebs), wobei die Studienlage hierzu nicht eindeutig ist **Wichtige Hinweise:** Die Wirkung von Phytoöstrogenen ist individuell unterschiedlich und hängt von der aufgenommenen Menge, der Art der Phytoöstrogene und der persönlichen Stoffwechsellage ab. Bei bestimmten Erkrankungen, wie hormonabhängigen Tumoren, sollte die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Ernährung](https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/phytoestrogene/).

Zu den Stresshormonen zählen verschiedene Hormone und Botenstoffe, die der Körper in Stresssituationen ausschüttet, um auf Belastungen zu reagieren. Hier sind fünf wichtige Stresshormone bzw. Botenstoffe, jeweils mit ausführlicher Erläuterung: 1. **Adrenalin (Epinephrin)** - **Funktion:** Adrenalin ist ein Hormon und Neurotransmitter, das in den Nebennieren (genauer: Nebennierenmark) gebildet wird. Es wird bei akutem Stress („Kampf-oder-Flucht“-Reaktion) schnell ausgeschüttet. - **Wirkung:** Es erhöht die Herzfrequenz, erweitert die Bronchien, steigert den Blutdruck und sorgt dafür, dass mehr Energie (Glukose) bereitgestellt wird. Dadurch wird der Körper kurzfristig leistungsfähiger und auf eine schnelle Reaktion vorbereitet. 2. **Noradrenalin (Norepinephrin)** - **Funktion:** Noradrenalin wird ebenfalls im Nebennierenmark und im Nervensystem gebildet. Es wirkt sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter. - **Wirkung:** Es erhöht den Blutdruck durch Verengung der Blutgefäße, steigert die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit und unterstützt die Mobilisierung von Energiereserven. Noradrenalin ist besonders für die Aufrechterhaltung der Stressreaktion verantwortlich. 3. **Cortisol** - **Funktion:** Cortisol ist ein Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es wird bei länger andauerndem Stress ausgeschüttet. - **Wirkung:** Es erhöht den Blutzuckerspiegel, fördert den Fett- und Proteinabbau und unterdrückt das Immunsystem. Cortisol hilft dem Körper, mit anhaltendem Stress umzugehen, kann aber bei chronisch erhöhten Werten gesundheitsschädlich sein. 4. **Dopamin** - **Funktion:** Dopamin ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn gebildet wird. Es spielt eine Rolle bei der Steuerung von Motivation, Belohnung und Bewegungen. - **Wirkung:** In Stresssituationen wird Dopamin vermehrt ausgeschüttet, um die Aufmerksamkeit und die Handlungsbereitschaft zu steigern. Es ist auch an der Regulation der Stimmung beteiligt und kann kurzfristig die Leistungsfähigkeit erhöhen. 5. **Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH)** - **Funktion:** Vasopressin wird im Hypothalamus gebildet und im Hypophysenhinterlappen gespeichert und freigesetzt. - **Wirkung:** Es reguliert den Wasserhaushalt des Körpers, indem es die Rückresorption von Wasser in den Nieren fördert. Unter Stress wird Vasopressin vermehrt ausgeschüttet, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks beiträgt und den Körper auf eine Stressreaktion vorbereitet. Diese Hormone und Botenstoffe arbeiten oft zusammen, um den Körper optimal auf Stresssituationen vorzubereiten und die nötigen körperlichen Ressourcen bereitzustellen.

Hier sind fünf wichtige Hormone und Botenstoffe, die eine zentrale Rolle bei der Stressregulation im menschlichen Körper spielen, jeweils mit ausführlicher Erläuterung: 1. **Cortisol** Cortisol ist das wichtigste Stresshormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es wird bei Stress durch die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) ausgeschüttet. Cortisol erhöht den Blutzuckerspiegel, fördert den Fett- und Proteinabbau und unterdrückt das Immunsystem. Kurzfristig hilft es dem Körper, mit Stresssituationen umzugehen („fight or flight“), langfristig kann ein erhöhter Cortisolspiegel jedoch schädlich sein und zu Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Depressionen führen. 2. **Adrenalin (Epinephrin)** Adrenalin ist ein Hormon und Neurotransmitter, das im Nebennierenmark produziert wird. Es wird bei akutem Stress („Alarmreaktion“) freigesetzt und sorgt für eine schnelle Energiebereitstellung: Herzschlag und Blutdruck steigen, die Bronchien erweitern sich, die Durchblutung der Muskulatur nimmt zu. Adrenalin bereitet den Körper auf eine schnelle Reaktion vor, indem es die Leistungsfähigkeit kurzfristig steigert. 3. **Noradrenalin (Norepinephrin)** Noradrenalin ist eng mit Adrenalin verwandt und wirkt sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter. Es wird ebenfalls im Nebennierenmark und im Nervensystem freigesetzt. Noradrenalin erhöht die Aufmerksamkeit, steigert die Wachsamkeit und trägt zur Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck bei. Es ist besonders wichtig für die Regulation der Stressantwort im Gehirn und spielt eine Rolle bei der Bewältigung von psychischem Stress. 4. **Serotonin** Serotonin ist ein Neurotransmitter, der vor allem im Gehirn, aber auch im Darm vorkommt. Es wird oft als „Glückshormon“ bezeichnet, da es die Stimmung hebt und beruhigend wirkt. Serotonin reguliert Schlaf, Appetit und emotionale Stabilität. Ein ausgeglichener Serotoninspiegel hilft, Stress besser zu verarbeiten und wirkt stimmungsstabilisierend. Ein Mangel an Serotonin wird mit Depressionen und Angststörungen in Verbindung gebracht. 5. **Oxytocin** Oxytocin ist ein Hormon, das im Hypothalamus gebildet und von der Hypophyse ausgeschüttet wird. Es ist bekannt als „Kuschelhormon“, da es bei sozialen Interaktionen, Bindung und Vertrauen eine Rolle spielt. Oxytocin wirkt stressreduzierend, indem es das Angstzentrum im Gehirn dämpft und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol hemmt. Es fördert Entspannung, soziale Nähe und Wohlbefinden. **Zusammenfassung:** Diese fünf Hormone und Botenstoffe – Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Serotonin und Oxytocin – sind entscheidend für die Regulation von Stress. Sie wirken entweder aktivierend (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin) oder beruhigend und ausgleichend (Serotonin, Oxytocin) und sorgen so für ein Gleichgewicht im Körper bei der Bewältigung von Stresssituationen.

Zu den Stresshormonen zählen verschiedene Hormone und Botenstoffe, die der Körper bei Stress ausschüttet, um auf Belastungen zu reagieren. Hier sind fünf wichtige Stresshormone mit kurzer Erläuterung: 1. **Adrenalin (Epinephrin)** Adrenalin wird im Nebennierenmark gebildet und bei akutem Stress (z. B. Gefahrensituationen) ausgeschüttet. Es erhöht die Herzfrequenz, erweitert die Bronchien und steigert die Durchblutung der Muskulatur – der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt („Kampf-oder-Flucht-Reaktion“). 2. **Noradrenalin (Norepinephrin)** Noradrenalin wird ebenfalls im Nebennierenmark und im Nervensystem produziert. Es wirkt ähnlich wie Adrenalin, erhöht den Blutdruck und sorgt für eine verbesserte Durchblutung wichtiger Organe. Es ist besonders an der Regulation der Aufmerksamkeit und Wachsamkeit beteiligt. 3. **Cortisol** Cortisol ist ein Glukokortikoid, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Es wird bei länger anhaltendem Stress ausgeschüttet und erhöht den Blutzuckerspiegel, unterdrückt das Immunsystem und beeinflusst den Stoffwechsel. Cortisol hilft dem Körper, mit chronischem Stress umzugehen. 4. **Dopamin** Dopamin ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn gebildet wird. Es spielt eine Rolle bei der Motivation, Belohnung und Steuerung von Bewegungen. Unter Stress kann Dopamin die Aufmerksamkeit und die Handlungsbereitschaft steigern. 5. **Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH)** Vasopressin wird im Hypothalamus gebildet und in der Hypophyse gespeichert. Es wird bei Stress ausgeschüttet und reguliert den Wasserhaushalt des Körpers. Außerdem kann es den Blutdruck erhöhen und ist an der Stressantwort beteiligt. Diese Hormone und Botenstoffe sorgen gemeinsam dafür, dass der Körper in Stresssituationen schnell und effektiv reagieren kann.

Der Regelkreis des Blutzuckerspiegels ist ein klassisches Beispiel für hormonelle Regulation im Körper. Er sorgt dafür, dass der Glukosegehalt im Blut innerhalb enger Grenzen bleibt. Die wichtigsten beteiligten Hormone sind Insulin und Glukagon, die beide in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet werden. **Ablauf des Regelkreises:** 1. **Anstieg des Blutzuckerspiegels:** Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit steigt der Glukosegehalt im Blut. 2. **Ausschüttung von Insulin:** Die Bauchspeicheldrüse registriert den erhöhten Blutzuckerspiegel und schüttet Insulin aus. 3. **Wirkung von Insulin:** Insulin bewirkt, dass Körperzellen Glukose aus dem Blut aufnehmen und in Form von Glykogen (vor allem in Leber und Muskeln) speichern. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel wieder. 4. **Abfall des Blutzuckerspiegels:** Wenn der Blutzuckerspiegel zu stark sinkt (z.B. zwischen den Mahlzeiten oder bei körperlicher Aktivität), registriert die Bauchspeicheldrüse dies. 5. **Ausschüttung von Glukagon:** Die Bauchspeicheldrüse schüttet Glukagon aus. 6. **Wirkung von Glukagon:** Glukagon bewirkt, dass die Leber Glykogen wieder in Glukose umwandelt und ins Blut abgibt. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel wieder an. **Zusammengefasst:** Der Blutzuckerspiegel wird durch einen hormonellen Regelkreis aus Insulin (senkt den Blutzucker) und Glukagon (erhöht den Blutzucker) konstant gehalten. Dieses System arbeitet nach dem Prinzip der negativen Rückkopplung: Eine Abweichung vom Sollwert (Normalwert) wird durch hormonelle Gegenmaßnahmen korrigiert. **Weitere Informationen:** - [Insulin – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Insulin) - [Glukagon – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Glukagon) - [Blutzuckerregelung – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker#Regulation_des_Blutzuckerspiegels)

Natürliche Hormone für Frauen, oft als bioidentische Hormone bezeichnet, können von verschiedenen medizinischen Fachkräften verschrieben werden. In Deutschland sind dies in der Regel: - **Gynäkologinnen und Gynäkologen**: Sie sind die Hauptansprechpartner für hormonelle Therapien bei Frauen, z.B. bei Wechseljahresbeschwerden, Zyklusstörungen oder hormonellen Ungleichgewichten. - **Endokrinologinnen und Endokrinologen**: Diese Fachärzte sind auf Hormone und das endokrine System spezialisiert und können ebenfalls natürliche Hormone verschreiben. - **Hausärztinnen und Hausärzte**: In manchen Fällen verschreiben auch sie Hormone, insbesondere wenn sie sich mit dem Thema auskennen. - **Spezialisierte Privatärzte oder Heilpraktiker mit ärztlicher Approbation**: Manche Praxen haben sich auf bioidentische Hormontherapie spezialisiert. Heilpraktiker ohne ärztliche Approbation dürfen jedoch keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen. Wichtig: Die Verschreibung erfolgt nach einer ausführlichen Anamnese, ggf. Blutuntersuchungen und individueller Beratung. Es ist ratsam, sich an eine Fachärztin oder einen Facharzt zu wenden, die/der Erfahrung mit bioidentischer Hormontherapie hat.

Natürliche Hormone, oft auch als bioidentische Hormone bezeichnet, werden in der Regel von Ärztinnen und Ärzten verschrieben. Dazu zählen insbesondere: - Gynäkologinnen und Gynäkologen (Frauenärzte) - Endokrinologinnen und Endokrinologen (Fachärzte für Hormonerkrankungen) - Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner mit entsprechender Weiterbildung - Fachärzte für Anti-Aging- oder Präventionsmedizin Wichtig ist, dass eine Verschreibung immer nach einer individuellen Diagnostik und Beratung erfolgt. Die Präparate sind meist rezeptpflichtig und werden in Apotheken, oft als sogenannte Rezepturen, hergestellt. Es empfiehlt sich, eine Ärztin oder einen Arzt mit Erfahrung im Bereich der Hormontherapie aufzusuchen.