134 Fragen zu Drüsen

Hormone werden in spezialisierten Drüsen und Geweben des Körpers gebildet, die zusammen das endokrine System bilden. Zu den wichtigsten hormonproduzierenden Drüsen gehören: - **Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)** - **Schilddrüse** - **Nebenschilddrüsen** - **Nebennieren** - **Bauchspeicheldrüse (Pankreas)** - **Eierstöcke (bei Frauen)** - **Hoden (bei Männern)** - **Zirbeldrüse** - **Thymusdrüse** (vor allem im Kindesalter) Einige Hormone werden auch in anderen Organen oder Geweben gebildet, wie zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, in den Nieren oder im Fettgewebe. **Verteilung im Körper:** Hormone werden nach ihrer Bildung direkt ins Blut abgegeben (endokrine Sekretion). Über den Blutkreislauf gelangen sie zu ihren Zielzellen oder Zielorganen im gesamten Körper. Dort binden sie an spezifische Rezeptoren und lösen so ihre jeweilige Wirkung aus. Manche Hormone wirken auch lokal in der Nähe ihres Entstehungsortes (parakrin) oder auf die Zelle, die sie gebildet hat (autokrin). Zusammengefasst: Hormone werden in endokrinen Drüsen gebildet und über das Blut im Körper verteilt, um an entfernten Zielorten spezifische Wirkungen auszulösen.

Die wichtigsten Laborwerte zur Beurteilung der Funktion der Nebenschilddrüsen (Parathyroidea) sind: 1. **Parathormon (PTH):** Das wichtigste Hormon der Nebenschilddrüsen. - Referenzbereich: ca. 15–65 pg/ml (kann je nach Labor leicht variieren) 2. **Kalzium (Ca²⁺):** Parathormon reguliert den Kalziumspiegel im Blut. - Gesamt-Kalzium: 2,2–2,65 mmol/l - Ionisiertes Kalzium: 1,15–1,35 mmol/l 3. **Phosphat (PO₄³⁻):** Ebenfalls durch Parathormon beeinflusst. - Referenzbereich: 0,8–1,5 mmol/l 4. **Vitamin D (25-OH-Vitamin D):** Wichtig für die Kalziumaufnahme, beeinflusst indirekt die Nebenschilddrüsenfunktion. - Referenzbereich: 20–50 ng/ml 5. **Kreatinin:** Zur Beurteilung der Nierenfunktion, da Niereninsuffizienz sekundären Hyperparathyreoidismus verursachen kann. **Typische Konstellationen:** - **Primärer Hyperparathyreoidismus:** ↑ PTH, ↑ Kalzium, ↓ Phosphat - **Sekundärer Hyperparathyreoidismus:** ↑ PTH, ↓ oder normal Kalzium, ↑ Phosphat (z.B. bei Niereninsuffizienz) - **Hypoparathyreoidismus:** ↓ PTH, ↓ Kalzium, ↑ Phosphat Diese Werte helfen, Störungen der Nebenschilddrüsen zu diagnostizieren und zu unterscheiden.

Apokrine Drüsen beim Hund befinden sich hauptsächlich in der Haut und sind fast überall am Körper verteilt, besonders aber in der Nähe der Haarfollikel. Sie kommen in großer Zahl in der Lederhaut (Dermis) vor und sind eng mit den Haarwurzeln verbunden. Besonders viele apokrine Drüsen finden sich in den Bereichen: - Achselhöhlen (Achselregion) - Leistenregion - Zwischen den Zehen (Interdigitalbereich) - Um die Genitalien und den After (perianal) Eine Besonderheit beim Hund ist, dass die sogenannten Analbeutel (Analdrüsen) modifizierte apokrine Drüsen enthalten. Diese sitzen rechts und links neben dem After und produzieren ein stark riechendes Sekret. Im Gegensatz zum Menschen dienen die apokrinen Drüsen beim Hund nicht primär der Schweißbildung zur Temperaturregulation, sondern spielen eine Rolle bei der Kommunikation (Duftmarkierung) und beim Schutz der Haut.

Hunde besitzen Schweißdrüsen (sogenannte ekkrine Drüsen) hauptsächlich an den Pfotenballen, insbesondere zwischen den Zehen. Dort können sie tatsächlich schwitzen, was manchmal als feuchte oder nasse Pfoten sichtbar wird, vor allem bei Stress oder Hitze. Im Gegensatz zum Menschen haben Hunde am restlichen Körper kaum funktionierende Schweißdrüsen. Die meisten Drüsen auf ihrer Haut sind sogenannte apokrine Drüsen, die aber nicht der Schweißbildung, sondern der Duftstoffproduktion dienen. Die Temperaturregulation erfolgt bei Hunden hauptsächlich durch Hecheln und nicht durch Schwitzen.

Das Markieren durch Kot und das Verteilen von Duftstoffen über die Analdrüsen bei Hunden hängen eng zusammen, sind aber nicht exakt dasselbe. Beim Kotabsatz werden tatsächlich Duftstoffe aus den Analdrüsen mit dem Kot abgegeben. Die Analdrüsen sitzen rechts und links des Afters und sondern ein stark riechendes Sekret ab, das beim Kotabsatz meist mit ausgeschieden wird. Dieses Sekret enthält individuelle Duftstoffe, die anderen Hunden Informationen über den Hund liefern (z.B. Geschlecht, Gesundheitszustand, Rang). Das Markieren durch Kot dient also nicht nur der Entsorgung von Verdauungsresten, sondern auch der Reviermarkierung und Kommunikation – und das funktioniert vor allem durch die Duftstoffe der Analdrüsen. Zusammengefasst: - Das Markieren mit Kot ist ein Verhalten, bei dem Hunde ihr Revier kennzeichnen. - Die Duftstoffe aus den Analdrüsen werden dabei mit dem Kot ausgeschieden und sind der eigentliche Informationsträger. - Das gezielte Verteilen von Analdrüsensekret (z.B. durch Angst oder Stress) kann auch unabhängig vom Kotabsatz passieren, ist aber seltener. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Tierärztliche Praxis für Kleintiere Dr. Rückert](https://www.tierarzt-rueckert.de/analdruesen-beim-hund/).

Pfeiffersches Drüsenfieber, auch bekannt als infektiöse Mononukleose, wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) verursacht. Die Ansteckungsfähigkeit ist besonders in den ersten Wochen der Erkrankung am höchsten, da das Virus über den Speichel übertragen wird. Allerdings kann das Virus noch Monate nach Abklingen der Symptome im Speichel nachweisbar sein und ausgeschieden werden. In manchen Fällen sind Betroffene sogar noch über ein Jahr nach der Infektion ansteckend, auch wenn sie sich gesund fühlen. Ein genauer Zeitpunkt, ab wann du definitiv nicht mehr ansteckend bist, lässt sich daher nicht festlegen. In der Regel gilt: - Die höchste Ansteckungsgefahr besteht während der akuten Krankheitsphase und einige Wochen danach. - Auch nach Abklingen der Symptome kann das Virus noch ausgeschieden werden. Um andere zu schützen, solltest du während der akuten Phase engen Speichelkontakt (z. B. Küssen, gemeinsames Benutzen von Gläsern oder Besteck) vermeiden. Nach Abklingen der Symptome ist das Risiko geringer, aber nicht ganz ausgeschlossen. Bei Unsicherheiten oder besonderen Situationen (z. B. Kontakt zu immungeschwächten Personen) empfiehlt sich eine Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Wenn Iod-123 in eine ektopische Schilddrüse gespritzt wird, wird das radioaktive Isotop von den Schilddrüsenzellen aufgenommen, ähnlich wie in normalem Schilddrüsengewebe. Iod-123 ist ein Gammastrahler und wird in der Nuklearmedizin vor allem zur Szintigraphie verwendet, um Schilddrüsengewebe bildlich darzustellen. **Ablauf und Wirkung:** - Das Iod-123 wird von den Zellen der ektopischen Schilddrüse aufgenommen, weil diese – wie normales Schilddrüsengewebe – Iod aktiv transportieren und in die Hormonproduktion einbauen. - Die abgegebene Gammastrahlung kann mit einer Gammakamera detektiert werden. - So lässt sich die Lokalisation, Größe und Funktion der ektopischen Schilddrüse bildlich darstellen. **Wichtige Punkte:** - Iod-123 ist diagnostisch und nicht therapeutisch wirksam, da es nur geringe Strahlung abgibt und eine kurze Halbwertszeit hat. - Es kommt zu keiner Zerstörung des Gewebes, sondern nur zur Darstellung (Szintigraphie). - Die Methode ist hilfreich, um ektopisches Schilddrüsengewebe zu identifizieren und von anderen Gewebetypen abzugrenzen. Weitere Informationen zu Iod-123 findest du z.B. bei [Radiopaedia](https://radiopaedia.org/articles/iodine-123?lang=de) oder [Thieme](https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-nuklearmedizin-1541/a/schilddruesenszintigraphie-15713.htm).

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist eine aggressive Krebsart, die häufig schon früh Metastasen (Streuungen) bildet. Die Streuung erfolgt meist über das Blut oder die Lymphbahnen. Typische Organe, in die Bauchspeicheldrüsenkrebs streut, sind: - **Leber** (am häufigsten) - **Lunge** - **Bauchfell (Peritoneum)** - **Lymphknoten** - Seltener: Knochen Die frühe Streuung ist ein Grund dafür, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird und die Heilungschancen eingeschränkt sind. Symptome treten meist erst spät auf. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium und der Ausbreitung des Tumors und kann Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung umfassen. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Krebsgesellschaft](https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/bauchspeicheldruesenkarzinom.html).

Geschwollene Ohrspeicheldrüsen (Parotisschwellung) sind eine häufige Begleiterscheinung bei Bulimie, insbesondere nach wiederholtem Erbrechen. Die Schwellung entsteht durch die Reizung und Überbeanspruchung der Speicheldrüsen. In vielen Fällen bildet sich die Schwellung zurück, wenn das Erbrechen dauerhaft eingestellt wird und sich der Körper erholen kann. Der Rückgang kann jedoch einige Wochen bis Monate dauern, abhängig von der Dauer und Intensität der Bulimie. In seltenen Fällen kann die Schwellung länger bestehen bleiben oder dauerhaft werden, vor allem, wenn die Bulimie über viele Jahre bestand. Wichtig ist, die zugrunde liegende Essstörung zu behandeln. Eine medizinische und psychotherapeutische Betreuung ist dabei sehr hilfreich. Bei anhaltender oder schmerzhafter Schwellung sollte ein Arzt aufgesucht werden, um andere Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung einzuleiten. Weitere Informationen zur Behandlung und Unterstützung findest du beispielsweise bei [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)](https://www.bzga-essstoerungen.de/) oder [Deutsche Gesellschaft für Essstörungen](https://www.dgess.de/).

Die Geschwindigkeit, mit der ein Schilddrüsenkrebs operiert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art und Ausbreitung des Tumors. In den meisten Fällen handelt es sich um das sogenannte papilläre oder follikuläre Schilddrüsenkarzinom, die in der Regel langsam wachsen. Hier ist eine kurze Übersicht: **Papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom:** Diese Tumoren wachsen meist langsam. Eine Operation sollte zeitnah, aber nicht zwingend innerhalb weniger Tage erfolgen. In der Regel wird ein Zeitraum von einigen Wochen nach Diagnosestellung als ausreichend angesehen, um die Operation zu planen und vorzubereiten. **Medulläres oder anaplastisches Schilddrüsenkarzinom:** Diese Formen sind aggressiver. Hier ist eine schnellere Operation oft notwendig, manchmal innerhalb weniger Tage bis Wochen, da sie schneller wachsen und sich ausbreiten können. **Weitere Faktoren:** - Größe und Lokalisation des Tumors - Vorliegen von Metastasen - Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen der Patientin/des Patienten **Empfehlung:** Nach der Diagnose sollte zeitnah ein Termin in einer spezialisierten Klinik vereinbart werden, um das weitere Vorgehen individuell festzulegen. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte können am besten einschätzen, wie dringend die Operation im jeweiligen Fall ist. **Wichtig:** Eine genaue Einschätzung kann nur durch die behandelnden Fachärzte erfolgen. Bei Unsicherheiten oder Sorgen sollte immer das behandelnde Ärzteteam kontaktiert werden.

Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) sind oft unspezifisch und treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören: - **Oberbauchschmerzen**, die in den Rücken ausstrahlen können - **Gelbsucht** (Gelbfärbung von Haut und Augen, medizinisch: Ikterus) - **Ungewollter Gewichtsverlust** - **Appetitlosigkeit** - **Übelkeit und Erbrechen** - **Verdauungsprobleme** (z. B. fettige, übelriechende Stühle) - **Neuer Diabetes mellitus** oder eine plötzliche Verschlechterung eines bestehenden Diabetes - **Müdigkeit und Schwäche** Da diese Symptome auch bei vielen anderen, harmloseren Erkrankungen auftreten können, ist eine genaue ärztliche Abklärung wichtig, wenn sie länger anhalten oder sich verschlimmern.

Ja, eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann in einigen Fällen wieder verschwinden oder erfolgreich behandelt werden. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von der Ursache der Überfunktion ab. Häufige Ursachen sind Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, oder Schilddrüsenknoten, die zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führen. Behandlungsmöglichkeiten umfassen: 1. **Medikamente**: Antithyroid-Medikamente können die Produktion von Schilddrüsenhormonen reduzieren und die Symptome kontrollieren. 2. **Radiojodtherapie**: Diese Behandlung zerstört überaktive Schilddrüsenzellen und wird häufig bei Morbus Basedow eingesetzt. 3. **Operation**: In einigen Fällen kann eine teilweise oder vollständige Entfernung der Schilddrüse notwendig sein. 4. **Beobachtung**: In milden Fällen oder bei vorübergehenden Formen der Hyperthyreose, wie der postpartalen Thyreoiditis, kann eine abwartende Haltung eingenommen werden, da sich die Funktion der Schilddrüse oft von selbst normalisiert. Es ist wichtig, die Behandlung mit einem Arzt zu besprechen, um die beste Vorgehensweise basierend auf der individuellen Situation zu bestimmen.

Ob jemand Anspruch auf eine volle Erwerbsminderungsrente hat, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Schwere der Erkrankung und die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit. Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung kann es zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen, die die Arbeitsfähigkeit einschränken. Um eine volle Erwerbsminderungsrente zu erhalten, muss in der Regel nachgewiesen werden, dass man aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen weniger als drei Stunden täglich arbeiten kann. Es ist wichtig, dass die medizinischen Unterlagen und Gutachten die Schwere der Erkrankung und deren Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit klar dokumentieren. Es empfiehlt sich, sich an einen Fachanwalt für Sozialrecht oder einen Rentenberater zu wenden, um den individuellen Fall zu prüfen und Unterstützung im Antragsverfahren zu erhalten. Auch die Deutsche Rentenversicherung kann Auskunft über die Voraussetzungen und das Verfahren geben.

Ja, das stimmt. Die Moll-Drüsen sind modifizierte Schweißdrüsen, die sich am Rand der Augenlider befinden. Sie sind holokrin sezernierende Drüsen, was bedeutet, dass die gesamte Zelle bei der Sekretion zerfällt und Teil des Sekrets wird. Diese Drüsen tragen zur Bildung des Tränenfilms bei und haben auch eine Rolle bei der Abwehr von Infektionen.

Die Meibom-Drüsen befinden sich in den Augenlidern. Genauer gesagt, sind sie in den Tarsalplatten der oberen und unteren Augenlider eingebettet. Diese Drüsen sind für die Produktion von Lipiden verantwortlich, die einen wichtigen Bestandteil des Tränenfilms bilden und helfen, die Augenoberfläche zu schmieren und vor Verdunstung zu schützen.