301 Fragen zu Schilddrüse

Eine Überfunktion der Schilddrüse, auch Hyperthyreose genannt, äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die durch einen erhöhten Stoffwechsel verursacht werden. Typische Anzeichen sind: - **Gewichtsverlust** trotz normalem oder sogar erhöhtem Appetit - **Herzrasen** (Tachykardie), Herzklopfen oder Herzrhythmusstörungen - **Schwitzen** und Hitzeunverträglichkeit - **Innere Unruhe**, Nervosität, Reizbarkeit - **Zittern** (Tremor) der Hände - **Schlafstörungen** - **Muskelschwäche** und schnelle Ermüdbarkeit - **Häufiger Stuhlgang** oder Durchfall - **Haarausfall** und dünne, feine Haut - **Menstruationsstörungen** bei Frauen In manchen Fällen können auch **Augenveränderungen** (z. B. hervortretende Augen) auftreten, insbesondere bei Morbus Basedow. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht alle gleichzeitig auftreten. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Diagnose durch Blutuntersuchungen (TSH, fT3, fT4) zu sichern und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Die wichtigsten Laborwerte zur Beurteilung der Funktion der Nebenschilddrüsen (Parathyroidea) sind: 1. **Parathormon (PTH):** Das wichtigste Hormon der Nebenschilddrüsen. - Referenzbereich: ca. 15–65 pg/ml (kann je nach Labor leicht variieren) 2. **Kalzium (Ca²⁺):** Parathormon reguliert den Kalziumspiegel im Blut. - Gesamt-Kalzium: 2,2–2,65 mmol/l - Ionisiertes Kalzium: 1,15–1,35 mmol/l 3. **Phosphat (PO₄³⁻):** Ebenfalls durch Parathormon beeinflusst. - Referenzbereich: 0,8–1,5 mmol/l 4. **Vitamin D (25-OH-Vitamin D):** Wichtig für die Kalziumaufnahme, beeinflusst indirekt die Nebenschilddrüsenfunktion. - Referenzbereich: 20–50 ng/ml 5. **Kreatinin:** Zur Beurteilung der Nierenfunktion, da Niereninsuffizienz sekundären Hyperparathyreoidismus verursachen kann. **Typische Konstellationen:** - **Primärer Hyperparathyreoidismus:** ↑ PTH, ↑ Kalzium, ↓ Phosphat - **Sekundärer Hyperparathyreoidismus:** ↑ PTH, ↓ oder normal Kalzium, ↑ Phosphat (z.B. bei Niereninsuffizienz) - **Hypoparathyreoidismus:** ↓ PTH, ↓ Kalzium, ↑ Phosphat Diese Werte helfen, Störungen der Nebenschilddrüsen zu diagnostizieren und zu unterscheiden.

Wenn Iod-123 in eine ektopische Schilddrüse gespritzt wird, wird das radioaktive Isotop von den Schilddrüsenzellen aufgenommen, ähnlich wie in normalem Schilddrüsengewebe. Iod-123 ist ein Gammastrahler und wird in der Nuklearmedizin vor allem zur Szintigraphie verwendet, um Schilddrüsengewebe bildlich darzustellen. **Ablauf und Wirkung:** - Das Iod-123 wird von den Zellen der ektopischen Schilddrüse aufgenommen, weil diese – wie normales Schilddrüsengewebe – Iod aktiv transportieren und in die Hormonproduktion einbauen. - Die abgegebene Gammastrahlung kann mit einer Gammakamera detektiert werden. - So lässt sich die Lokalisation, Größe und Funktion der ektopischen Schilddrüse bildlich darstellen. **Wichtige Punkte:** - Iod-123 ist diagnostisch und nicht therapeutisch wirksam, da es nur geringe Strahlung abgibt und eine kurze Halbwertszeit hat. - Es kommt zu keiner Zerstörung des Gewebes, sondern nur zur Darstellung (Szintigraphie). - Die Methode ist hilfreich, um ektopisches Schilddrüsengewebe zu identifizieren und von anderen Gewebetypen abzugrenzen. Weitere Informationen zu Iod-123 findest du z.B. bei [Radiopaedia](https://radiopaedia.org/articles/iodine-123?lang=de) oder [Thieme](https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-nuklearmedizin-1541/a/schilddruesenszintigraphie-15713.htm).

Ja, Schilddrüsentabletten – insbesondere solche mit dem Wirkstoff Levothyroxin, der bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) eingesetzt wird – können den Blutdruck beeinflussen. Wenn die Dosierung zu hoch ist oder eine Überdosierung stattfindet, kann es zu Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommen. Dazu gehören unter anderem: - Erhöhter Blutdruck (Hypertonie) - Herzrasen (Tachykardie) - Unruhe - Schwitzen Der Grund: Schilddrüsenhormone steigern den Stoffwechsel und wirken aktivierend auf das Herz-Kreislauf-System. Zu viel davon kann daher den Blutdruck erhöhen. Wird die Tablette jedoch korrekt dosiert und regelmäßig kontrolliert, ist das Risiko für eine Blutdruckerhöhung gering. Bei Unsicherheiten oder Nebenwirkungen sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Die Schilddrüse und eine Histaminintoleranz stehen in einem indirekten Zusammenhang, da beide das Immunsystem, den Stoffwechsel und verschiedene Körperfunktionen beeinflussen. **Einfluss der Schilddrüse auf Histaminintoleranz:** 1. **Stoffwechsel und Enzymaktivität:** Die Schilddrüse produziert Hormone (T3 und T4), die den Stoffwechsel regulieren. Ein gesunder Stoffwechsel ist wichtig für die Aktivität von Enzymen wie der Diaminoxidase (DAO), die Histamin im Körper abbaut. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die DAO-Aktivität vermindert sein, was zu einer schlechteren Histaminverwertung führen kann. 2. **Immunsystem:** Schilddrüsenerkrankungen, insbesondere Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, können das Immunsystem beeinflussen. Ein gestörtes Immunsystem kann die Entstehung oder Verschlimmerung von Unverträglichkeiten wie der Histaminintoleranz begünstigen. 3. **Entzündungsprozesse:** Schilddrüsenerkrankungen gehen oft mit chronischen Entzündungen einher. Entzündungen können die Mastzellen aktivieren, die Histamin freisetzen, was wiederum Symptome einer Histaminintoleranz verstärken kann. **Fazit:** Eine gestörte Schilddrüsenfunktion kann die Symptome einer Histaminintoleranz verstärken oder deren Entstehung begünstigen, vor allem durch eine verminderte Enzymaktivität und eine Beeinflussung des Immunsystems. Umgekehrt kann eine unbehandelte Histaminintoleranz auch das Wohlbefinden bei Schilddrüsenerkrankungen verschlechtern. Eine genaue Abklärung und Behandlung beider Erkrankungen ist daher wichtig.

Ein isoliert erhöhtes freies T4 (FT4) bei normalem TSH ist ein ungewöhnlicher Laborbefund und kann verschiedene Ursachen haben. Zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen gehören: 1. **Laborfehler oder Interferenzen** - Heterophile Antikörper, Biotin-Einnahme oder andere Störfaktoren können die Messung verfälschen. - Wiederholung der Messung und ggf. Test in einem anderen Labor sind sinnvoll. 2. **Frühe Phase einer Hyperthyreose** - In der Anfangsphase einer Schilddrüsenüberfunktion (z.B. Morbus Basedow, Schilddrüsenautonomie) kann FT4 bereits erhöht sein, während das TSH noch im Normbereich liegt. 3. **Thyreoidale Hormonresistenz** - Seltene genetische Störung, bei der die Körperzellen weniger empfindlich auf Schilddrüsenhormone reagieren. TSH kann normal oder sogar erhöht sein, trotz hoher FT4-Werte. 4. **Familial Dysalbuminemic Hyperthyroxinemia (FDH)** - Seltene, harmlose genetische Variante, bei der das Transportprotein für Schilddrüsenhormone verändert ist. Das freie T4 erscheint im Test erhöht, ohne dass eine echte Überfunktion vorliegt. 5. **Medikamenteneinnahme** - Bestimmte Medikamente (z.B. Heparin, Amiodaron) können die Schilddrüsenwerte beeinflussen. 6. **Nicht-thyreoidale Erkrankungen** - Schwere akute oder chronische Erkrankungen können die Schilddrüsenhormonwerte beeinflussen (sog. Non-Thyroidal Illness Syndrome), wobei meist eher FT3 und FT4 erniedrigt sind, aber selten auch isoliert erhöht sein können. **Vorgehen:** - Zunächst sollte ein Laborfehler ausgeschlossen werden (erneute Kontrolle, ggf. anderes Labor). - Anamnese, Medikamentenliste und klinische Symptome beachten. - Bei persistierendem Befund ggf. weitere Diagnostik (TRH-Test, Bestimmung von TBG, Antikörper, Bildgebung). **Fazit:** Die häufigsten Ursachen sind Laborartefakte oder frühe Stadien einer Hyperthyreose. Eine genaue Abklärung ist wichtig, um seltene, aber relevante Ursachen nicht zu übersehen.

Nach einer Schilddrüsenoperation (Thyreoidektomie oder Teilentfernung der Schilddrüse) können verschiedene Beeinträchtigungen auftreten, die jedoch meist vorübergehend sind. Zu den häufigsten möglichen Beeinträchtigungen zählen: 1. **Stimme und Schlucken:** Vorübergehende Heiserkeit oder Stimmveränderungen sind möglich, da die Stimmbandnerven (Nervus recurrens) in der Nähe der Schilddrüse verlaufen. In seltenen Fällen kann es zu einer dauerhaften Stimmbandlähmung kommen. Auch Schluckbeschwerden können auftreten, klingen aber meist nach einigen Tagen ab. 2. **Wundschmerzen und Schwellungen:** Im Bereich des Operationsschnitts kann es zu Schmerzen, Schwellungen oder einem Spannungsgefühl kommen. 3. **Narbenbildung:** Es bleibt eine Narbe am Hals zurück, die in der Regel mit der Zeit verblasst. 4. **Kalziumhaushalt:** Bei Entfernung der gesamten Schilddrüse oder bei Verletzung der Nebenschilddrüsen kann es zu einem Kalziummangel (Hypokalzämie) kommen, was Kribbeln oder Muskelkrämpfe verursachen kann. In solchen Fällen ist eine Kalzium- und Vitamin-D-Einnahme notwendig. 5. **Hormonhaushalt:** Nach vollständiger Entfernung der Schilddrüse ist eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin) erforderlich, um den Hormonhaushalt auszugleichen. Die meisten Patienten erholen sich gut und können nach wenigen Wochen wieder ihren normalen Alltag aufnehmen. Die genaue Beeinträchtigung hängt vom Umfang der Operation und individuellen Faktoren ab. Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten sollte immer der behandelnde Arzt kontaktiert werden. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie](https://www.endokrinologie.net/patienten/schilddruese/schilddruesenoperation.php).

Hashimoto-Thyreoiditis, auch als chronische lymphozytäre Thyreoiditis bekannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Nach aktuellem Stand der Medizin gilt Hashimoto als nicht heilbar. Die Erkrankung kann jedoch gut behandelt werden. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Schilddrüsenfunktion zu normalisieren, meist durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen (z. B. Levothyroxin). Dadurch können Betroffene in der Regel ein normales Leben führen. Die Autoimmunreaktion selbst lässt sich bislang nicht dauerhaft stoppen oder rückgängig machen. Forschung zu neuen Therapien läuft, aber eine Heilung im eigentlichen Sinne ist derzeit nicht möglich. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine individuell angepasste Behandlung sind wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten.

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das im Körper vor allem für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Diese Hormone (Thyroxin/T4 und Trijodthyronin/T3) steuern zahlreiche wichtige Stoffwechselprozesse, darunter: - Wachstum und Entwicklung, besonders des Gehirns bei Kindern - Regulierung des Energiehaushalts - Steuerung von Herzfrequenz, Körpertemperatur und Muskelkraft Ein Jodmangel kann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf), Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und bei Kindern zu Entwicklungsstörungen führen. In Deutschland wird Jodmangel häufig durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz vorgebeugt.

Zu niedrige Schilddrüsenwerte deuten meist auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) hin. Das bedeutet, dass deine Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, was verschiedene Symptome verursachen kann, zum Beispiel: - Müdigkeit, Antriebslosigkeit - Gewichtszunahme - Kälteempfindlichkeit - Trockene Haut und Haare - Konzentrationsstörungen - Verstopfung Die wichtigsten Werte, die bei einer Blutuntersuchung gemessen werden, sind TSH, fT3 und fT4. Ein erhöhter TSH-Wert bei niedrigen fT3/fT4-Werten spricht für eine Unterfunktion. Wichtig: Die genaue Diagnose und Behandlung sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin übernehmen. Oft wird eine Schilddrüsenunterfunktion mit Tabletten (z.B. L-Thyroxin) behandelt. Es ist sinnvoll, die Werte regelmäßig kontrollieren zu lassen und auf die Symptome zu achten. Wenn du konkrete Werte hast oder Symptome bemerkst, solltest du das mit deinem Hausarzt oder einer Endokrinologin besprechen.

Die Geschwindigkeit, mit der ein Schilddrüsenkrebs operiert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Art und Ausbreitung des Tumors. In den meisten Fällen handelt es sich um das sogenannte papilläre oder follikuläre Schilddrüsenkarzinom, die in der Regel langsam wachsen. Hier ist eine kurze Übersicht: **Papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom:** Diese Tumoren wachsen meist langsam. Eine Operation sollte zeitnah, aber nicht zwingend innerhalb weniger Tage erfolgen. In der Regel wird ein Zeitraum von einigen Wochen nach Diagnosestellung als ausreichend angesehen, um die Operation zu planen und vorzubereiten. **Medulläres oder anaplastisches Schilddrüsenkarzinom:** Diese Formen sind aggressiver. Hier ist eine schnellere Operation oft notwendig, manchmal innerhalb weniger Tage bis Wochen, da sie schneller wachsen und sich ausbreiten können. **Weitere Faktoren:** - Größe und Lokalisation des Tumors - Vorliegen von Metastasen - Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen der Patientin/des Patienten **Empfehlung:** Nach der Diagnose sollte zeitnah ein Termin in einer spezialisierten Klinik vereinbart werden, um das weitere Vorgehen individuell festzulegen. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte können am besten einschätzen, wie dringend die Operation im jeweiligen Fall ist. **Wichtig:** Eine genaue Einschätzung kann nur durch die behandelnden Fachärzte erfolgen. Bei Unsicherheiten oder Sorgen sollte immer das behandelnde Ärzteteam kontaktiert werden.

Die beiden Seiten der Schilddrüse (Lappen) sind im Normalfall nicht exakt identisch. Es ist ganz normal, dass der rechte und der linke Schilddrüsenlappen in Größe und Form leicht variieren. Bei den meisten Menschen ist der rechte Lappen etwas größer als der linke. Solche Unterschiede gelten als normale anatomische Varianten und haben in der Regel keine gesundheitliche Bedeutung, solange keine Knoten, Vergrößerungen oder andere Auffälligkeiten vorliegen. Erst bei deutlichen Asymmetrien oder auffälligen Veränderungen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Eine deutliche Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) innerhalb nur einer Woche ist ungewöhnlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. In der Regel entwickelt sich eine Schilddrüsenvergrößerung eher langsam über Wochen bis Monate, zum Beispiel durch Jodmangel, Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoiditis) oder gutartige Knoten. Eine rasche Vergrößerung innerhalb weniger Tage bis einer Woche kann jedoch in seltenen Fällen auftreten, etwa bei: - **Entzündungen der Schilddrüse (Thyreoiditis)**, zum Beispiel einer akuten bakteriellen oder subakuten (de-Quervain-) Thyreoiditis. Hierbei kann die Schilddrüse schmerzhaft anschwellen. - **Blutungen in einen Schilddrüsenknoten**, was zu einer plötzlichen Schwellung führen kann. - **Schnell wachsende Tumoren** (sehr selten), wie ein anaplastisches Schilddrüsenkarzinom oder ein Lymphom. Wenn du eine plötzliche Vergrößerung der Schilddrüse bemerkst, insbesondere mit Schmerzen, Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Atemnot, sollte zeitnah eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Eine deutliche Vergrößerung oder Veränderung der Schilddrüse innerhalb nur einer Woche ist eher ungewöhnlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. In der Regel entwickeln sich Veränderungen wie eine Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) oder Knoten über Wochen, Monate oder sogar Jahre. Es gibt jedoch Ausnahmen: - **Akute Entzündungen** (z.B. Thyreoiditis de Quervain): Hier kann die Schilddrüse innerhalb weniger Tage anschwellen, oft begleitet von Schmerzen, Fieber und Krankheitsgefühl. - **Blutungen in einen Schilddrüsenknoten**: Selten kann es zu einer plötzlichen Schwellung durch eine Einblutung kommen. - **Allergische Reaktionen oder andere seltene Ursachen**: Auch hier kann es zu einer raschen Schwellung kommen, dies ist aber sehr selten. In den meisten Fällen sind schnelle Veränderungen der Schilddrüse ein Grund, zeitnah ärztlichen Rat einzuholen, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.

Bei der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können verschiedene Wechselwirkungen im Hinblick auf das Herz auftreten. Die Schilddrüsenhormone (v. a. T3 und T4) haben einen direkten Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Hier einige wichtige Aspekte: **1. Direkte Effekte der Hyperthyreose auf das Herz:** - Erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) - Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern - Erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz, besonders bei älteren Menschen oder vorbestehender Herzerkrankung - Erhöhte Kontraktilität und gesteigertes Herzzeitvolumen **2. Wechselwirkungen mit Medikamenten:** - **Betablocker** (z. B. Metoprolol, Propranolol): Werden häufig zur Kontrolle der Herzfrequenz eingesetzt. Sie können die Symptome wie Tachykardie und Tremor lindern, aber bei Patienten mit Asthma oder bestimmten Herzproblemen kontraindiziert sein. - **Thionamide** (z. B. Carbimazol, Methimazol, Propylthiouracil): Diese hemmen die Schilddrüsenhormonsynthese. Eine zu schnelle Senkung der Hormonspiegel kann bei vorgeschädigtem Herzen zu Problemen führen. - **Digitalispräparate**: Die Wirkung von Digitalis kann bei Hyperthyreose abgeschwächt sein, sodass höhere Dosen nötig sind. Nach Normalisierung der Schilddrüsenfunktion kann es zu einer Digitalisintoxikation kommen. - **Antikoagulanzien**: Bei Vorhofflimmern kann eine Antikoagulation notwendig sein. Die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) kann durch Hyperthyreose verstärkt werden, sodass eine engmaschige Kontrolle erforderlich ist. **3. Weitere relevante Wechselwirkungen:** - **Kalziumkanalblocker** (z. B. Verapamil, Diltiazem): Können als Alternative zu Betablockern eingesetzt werden, insbesondere bei Kontraindikationen gegen Betablocker. - **Amiodaron**: Dieses Antiarrhythmikum kann selbst eine Schilddrüsenfunktionsstörung auslösen (sowohl Über- als auch Unterfunktion). **Fazit:** Die Behandlung der Hyperthyreose erfordert eine sorgfältige Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems und eine Anpassung der Medikation, insbesondere bei bestehenden Herzerkrankungen. Wechselwirkungen zwischen Schilddrüsenhormonen und Herzmedikamenten sind häufig und müssen individuell berücksichtigt werden. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie](https://www.endokrinologie.net/) oder der [Deutschen Herzstiftung](https://www.herzstiftung.de/).