227 Fragen zu Karzinom

Bei einem Prostatakarzinom sind spezielle Pflegemaßnahmen wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten, Nebenwirkungen der Therapie zu lindern und Komplikationen vorzubeugen. Zu den wichtigsten pflegerischen Maßnahmen zählen: **1. Unterstützung bei Nebenwirkungen der Therapie:** - **Inkontinenzmanagement:** Nach Operationen oder Bestrahlung kann Harninkontinenz auftreten. Hier helfen gezieltes Beckenbodentraining, Anleitung zur Verwendung von Inkontinenzmaterial und Hautpflege. - **Umgang mit erektiler Dysfunktion:** Beratung und ggf. Vermittlung an Sexualberatung oder Urologie. - **Hautpflege:** Bei Strahlentherapie ist die Haut im Bestrahlungsfeld besonders zu schützen (z.B. milde Reinigung, keine reizenden Substanzen). **2. Schmerzmanagement:** - Regelmäßige Schmerzerfassung und bedarfsgerechte Gabe von Schmerzmitteln nach ärztlicher Anordnung. - Nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Lagerung, Entspannungstechniken oder Wärmeanwendungen (sofern ärztlich erlaubt). **3. Psychosoziale Unterstützung:** - Gespräche anbieten, Ängste und Sorgen ernst nehmen. - Information über Selbsthilfegruppen und psychoonkologische Unterstützung. **4. Beobachtung und Dokumentation:** - Überwachung auf Komplikationen wie Harnverhalt, Infektionen oder Thrombosen. - Beobachtung von Ausscheidungen (Farbe, Menge, Geruch des Urins). **5. Ernährung und Bewegung:** - Ausgewogene Ernährung fördern, ggf. Ernährungsberatung. - Mobilisation und Bewegung anleiten, um Thrombosen und Muskelschwund vorzubeugen. **6. Unterstützung bei der Körperpflege:** - Hilfe bei der Intimhygiene, um Infektionen vorzubeugen. - Anleitung zur selbstständigen Pflege, soweit möglich. **7. Information und Anleitung:** - Aufklärung über den Umgang mit Kathetern, falls notwendig. - Anleitung zur Selbstbeobachtung (z.B. Warnzeichen für Komplikationen). Die Maßnahmen werden individuell an die Bedürfnisse und den Krankheitsverlauf des Patienten angepasst. Eine enge Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten und ggf. Sozialdiensten ist sinnvoll.

Beim Prostatakarzinom unterscheidet man zwischen kurativen (heilenden) und palliativen (lindernden) Therapien: **Kurative Therapie:** Ziel ist die vollständige Heilung des Tumors. Die wichtigsten kurativen Behandlungsoptionen sind: - **Radikale Prostatektomie:** Operative Entfernung der Prostata, oft bei lokal begrenztem Tumor. - **Strahlentherapie:** Externe Bestrahlung oder Brachytherapie (interne Bestrahlung) der Prostata. - **Aktive Überwachung (Active Surveillance):** Bei sehr langsam wachsenden, wenig aggressiven Tumoren kann zunächst engmaschig kontrolliert werden, ohne sofort zu behandeln. - **Fokale Therapien:** Z.B. HIFU (hochintensiver fokussierter Ultraschall), Kryotherapie – werden in speziellen Fällen eingesetzt. **Palliative Therapie:** Ziel ist die Linderung von Beschwerden und die Lebensverlängerung, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist (z.B. bei fortgeschrittenem oder metastasiertem Prostatakarzinom): - **Hormontherapie (Androgendeprivation):** Medikamente oder operative Entfernung der Hoden, um das Wachstum hormonabhängiger Tumorzellen zu bremsen. - **Chemotherapie:** Einsatz von Zytostatika, wenn Hormontherapie nicht mehr wirkt. - **Strahlentherapie:** Zur Linderung von Schmerzen, z.B. bei Knochenmetastasen. - **Schmerztherapie und supportive Maßnahmen:** Behandlung von Symptomen wie Schmerzen, Harnverhalt oder Blutungen. - **Neue Medikamente:** Z.B. Androgenrezeptor-Antagonisten, PARP-Inhibitoren oder Immuntherapien in bestimmten Situationen. Die Wahl der Therapie hängt vom Stadium des Tumors, dem Allgemeinzustand und den Wünschen des Patienten ab. Eine interdisziplinäre Beratung ist wichtig. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Krebsgesellschaft](https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/therapie.html).

Ein Prostatakarzinom (Prostatakrebs) verursacht im frühen Stadium oft keine oder nur sehr unspezifische Symptome. Im weiteren Verlauf können jedoch folgende Beschwerden auftreten: - Häufigerer Harndrang, besonders nachts (Nykturie) - Schwacher oder unterbrochener Harnstrahl - Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Startschwierigkeiten, Nachtröpfeln) - Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können - Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen (seltener) - Blut im Urin oder Sperma (selten) - Schmerzen im Bereich des Rückens, der Hüften oder des Beckens (bei fortgeschrittener Erkrankung mit Metastasen) - Erektionsstörungen Viele dieser Symptome können auch durch gutartige Prostatavergrößerungen oder andere Erkrankungen verursacht werden. Deshalb ist eine ärztliche Abklärung wichtig, wenn solche Beschwerden auftreten.

Die Ursachen für das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können: 1. **Alter:** Das Risiko steigt deutlich mit zunehmendem Alter, besonders ab dem 50. Lebensjahr. 2. **Genetische Veranlagung:** Eine familiäre Häufung (z.B. Vater oder Bruder erkrankt) erhöht das Risiko. 3. **Ethnische Herkunft:** Männer afrikanischer Abstammung sind häufiger betroffen, während das Risiko bei asiatischen Männern niedriger ist. 4. **Hormonelle Faktoren:** Androgene (männliche Sexualhormone, insbesondere Testosteron) spielen eine Rolle bei der Entwicklung und dem Wachstum der Prostata und können das Risiko beeinflussen. 5. **Ernährung und Lebensstil:** Eine fettreiche Ernährung, insbesondere mit tierischen Fetten, sowie Übergewicht und Bewegungsmangel werden mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht. 6. **Entzündungen und Infektionen:** Chronische Entzündungen der Prostata könnten das Risiko erhöhen, sind aber nicht als Hauptursache gesichert. 7. **Umweltfaktoren:** Der Einfluss von Umweltgiften und bestimmten Chemikalien wird diskutiert, ist aber nicht eindeutig belegt. Wichtig: Die genannten Faktoren erhöhen das Risiko, sind aber keine direkten Ursachen. In vielen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen.

Die Schwellenwerte („Cut-offs“) für eine „positive“ PD-L1-Expression beim Urothelkarzinom variieren je nach verwendetem Test (Antikörper/Assay) und klinischer Fragestellung (z. B. Zulassungsstudien für Immuncheckpoint-Inhibitoren). Die wichtigsten Schwellenwerte sind: **1. Tumor Proportion Score (TPS):** Hierbei wird der Anteil der Tumorzellen mit membranöser PD-L1-Expression bewertet. - Ein häufiger Cut-off ist **≥1%** oder **≥5%** positive Tumorzellen (je nach Studie und Medikament). **2. Combined Positive Score (CPS):** Hier werden PD-L1-positive Tumorzellen und Immunzellen (Lymphozyten, Makrophagen) ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Tumorzellen gesetzt. - Ein typischer Schwellenwert ist **CPS ≥10** (z. B. für Pembrolizumab). **3. Immune Cell Score (IC):** Hier wird der Anteil der Tumorfläche mit PD-L1-positiven Immunzellen bewertet. - Für Atezolizumab (z. B. IMvigor210-Studie) gilt **IC ≥5%** als positiv. **Wichtig:** - Die Auswahl des Schwellenwerts hängt vom eingesetzten Antikörper (z. B. 22C3, SP142, SP263) und der jeweiligen Zulassungsstudie ab. - In der klinischen Praxis ist die Angabe des verwendeten Assays und des Cut-offs im Befund essenziell. **Quellen und weiterführende Informationen:** - [Deutsche Gesellschaft für Pathologie: PD-L1-Testung beim Urothelkarzinom (PDF)](https://www.pathologie-dgp.de/media/DGP_Stellungnahme_PD-L1_Urothelkarzinom.pdf) - [ESMO Clinical Practice Guidelines: Bladder cancer](https://www.esmo.org/guidelines/genitourinary-cancers/bladder-cancer) - [Pembrolizumab Fachinformation](https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/keytruda-epar-product-information_de.pdf) - [Atezolizumab Fachinformation](https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/tecentriq-epar-product-information_de.pdf) Die genaue Definition der „positiven“ PD-L1-Expression sollte immer im Kontext der jeweiligen Therapieentscheidung und des verwendeten Tests betrachtet werden.

Die Abkürzung „z.n. Nierenteilresektion re. bei Ca“ bedeutet: - **z.n.** = „zustand nach“, also nach einer bestimmten Operation oder Behandlung - **Nierenteilresektion re.** = Teilentfernung der rechten Niere (Resektion eines Teils der rechten Niere) - **bei Ca** = wegen eines Karzinoms (Ca steht für „Carcinoma“, also Krebs) Zusammengefasst: Der Patient/die Patientin hat eine Teilentfernung der rechten Niere hinter sich, die aufgrund eines Nierenkarzinoms (Krebs der Niere) durchgeführt wurde.

Ein hormonabhängiges Prostatakarzinom ist eine Form von Prostatakrebs, bei der das Tumorwachstum maßgeblich durch männliche Geschlechtshormone, insbesondere Testosteron und dessen Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT), gefördert wird. Diese Hormone werden auch Androgene genannt. Das bedeutet: Die Krebszellen der Prostata benötigen Androgene, um zu wachsen und sich zu vermehren. Deshalb kann eine sogenannte Hormontherapie (Androgendeprivationstherapie) das Fortschreiten des Tumors verlangsamen oder stoppen, indem sie die Wirkung oder Produktion dieser Hormone hemmt. Im Gegensatz dazu gibt es auch hormonunabhängige (kastrationsresistente) Prostatakarzinome, die trotz niedriger Androgenspiegel weiter wachsen. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Deutschen Krebsgesellschaft](https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs.html).

Im Kontext eines Lungenkarzinoms steht die Abkürzung **TTF** für **Time to Treatment Failure** (Zeit bis zum Therapieversagen). Dieser Begriff beschreibt die Zeitspanne vom Beginn einer Behandlung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Therapie aus einem der folgenden Gründe beendet werden muss: Krankheitsprogression, unerträgliche Nebenwirkungen oder Tod des Patienten. TTF ist ein wichtiger Endpunkt in klinischen Studien zur Bewertung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Therapien bei Lungenkarzinomen.

Die Formulierung „bekanntes Mammakarzinom teilerfasst bifokal imponierend“ stammt typischerweise aus einem radiologischen oder pathologischen Befund und bedeutet: - **Bekanntes Mammakarzinom**: Es liegt bereits die Diagnose eines Brustkrebses (Mammakarzinom) vor. - **Teilerfasst**: Die Bildgebung oder Untersuchung hat den Tumor nur teilweise erfasst, d.h. nicht der gesamte Tumorbereich ist auf den Bildern oder im Präparat sichtbar. - **Bifokal imponierend**: Es sieht so aus, als ob zwei getrennte Tumorherde (bifokal = zwei Herde an unterschiedlichen Stellen in der Brust, aber im selben Quadranten oder in räumlicher Nähe) vorliegen. Zusammengefasst: Bei einer Patientin mit bekanntem Brustkrebs zeigt die aktuelle Untersuchung (z.B. Mammographie, MRT oder Biopsie) zwei Tumorherde, die aber nur teilweise dargestellt wurden. Das kann für die weitere Therapieplanung (z.B. Operation) wichtig sein, da mehrere Herde Einfluss auf das Vorgehen haben. Für eine genaue Einschätzung und das weitere Vorgehen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Onkologen notwendig.

Beim ALK-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) treten Hirnmetastasen relativ häufig auf. Studien zeigen, dass zum Zeitpunkt der Erstdiagnose etwa 20–30 % der Patientinnen und Patienten bereits Hirnmetastasen haben. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln insgesamt etwa 40–50 % der Betroffenen Hirnmetastasen. Das Risiko ist damit bei ALK-positivem NSCLC höher als bei anderen molekularen Subtypen des Lungenkarzinoms. Quellen: - [Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO): ALK-positives NSCLC](https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@guideline/html/index.html#id_ALK-positives_NSCLC) - [National Comprehensive Cancer Network (NCCN): NSCLC Guidelines](https://www.nccn.org/guidelines/guidelines-detail?category=1&id=1450)

Ein bifokales Mammakarzinom bedeutet, dass zwei separate Tumorherde in derselben Brust vorhanden sind, die jedoch nicht direkt miteinander verbunden sind. Dies kann diagnostische und therapeutische Implikationen haben, da die Behandlung möglicherweise angepasst werden muss, um beide Tumorstellen effektiv zu adressieren. Es ist wichtig, dass eine genaue Bildgebung und Biopsie durchgeführt werden, um die genaue Natur und Ausbreitung der Tumoren zu bestimmen. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Onkologen und einem Brustchirurgen ist in solchen Fällen entscheidend, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Sowohl Morbus Crohn als auch Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die das Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs erhöhen können. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Colitis ulcerosa ein höheres Risiko für die Entwicklung von kolorektalem Karzinom birgt, insbesondere wenn die gesamte Dickdarmschleimhaut betroffen ist und die Erkrankung über viele Jahre besteht. Bei Morbus Crohn ist das Risiko ebenfalls erhöht, insbesondere wenn der Dickdarm betroffen ist, aber es ist im Vergleich zu Colitis ulcerosa tendenziell etwas geringer. Es ist wichtig, dass Menschen mit diesen Erkrankungen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine enge Zusammenarbeit mit ihrem Arzt haben, um das Risiko zu überwachen und frühzeitig eingreifen zu können.

Die Dauer der Krankschreibung bei einem Rektumkarzinom kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Stadium des Krebses, die Art der Behandlung (z.B. Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie) und die individuelle Genesung des Patienten. Im Allgemeinen kann die Krankschreibung mehrere Wochen bis mehrere Monate dauern. Es ist wichtig, dass der behandelnde Arzt die spezifische Situation des Patienten bewertet, um eine genaue Einschätzung zu geben.

Die Therapie eines Prostatakarzinoms hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums des Krebses, des Alters und des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten sowie seiner persönlichen Präferenzen. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören: 1. **Aktive Überwachung**: Bei langsam wachsenden Tumoren kann eine regelmäßige Überwachung ohne sofortige Behandlung in Betracht gezogen werden. 2. **Operation**: Die radikale Prostatektomie ist ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung der Prostata und umliegender Gewebe. 3. **Strahlentherapie**: Diese kann extern oder intern (Brachytherapie) durchgeführt werden, um Krebszellen abzutöten. 4. **Hormontherapie**: Diese reduziert die Menge an männlichen Hormonen, die das Wachstum von Krebszellen fördern können. 5. **Chemotherapie**: Wird eingesetzt, wenn der Krebs fortgeschritten ist oder auf andere Behandlungen nicht anspricht. 6. **Immuntherapie und zielgerichtete Therapien**: Diese sind neuere Ansätze, die das Immunsystem stärken oder spezifische Merkmale von Krebszellen angreifen. Die Wahl der Therapie sollte in enger Absprache mit einem Onkologen erfolgen, der die individuellen Umstände des Patienten berücksichtigt.

Ein Borderline-Tumor, insbesondere im Kontext von Eierstocktumoren, ist ein Tumor, der Merkmale zwischen gutartig und bösartig aufweist. Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Tumorstadiums, der genauen Lokalisation, des Alters und des allgemeinen Gesundheitszustands der Patientin sowie ihrer Wünsche bezüglich zukünftiger Fruchtbarkeit. In vielen Fällen kann eine weniger radikale Therapie ausreichend sein, insbesondere wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wird und keine Anzeichen einer Ausbreitung vorliegen. Dies könnte eine chirurgische Entfernung des Tumors mit Erhalt der Fruchtbarkeit umfassen. In anderen Fällen, insbesondere wenn der Tumor fortgeschrittener ist oder es Anzeichen für eine bösartige Transformation gibt, könnte eine radikalere Behandlung erforderlich sein. Es ist wichtig, dass die Entscheidung über die Therapie in enger Absprache mit einem spezialisierten Onkologen oder Gynäkologen getroffen wird, der die individuellen Umstände der Patientin berücksichtigen kann.