Was ist aus Arbeitgebersicht zu tun, wenn ein seit 6 Monaten krankgeschriebener Arbeitnehmer entlassen werden möchte, um eine Abfindung zu erhalten?

Antwort

In einem solchen Fall sollte der Arbeitgeber folgende Schritte in Betracht ziehen: 1. **Prüfung der Arbeitsunfähigkeit**: Zunächst sollte der Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des Arbeitnehmers überprüfen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Krankmeldung rechtmäßig ist. 2. **Gespräch mit dem Arbeitnehmer**: Ein Gespräch mit dem Arbeitnehmer kann klärende Informationen liefern. Der Arbeitgeber sollte herausfinden, ob der Arbeitnehmer plant, zurückzukehren oder ob er tatsächlich eine Kündigung wünscht. 3. **Rechtliche Beratung einholen**: Es ist ratsam, rechtlichen Rat einzuholen, um die besten Schritte zu bestimmen. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht kann helfen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verstehen und die Risiken einer Kündigung abzuwägen. 4. **Kündigung prüfen**: Wenn der Arbeitgeber eine Kündigung in Betracht zieht, muss er die gesetzlichen Vorgaben beachten, insbesondere die Kündigungsfristen und den Kündigungsschutz. Bei längerer Krankheit kann eine Kündigung nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen. 5. **Abfindung anbieten**: Falls eine einvernehmliche Lösung angestrebt wird, kann der Arbeitgeber überlegen, dem Arbeitnehmer eine Abfindung anzubieten, um eine einvernehmliche Trennung zu erreichen. 6. **Dokumentation**: Alle Schritte und Gespräche sollten dokumentiert werden, um im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen abgesichert zu sein. Es ist wichtig, die Situation sorgfältig zu prüfen und alle rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen, um mögliche negative Folgen zu vermeiden.

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