Warum kommt es bei Hemiparese nach Schlaganfall zunächst zu einer schlaffen Lähmung und dann erst zur Spastik?

Antwort

Nach einem Schlaganfall kommt es häufig zu einer Hemiparese, also einer halbseitigen Lähmung. Der Verlauf dieser Lähmung kann in zwei Phasen unterteilt werden: zunächst eine schlaffe Lähmung und später eine spastische Lähmung. Dies hat mit der Art und Weise zu tun, wie das zentrale Nervensystem auf die Schädigung reagiert. 1. **Schlaffe Lähmung (akute Phase):** - Direkt nach dem Schlaganfall kommt es zu einer schlaffen Lähmung, weil die plötzliche Schädigung des Gehirns die Signale an die Muskeln unterbricht. In dieser Phase sind die Muskeln schlaff und es gibt wenig bis keinen Muskeltonus. Dies wird als "spinaler Schock" oder "zerebraler Schock" bezeichnet, bei dem die neuronale Aktivität stark reduziert ist. 2. **Spastik (chronische Phase):** - Nach einigen Tagen bis Wochen kann sich die schlaffe Lähmung in eine spastische Lähmung verwandeln. Dies geschieht, weil das zentrale Nervensystem versucht, sich an die Schädigung anzupassen. Die abnorme Erregbarkeit der Motoneuronen führt zu einer erhöhten Muskelspannung und unkontrollierten Muskelkontraktionen. Dies resultiert in Spastik, bei der die Muskeln steif und unkontrolliert sind. Die genaue Zeitspanne und das Ausmaß dieser Veränderungen können von Person zu Person variieren, abhängig von der Schwere und dem Ort des Schlaganfalls sowie von individuellen Faktoren wie Alter und allgemeinem Gesundheitszustand.

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