190 Fragen zu Flüchtlinge

Mit Stand Anfang 2024 leben in Deutschland etwa 900.000 bis 1 Million syrische Flüchtlinge und Schutzsuchende. Die genaue Zahl variiert je nach Quelle und Definition (z. B. Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge, subsidiär Schutzberechtigte, Familiennachzug). Die meisten syrischen Flüchtlinge kamen in den Jahren 2014 bis 2016 nach Deutschland, insbesondere während der sogenannten Flüchtlingskrise 2015. Aktuelle und detaillierte Zahlen findest du beim [Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)](https://www.bamf.de/DE/) oder im [Migrationsbericht der Bundesregierung](https://www.bmi.bund.de/DE/themen/migration/migrationsberichte/migrationsberichte-node.html).

Jordanien hat seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 eine große Zahl syrischer Flüchtlinge aufgenommen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) lebten im Jahr 2024 etwa 660.000 registrierte syrische Flüchtlinge in Jordanien. Die jordanische Regierung schätzt jedoch, dass sich insgesamt rund 1,3 Millionen Syrer im Land aufhalten, da nicht alle offiziell registriert sind. Weitere Informationen findest du direkt beim [UNHCR](https://www.unhcr.org/jo/).

In deinem Satz ist „das“ korrekt: „Die Flüchtlinge müssen sich der neuen Kultur anpassen, auch wenn das oft schwierig ist.“ Begründung: Hier bezieht sich „das“ auf die gesamte vorherige Aussage („sich der neuen Kultur anpassen“). „Das“ ist in diesem Fall ein Demonstrativpronomen und steht für die Handlung oder Tatsache, dass sich die Flüchtlinge anpassen müssen. „Es“ wäre hier nicht korrekt, da es sich nicht auf eine neutrale Sache oder ein Subjekt bezieht, sondern auf die genannte Handlung.

Der Satz ist grammatikalisch fast korrekt, aber inhaltlich und sprachlich gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. Das Verb „assimilieren“ wird in diesem Zusammenhang meist anders verwendet. Richtig wäre: „sich assimilieren“ oder „sich anpassen“. Außerdem „die neue Kultur assimilieren“ klingt unüblich; üblicher ist „sich an die neue Kultur anpassen“ oder „sich in die neue Kultur integrieren“. Korrigierter Satzvorschlag: „Wenn Flüchtlinge umsiedeln, müssen sie versuchen, sich an die neue Kultur anzupassen.“ oder „Wenn Flüchtlinge umsiedeln, müssen sie versuchen, sich in die neue Kultur zu integrieren.“ Das Verb „assimilieren“ bedeutet eigentlich „angleichen“ oder „sich angleichen“, und wird meist reflexiv verwendet: „sich assimilieren“.

Ukrainische Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind, erhalten nicht automatisch mit 57 Jahren eine Rente in Deutschland. Das deutsche Rentensystem sieht in der Regel ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren vor (mit bestimmten Ausnahmen für vorgezogene Rente, meist ab 63 Jahren und mit Abschlägen). Ukrainische Geflüchtete, die in Deutschland leben, erhalten in der Regel Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Bürgergeld) oder Sozialgesetzbuch XII (Sozialhilfe), sofern sie bedürftig sind. Eine Altersrente aus der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung erhalten sie nur, wenn sie entsprechende Beiträge in das deutsche Rentensystem eingezahlt haben und die allgemeinen Voraussetzungen (wie Mindestversicherungszeit) erfüllen. Es gibt keine Sonderregelung, nach der ukrainische Flüchtlinge bereits mit 57 Jahren eine deutsche Rente erhalten. Falls sie in der Ukraine bereits Rentenansprüche erworben haben, können sie unter Umständen eine ukrainische Rente beziehen, aber das ist ein anderes System und hängt von den ukrainischen Regelungen ab. Weitere Informationen findest du z.B. auf den Seiten der [Deutschen Rentenversicherung](https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Home/home_node.html) oder beim [Bundesamt für Migration und Flüchtlinge](https://www.bamf.de/DE/). Zusammengefasst: Nein, ukrainische Flüchtlinge bekommen in Deutschland nicht automatisch mit 57 Jahren eine Rente.

Es gibt einen Anstieg der gemeldeten Vorfälle im Zusammenhang mit Diskriminierung gegenüber Geflüchteten und Obdachlosen. Solche Entwicklungen sind besorgniserregend, da sie auf wachsende gesellschaftliche Spannungen und Vorurteile hinweisen können. Es ist wichtig, dass Diskriminierung ernst genommen und aktiv dagegen vorgegangen wird, etwa durch Aufklärung, Sensibilisierung und gezielte Unterstützungsangebote für Betroffene. Auch die Förderung von Toleranz und sozialem Zusammenhalt spielt eine zentrale Rolle, um solchen Vorfällen entgegenzuwirken.

Seit 2015 hat Deutschland etwa 2,6 Millionen Asylerstanträge registriert (Stand: Anfang 2024). Die tatsächliche Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge kann leicht abweichen, da nicht alle Antragsteller dauerhaft bleiben und es auch Mehrfachanträge geben kann. Die meisten Anträge wurden in den Jahren 2015 und 2016 gestellt, insbesondere im Zuge der sogenannten „Flüchtlingskrise“. Die Einwohnerzahl Deutschlands lag laut Statistischem Bundesamt zum 31. Dezember 2023 bei etwa 84,7 Millionen Menschen. Die Zuwanderung, insbesondere durch Flüchtlinge und andere Migrantengruppen, hat in den letzten Jahren maßgeblich zum Bevölkerungswachstum beigetragen. Quellen: - [Statistisches Bundesamt: Bevölkerung Deutschlands](https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/_inhalt.html) - [Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Asylzahlen](https://www.bamf.de/DE/Themen/Statistik/Asylzahlen/asylzahlen-node.html)

Polen hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sehr viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, obwohl das Land in den Jahren zuvor eine restriktive Haltung gegenüber Migration, insbesondere aus dem Nahen Osten und Afrika, gezeigt hat. Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. **Kulturelle und historische Nähe:** Polen und die Ukraine teilen eine lange gemeinsame Geschichte, kulturelle Ähnlichkeiten und teilweise auch familiäre Verbindungen. Viele Polen empfinden eine größere Verbundenheit mit Ukrainern als mit Menschen aus anderen Weltregionen. 2. **Geografische Nachbarschaft:** Die Ukraine ist ein direkter Nachbar Polens. Der Krieg hat dazu geführt, dass Millionen Menschen unmittelbar an die polnische Grenze geflohen sind. Die geografische Nähe und die direkte Betroffenheit haben die Aufnahmebereitschaft erhöht. 3. **Solidarität angesichts des Krieges:** Der russische Angriff auf die Ukraine wurde in Polen als Bedrohung für die gesamte Region wahrgenommen. Die Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge wurde auch als Akt der Solidarität gegen einen gemeinsamen Gegner gesehen. 4. **Unterschiedliche Wahrnehmung von Migration:** In der polnischen Politik und Gesellschaft wird zwischen "Flüchtlingen" aus einem Nachbarland, die vor Krieg fliehen, und "Migranten" aus anderen Weltregionen unterschieden. Letztere werden oft mit wirtschaftlicher Migration oder anderen Motiven assoziiert, was zu einer anderen Haltung führt. 5. **Politische und gesellschaftliche Unterstützung:** Die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge wurde von der polnischen Regierung und großen Teilen der Bevölkerung unterstützt. Es gab zahlreiche Hilfsaktionen und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Zusammengefasst: Die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge durch Polen ist vor allem durch die besondere Situation des Krieges, die geografische Nähe, kulturelle Gemeinsamkeiten und die politische Lage zu erklären. Die ablehnende Haltung gegenüber anderen Migrantengruppen beruht auf anderen gesellschaftlichen und politischen Faktoren. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/themen/europa/polen/507181/polen-und-die-ukrainischen-fluechtlinge/) oder [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/ausland/europa/polen-ukraine-fluechtlinge-101.html).

Ja, nach dem Machtwechsel in Afghanistan im August 2021 hat die Europäische Union (EU) in begrenztem Umfang afghanische Flüchtlinge aufgenommen. Allerdings gab es keine einheitliche, EU-weite Aufnahmeaktion. Vielmehr haben einzelne EU-Mitgliedstaaten – wie Deutschland, Frankreich, Spanien und andere – eigene Programme zur Aufnahme besonders gefährdeter Afghaninnen und Afghanen gestartet, etwa für Ortskräfte, Menschenrechtsaktivistinnen oder Journalistinnen. Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten zudem dazu aufgerufen, freiwillig Aufnahmeplätze bereitzustellen und finanzielle Unterstützung für Umsiedlungsprogramme angeboten. Die Gesamtzahl der aufgenommenen Afghaninnen und Afghanen blieb jedoch im Vergleich zur Zahl der Geflüchteten, die in Nachbarländern wie Pakistan oder Iran Schutz suchten, relativ gering. Weitere Informationen findest du beispielsweise auf den Seiten der [Europäischen Kommission](https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_4201) oder beim [Bundesamt für Migration und Flüchtlinge](https://www.bamf.de/DE/Themen/AsylFluechtlingsschutz/AktuelleMeldungen/afghanistan-aufnahmeprogramm/afghanistan-aufnahmeprogramm-node.html).

Studien zeigen, dass psychische Erkrankungen bei Geflüchteten insgesamt häufiger auftreten als in der Allgemeinbevölkerung. Besonders häufig sind dabei posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen und Angststörungen. Für bipolare Störungen gibt es weniger spezifische Daten. Die bisherige Forschung legt nahe, dass bipolare Störungen bei Geflüchteten nicht signifikant häufiger vorkommen als in der Allgemeinbevölkerung. Allerdings können die schwierigen Lebensumstände, Traumatisierungen und Stressfaktoren im Zusammenhang mit Flucht und Migration das Risiko für verschiedene psychische Erkrankungen erhöhen und auch den Verlauf einer bereits bestehenden bipolaren Störung negativ beeinflussen. Zusammengefasst: Es gibt Hinweise auf eine erhöhte Belastung durch psychische Erkrankungen bei Geflüchteten, aber für bipolare Störungen speziell ist keine deutliche Häufung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nachgewiesen. Die Versorgung und Diagnostik ist zudem oft erschwert, was die Erfassung der tatsächlichen Häufigkeit beeinflussen kann.

Die hohen Flüchtlingszahlen von Osten nach Westen im Jahr 1953 hatten mehrere Ursachen, die vor allem im politischen und wirtschaftlichen System der DDR (Deutsche Demokratische Republik) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) lagen: 1. **Politische Repression in der DDR:** Die DDR war ein sozialistischer Staat mit einer Einparteienherrschaft der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Politische Meinungsfreiheit, freie Wahlen und andere demokratische Rechte waren stark eingeschränkt. Viele Menschen flohen vor Überwachung, Verfolgung und Repression durch den Staat und die Staatssicherheit (Stasi). 2. **Wirtschaftliche Gründe:** Die wirtschaftliche Lage in der DDR war deutlich schlechter als in der BRD. Es gab Versorgungsengpässe, niedrige Löhne und wenig Konsumgüter. Im Westen lockten bessere Arbeitsmöglichkeiten, höhere Löhne und ein insgesamt höherer Lebensstandard. 3. **Unzufriedenheit nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953:** Im Juni 1953 kam es in der DDR zu einem Volksaufstand, bei dem Arbeiter und Bürger gegen die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen protestierten. Der Aufstand wurde von sowjetischen Panzern blutig niedergeschlagen. Viele Menschen verloren dadurch das Vertrauen in eine Verbesserung der Verhältnisse und entschieden sich zur Flucht. 4. **Offene Grenze:** Bis 1961 war die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland (vor allem in Berlin) noch relativ durchlässig. Es war vergleichsweise einfach, in den Westen zu gelangen. Diese Faktoren führten dazu, dass allein im Jahr 1953 rund 330.000 Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik flohen. Die Massenflucht wurde zu einem großen Problem für die DDR und war einer der Gründe für den späteren Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Mönchengladbach, wie viele andere Städte in Westdeutschland, eine beträchtliche Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf. Genaue Zahlen können variieren, aber es wird geschätzt, dass Mönchengladbach in den Jahren nach dem Krieg mehrere tausend Flüchtlinge aufgenommen hat. Diese Integration stellte eine große Herausforderung für die Stadt dar, sowohl in Bezug auf Wohnraum als auch auf die wirtschaftliche und soziale Eingliederung der Neuankömmlinge. Für genauere Informationen könnten lokale Archive oder historische Studien zu Mönchengladbach in dieser Zeit konsultiert werden.

Die Flüchtlingspolitik bezieht sich auf die Maßnahmen und Strategien, die Regierungen und internationale Organisationen ergreifen, um mit der Aufnahme, dem Schutz und der Integration von Flüchtlingen umzugehen. Flüchtlinge sind Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat aufgrund von Krieg, Verfolgung oder Naturkatastrophen zu verlassen. In Europa ist die Flüchtlingspolitik ein viel diskutiertes Thema, insbesondere seit der Flüchtlingskrise 2015, als eine große Anzahl von Menschen aus Syrien und anderen Krisenregionen nach Europa floh. Die Europäische Union hat versucht, eine gemeinsame Asylpolitik zu entwickeln, um die Verantwortung unter den Mitgliedstaaten zu teilen und die Verfahren zu harmonisieren. In Deutschland hat die Flüchtlingspolitik in den letzten Jahren ebenfalls viel Aufmerksamkeit erhalten. Die Regierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Integration von Flüchtlingen zu fördern, darunter Sprachkurse, Bildungsprogramme und Arbeitsmarktintegration. International spielen Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Flüchtlingen weltweit. Sie arbeiten daran, Schutz zu bieten, humanitäre Hilfe zu leisten und dauerhafte Lösungen wie die Rückkehr in die Heimat oder die Umsiedlung in Drittstaaten zu finden. Die Flüchtlingspolitik ist komplex und oft umstritten, da sie Fragen der nationalen Sicherheit, der humanitären Verantwortung und der sozialen Integration miteinander in Einklang bringen muss.

1. **Hilfe leisten**: Du hast die Möglichkeit, Menschen in einer sehr schwierigen Lebenssituation zu unterstützen und ihnen den Start in einem neuen Land zu erleichtern. 2. **Interkulturelle Erfahrungen**: Die Arbeit in einem Ankunftszentrum bietet die Chance, Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen und von ihren Erfahrungen und Perspektiven zu lernen. 3. **Sinnvolle Tätigkeit**: Viele empfinden die Arbeit in einem solchen Umfeld als sehr erfüllend, da sie direkt dazu beiträgt, das Leben von Menschen zu verbessern. 4. **Vielfältige Aufgaben**: Die Arbeit in einem Ankunftszentrum kann sehr abwechslungsreich sein, da sie von administrativen Aufgaben über soziale Betreuung bis hin zu Bildungsangeboten reicht. 5. **Berufliche Entwicklung**: Du kannst wertvolle Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Krisenmanagement und interkulturelle Kompetenz entwickeln, die in vielen anderen Berufsfeldern ebenfalls gefragt sind.

Asyl und Migration sind wichtige Themen in der heutigen Welt. Asyl bedeutet, dass Menschen, die in ihrem Heimatland verfolgt werden oder in Gefahr sind, in einem anderen Land Schutz suchen können. Diese Menschen werden als Asylsuchende bezeichnet. Wenn ihr Antrag auf Asyl anerkannt wird, erhalten sie den Status von Flüchtlingen und dürfen im Gastland bleiben. Migration hingegen bezieht sich auf den allgemeinen Prozess, bei dem Menschen von einem Ort zu einem anderen ziehen, oft aus wirtschaftlichen, familiären oder bildungsbezogenen Gründen. Migranten können sowohl innerhalb eines Landes als auch über internationale Grenzen hinweg umziehen. Beide Prozesse sind komplex und werden von verschiedenen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Sie sind oft Gegenstand von Diskussionen und Debatten, da sie sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die betroffenen Länder und Gemeinschaften mit sich bringen.