Wenn die Besteuerung eines Sachverhalts den gesetzlichen Tatbestand erfüllt, aber den Wertungen des Gesetzgebers zuwiderläuft?

Antwort

In einem solchen Fall könnte man von einer sogenannten "Gesetzeslücke" oder einer "Gesetzesauslegung" sprechen. Wenn die Besteuerung zwar formal den gesetzlichen Vorgaben entspricht, jedoch den Intentionen oder Wertungen des Gesetzgebers widerspricht, könnte dies zu einer Diskussion über Angemessenheit Gerechtigkeit der Besteuerung führen. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass Steuerpflichtige versuchen, durch Auslegung oder Anwendung von Ermessensspielräumen eine für sie günstigere steuerliche Behandlung zu erreichen. Zudem könnte der Gesetzgeber in solchen Fällen auf die Problematik reagieren und gegebenenfalls Anpassungen im Steuerrecht vornehmen, um die gesetzgeberischen Wertungen klarer zu reflektieren. Es ist auch möglich, dass Gerichte in solchen Fällen eine Rolle spielen, indem sie die Anwendung des Gesetzes überprüfen und gegebenenfalls eine andere Auslegung vornehmen, die den Wertungen des Gesetzgebers näherkommt.

Frage stellen und sofort Antwort erhalten

Verwandte Fragen

Wie wird die Rente für Jahrgang 1964 mit Renteneintrittsalter 65 Jahren versteuert?

Die Rente für den Jahrgang 1964 wird nach den aktuellen gesetzlichen Regelungen in Deutschland besteuert. Für diesen Jahrgang gilt: **1. Besteuerungsanteil:** Für alle, die 1964 gebo... [mehr]

Was ist nachgelagerte Besteuerung?

Nachgelagerte Besteuerung bezeichnet ein steuerliches Konzept, bei dem die Besteuerung von Einkünften oder Erträgen nicht zum Zeitpunkt des Zuflusses, sondern erst zu einem späteren Zei... [mehr]