Die Wahlfälschung in der DDR 1989 war ein komplexer Prozess, der vor allem durch die staatlichen Organe und die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) organisiert wurde. Bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 und den darauf folgenden Wahlen wurde versucht, die Ergebnisse zu manipulieren, um den Anschein von Legitimität zu wahren. 1. **Manipulation der Wählerlisten**: Die Behörden führten Wählerlisten, die oft nicht aktuell waren. Dies ermöglichte es, Stimmen zu fälschen oder nicht wahlberechtigte Personen zu registrieren. 2. **Kontrolle der Wahlurnen**: Die Wahlurnen wurden von staatlichen Organen überwacht, um sicherzustellen, dass die Stimmen nicht unabhängig gezählt wurden. Oft waren die Wahlhelfer parteilich und hatten Anweisungen, die Ergebnisse zu beeinflussen. 3. **Vorgeschriebene Kandidaten**: Die Wähler hatten in der Regel nur die Möglichkeit, für Kandidaten der SED oder ihrer Blockparteien zu stimmen. Dies schränkte die Wahlfreiheit erheblich ein und führte zu einem Mangel an echten Alternativen. 4. **Zensur und Propaganda**: Die Medien berichteten einseitig über die Wahlen und die „Erfolge“ der SED, was die öffentliche Wahrnehmung beeinflusste und den Eindruck erweckte, dass die Partei breite Unterstützung genoss. 5. **Nachträgliche Anpassungen**: In einigen Fällen wurden die Ergebnisse nach der Wahl manipuliert, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dies geschah oft in einem undurchsichtigen Prozess, der für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar war. Die Wahlen von 1989 waren ein Wendepunkt, da die Unzufriedenheit mit der SED und den manipulativen Praktiken schließlich zu den Protesten führte, die zur Wende und zur Wiedervereinigung Deutschlands führten.