6 Fragen zu Ruebenzucker

Rohrzucker und Rübenzucker bestehen beide hauptsächlich aus Saccharose, einem Disaccharid, das aus Glucose und Fructose besteht. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Zuckerarten liegt nicht in der chemischen Zusammensetzung der Saccharose selbst, sondern in den Begleitstoffen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. 1. **Rohrzucker**: - Kann Spuren von Melasse enthalten, die ihm einen leicht karamellartigen Geschmack und eine hellbraune Farbe verleihen kann. - Enthält manchmal kleine Mengen an Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. 2. **Rübenzucker**: - Ist in der Regel reiner und weißer, da er weniger Melasse enthält. - Hat einen neutraleren Geschmack im Vergleich zu Rohrzucker. In der Praxis sind die Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung minimal, und beide Zuckerarten sind in ihrer reinen Form nahezu identisch.

Der Hauptunterschied zwischen Rohrzucker und Rübenzucker liegt in der Herkunft und der Verarbeitung. Rohrzucker wird aus Zuckerrohr gewonnen, während Rübenzucker aus Zuckerrüben stammt. In der Praxis gibt es einige Unterschiede: 1. **Geschmack**: Viele Menschen empfinden Rohrzucker als aromatischer und mit einem leicht karamellisierten Geschmack, während Rübenzucker oft als neutraler gilt. Der Geschmack kann jedoch je nach Verarbeitung variieren. 2. **Farbe und Konsistenz**: Rohrzucker ist häufig in Form von braunem Zucker erhältlich, der Melasse enthält, was ihm eine dunklere Farbe und einen intensiveren Geschmack verleiht. Rübenzucker ist meist weiß und hat eine feinere Kristallstruktur. 3. **Verwendung**: Beide Zuckerarten können in der Küche ähnlich verwendet werden, aber einige Rezepte profitieren von den spezifischen Eigenschaften des Rohrzuckers, insbesondere in der Patisserie. 4. **Nährstoffe**: Rohrzucker enthält in der Regel mehr Mineralien, wenn er weniger raffiniert ist, während Rübenzucker oft stärker verarbeitet wird. Insgesamt sind die Unterschiede in der Praxis oft subtil, und die Wahl zwischen Rohrzucker und Rübenzucker kann von persönlichen Vorlieben abhängen.

Rübenzucker wird in Deutschland seit dem frühen 19. Jahrhundert hergestellt. Die erste erfolgreiche industrielle Produktion von Rübenzucker gelang 1802 in der von Franz Carl Achard gegründeten Zuckerfabrik in Cunern (heute Kunern, Polen, damals Preußen). Damit begann die Entwicklung der Rübenzuckerindustrie in Deutschland, die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts rasch ausbreitete.

Der Rübenzucker wurde im 18. Jahrhundert entdeckt. Der deutsche Chemiker Andreas Marggraf gilt als einer der ersten, der 1747 den Zucker aus Zuckerrüben isolierte. Später, im Jahr 1799, entwickelte der Chemiker Franz Karl Achard ein Verfahren zur industriellen Gewinnung von Zucker aus Zuckerrüben, was zur Etablierung der Zuckerrübenindustrie in Europa führte.

In Europa wird überwiegend Rübenzucker konsumiert. Dieser wird aus der Zuckerrübe gewonnen, die vor allem in gemäßigten Klimazonen Europas angebaut wird, zum Beispiel in Deutschland, Frankreich, Polen und den Niederlanden. Rohrzucker hingegen stammt aus dem Zuckerrohr, das vor allem in tropischen und subtropischen Regionen wie Brasilien, Indien oder Thailand wächst. Obwohl beide Zuckerarten chemisch identisch sind (Saccharose), stammt der meiste in Europa verkaufte Haushaltszucker aus der Zuckerrübe. Rohrzucker ist zwar auch erhältlich, wird aber meist importiert und spielt mengenmäßig eine geringere Rolle im Vergleich zum Rübenzucker.

Rübenzuckersirup wird aus Zuckerrüben hergestellt. Der Hauptbestandteil von Zuckerrüben ist Saccharose, also Haushaltszucker, der sich aus Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) zusammensetzt. Im Herstellungsprozess von Rübenzuckersirup bleibt die Saccharose weitgehend erhalten, es kann aber auch ein geringer Anteil an Glukose und Fruktose durch Spaltung (Inversion) der Saccharose entstehen. Der Fruktosegehalt in Rübenzuckersirup ist jedoch im Vergleich zu anderen Siruparten, wie z. B. Maissirup (High Fructose Corn Syrup), sehr gering. Der überwiegende Zuckeranteil ist Saccharose, mit nur kleinen Mengen an Glukose und Fruktose. Zusammengefasst: Ja, im Rübenzuckersirup kann eine geringe Menge Fruktose enthalten sein, der Hauptbestandteil ist jedoch Saccharose.