43 Fragen zu Atomwaffen

Die USA haben erstmals im Jahr 1959 Atomwaffen in der Türkei stationiert. Im Rahmen der NATO-Strategie und als Teil der Abschreckung gegenüber der Sowjetunion wurden verschiedene nukleare Waffensysteme, darunter Jupiter-Mittelstreckenraketen, auf türkischem Boden installiert. Die Stationierung begann 1959 und wurde Anfang der 1960er Jahre weiter ausgebaut.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass der Iran unbemerkt Atomwaffen von Nordkorea kaufen könnte. Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. **Internationale Überwachung:** Sowohl der Iran als auch Nordkorea stehen unter intensiver Beobachtung durch internationale Organisationen wie die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und Geheimdienste vieler Staaten. Der Transfer von Atomwaffen oder waffenfähigem Material würde wahrscheinlich auffallen. 2. **Technische und logistische Hürden:** Der Transport von Atomwaffen ist komplex und riskant. Es müssten große Distanzen überwunden werden, oft durch oder über Länder, die mit den USA oder anderen westlichen Staaten kooperieren. 3. **Politische Konsequenzen:** Ein solcher Transfer würde massive internationale Reaktionen hervorrufen, darunter Sanktionen oder sogar militärische Maßnahmen. Das Risiko für beide Länder wäre enorm. 4. **Bisher keine Belege:** Es gibt bislang keine glaubwürdigen Hinweise oder Beweise dafür, dass ein solcher Transfer stattgefunden hat. Zusammengefasst: Theoretisch ist es nicht völlig ausgeschlossen, aber praktisch ist es aufgrund der Überwachung, der Risiken und der logistischen Schwierigkeiten höchst unwahrscheinlich, dass der Iran unbemerkt Atomwaffen von Nordkorea kaufen könnte.

Israel verfolgt eine Politik der sogenannten "nuklearen Ambiguität" und hat offiziell nie bestätigt, Atomwaffen zu besitzen. Internationale Experten und Organisationen wie das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) schätzen jedoch, dass Israel über etwa 80 bis 90 nukleare Sprengköpfe verfügt. Die genaue Anzahl ist nicht öffentlich bekannt und basiert auf Schätzungen. Weitere Informationen findest du beispielsweise beim [SIPRI](https://www.sipri.org/research/armament-and-disarmament/nuclear-weapons/world-nuclear-forces).

Folgende Staaten besitzen offiziell Atomwaffen: 1. **Vereinigte Staaten** 2. **Russland** 3. **Vereinigtes Königreich** 4. **Frankreich** 5. **China** Diese fünf Staaten sind auch die offiziellen Kernwaffenstaaten nach dem Atomwaffensperrvertrag (NVV). Weitere Staaten, die Atomwaffen besitzen, aber nicht dem NVV als Kernwaffenstaaten angehören: 6. **Indien** 7. **Pakistan** 8. **Nordkorea** Außerdem gilt Israel als inoffizieller Atomwaffenstaat, da es weder den Besitz bestätigt noch dementiert, aber allgemein angenommen wird, dass Israel über Atomwaffen verfügt. Eine Übersicht: - **Offiziell (NVV):** USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China - **Nicht offiziell (außerhalb NVV):** Indien, Pakistan, Nordkorea, Israel (vermutet) Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)](https://www.iaea.org/) oder auf [Wikipedia: Liste der Staaten mit Kernwaffen](https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Staaten_mit_Kernwaffen).

Die kleinsten taktischen Atomwaffen, oft als „Mini-Nukes“ oder „Sub-Kilotonnen-Waffen“ bezeichnet, haben eine Sprengkraft von etwa 0,1 bis 1 Kilotonnen TNT-Äquivalent. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte etwa 15 Kilotonnen. **Sprengkraft:** - Die kleinsten bekannten taktischen Atomwaffen (z. B. der amerikanische W54-Sprengkopf) hatten eine variable Sprengkraft ab etwa 0,01 Kilotonnen (10 Tonnen TNT) bis zu 1 Kilotonne. - Moderne taktische Gefechtsfeldwaffen liegen meist im Bereich von 0,3 bis 10 Kilotonnen. **Zielanlieferung:** Taktische Atomwaffen werden auf verschiedene Arten ins Ziel gebracht: - **Artilleriegeschosse:** Spezielle Atomgranaten für Haubitzen oder Kanonen (z. B. die US-amerikanische Davy Crockett). - **Raketen:** Kurzstreckenraketen (z. B. MGM-140 ATACMS, Iskander) oder Marschflugkörper. - **Flugzeuge:** Abwurf als Freifallbombe oder als gelenkte Bombe (z. B. B61). - **Minen:** Atomare Landminen oder seegestützte Minen. Taktische Atomwaffen sind für den Einsatz auf dem Gefechtsfeld konzipiert, um militärische Ziele wie Truppenansammlungen, Bunker oder Infrastruktur zu zerstören, ohne großflächige Zerstörung wie bei strategischen Atomwaffen zu verursachen. Weitere Informationen findest du z. B. bei [Wikipedia: Taktische Kernwaffe](https://de.wikipedia.org/wiki/Taktische_Kernwaffe).

Israel hat offiziell nie bestätigt, Atomwaffen zu besitzen, verfolgt jedoch eine Politik der sogenannten "nuklearen Ambiguität" (Zweideutigkeit). Internationale Experten und zahlreiche Berichte, unter anderem von der Federation of American Scientists, gehen davon aus, dass Israel seit den 1960er Jahren über ein eigenes Atomwaffenarsenal verfügt. Schätzungen zufolge besitzt Israel zwischen 80 und 200 Atomsprengköpfe. Das Land ist zudem kein Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags (NPT). Weitere Informationen findest du beispielsweise bei der [Federation of American Scientists](https://fas.org/nuke/guide/israel/nuke/).

Nordkorea besitzt nach Schätzungen verschiedener Experten und Organisationen etwa 30 bis 50 Atomsprengköpfe (Stand: 2024). Die genaue Zahl ist schwer zu bestimmen, da das nordkoreanische Atomwaffenprogramm sehr geheim gehalten wird. Nordkorea hat mehrere Atomtests durchgeführt und verfügt über die Fähigkeit, Atomwaffen herzustellen und zu lagern. Südkorea hingegen besitzt keine eigenen Atomwaffen. Das Land hat den Atomwaffensperrvertrag (NPT) unterzeichnet und sich verpflichtet, keine Atomwaffen zu entwickeln oder zu besitzen. Allerdings steht Südkorea unter dem nuklearen Schutzschirm der USA, was bedeutet, dass die USA im Falle eines Angriffs mit Atomwaffen Südkorea verteidigen würden. Weitere Informationen: - [Nordkorea und Atomwaffen – SIPRI](https://www.sipri.org/) - [Südkorea und der Atomwaffensperrvertrag – Auswärtiges Amt](https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/abruestung/atomwaffensperrvertrag-npt/207376)

Nach aktuellen Schätzungen (Stand: Anfang 2024) besitzen Pakistan und Indien jeweils folgende Anzahl an Atomwaffen: - **Pakistan:** etwa 170 Atomsprengköpfe - **Indien:** etwa 164 Atomsprengköpfe Diese Zahlen stammen aus Berichten wie dem „SIPRI Yearbook 2023“ des Stockholm International Peace Research Institute ([SIPRI](https://www.sipri.org/)) und dem „Nuclear Notebook“ des Bulletin of the Atomic Scientists ([Bulletin of the Atomic Scientists](https://thebulletin.org/)). Beachte, dass diese Zahlen Schätzungen sind, da beide Länder keine offiziellen, detaillierten Angaben zu ihren Atomwaffenarsenalen veröffentlichen.

Die Sicherheit, dass niemand mehr Atomwaffen testet, kann durch eine Kombination aus internationalen Verträgen, Überwachungstechnologien und diplomatischen Bemühungen erreicht werden: 1. **Internationale Verträge**: Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty, CTBT) ist ein wichtiger internationaler Vertrag, der Atomtests verbietet. Obwohl er noch nicht in Kraft getreten ist, haben viele Länder ihn unterzeichnet und ratifiziert, was politischen Druck auf andere ausübt, sich ebenfalls daran zu halten. 2. **Überwachungstechnologien**: Das CTBT-Überwachungssystem umfasst ein globales Netzwerk von seismischen, hydroakustischen, infrarot- und Radionuklid-Stationen, die Atomtests erkennen können. Diese Technologien ermöglichen es, Tests zu identifizieren und zu verifizieren, ob ein Land gegen das Verbot verstößt. 3. **Diplomatische Bemühungen**: Internationale Diplomatie und Zusammenarbeit sind entscheidend, um Länder dazu zu bewegen, auf Atomtests zu verzichten. Dies umfasst Verhandlungen, Sanktionen und Anreize, um die Einhaltung des Testverbots zu fördern. 4. **Transparenz und Vertrauen**: Vertrauensbildende Maßnahmen und Transparenz zwischen den Ländern können dazu beitragen, Spannungen abzubauen und die Wahrscheinlichkeit von Atomtests zu verringern. 5. **Zivile Überwachung**: Unabhängige Organisationen und zivilgesellschaftliche Gruppen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Überwachung und Berichterstattung über mögliche Atomtests, was zusätzlichen Druck auf Regierungen ausüben kann. Diese Maßnahmen zusammen können dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Atomtests zu minimieren und die globale Sicherheit zu erhöhen.

Die Atombombe "Little Boy" wurde am 6. August 1945 über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen. Die Explosion führte zu massiver Zerstörung und verursachte den Tod von schätzungsweise 70.000 bis 80.000 Menschen sofort, wobei die Gesamtzahl der Todesopfer bis Ende 1945 aufgrund von Verletzungen und Strahlenkrankheit auf etwa 140.000 anstieg. Die Bombe zerstörte etwa 70% der Gebäude in Hiroshima und verursachte weitreichende Schäden durch die Druckwelle und das Feuer, das nach der Explosion ausbrach. Die langfristigen Auswirkungen umfassten gesundheitliche Probleme durch Strahlenexposition und genetische Schäden bei Überlebenden.

In Budapest wurde 1994 das Budapester Memorandum unterzeichnet, in dem die Ukraine im Gegenzug für Sicherheitsgarantien auf ihr Atomwaffenarsenal verzichtete. Die Unterzeichnerstaaten, darunter die USA, das Vereinigte Königreich und Russland, sicherten der Ukraine ihre territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit zu. Dieses Abkommen war ein wichtiger Schritt zur nuklearen Abrüstung nach dem Ende des Kalten Krieges.

Die Staaten, die offiziell als Atommächte anerkannt sind, sind die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats: die Vereinigten Staaten, Russland, China, Frankreich und das Vereinigte Königreich. Diese Länder haben Atomwaffen im Rahmen des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) anerkannt. Zusätzlich gibt es Länder, die Atomwaffen besitzen, aber nicht offiziell als Atommächte im Rahmen des NVV anerkannt sind. Dazu gehören Indien, Pakistan und Nordkorea. Israel wird weithin vermutet, Atomwaffen zu besitzen, hat dies jedoch nie offiziell bestätigt.

Es gibt keine öffentlichen Informationen oder offizielle Bestätigungen darüber, dass französische Atomwaffen speziell auf Deutschland gerichtet sind. Frankreich, wie andere Atommächte, hält seine genauen Zielstrategien und Einsatzpläne geheim. Die französische Nuklearstrategie basiert auf Abschreckung, um potenzielle Aggressoren davon abzuhalten, Frankreich oder seine Interessen anzugreifen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland innerhalb der Europäischen Union und der NATO von Zusammenarbeit und Partnerschaft geprägt sind.

Die genauen Ziele, auf die französische Atomwaffen gerichtet sind, sind geheim und werden von der französischen Regierung nicht öffentlich bekannt gegeben. Wie bei den meisten Atommächten ist die Zielplanung ein streng gehütetes Staatsgeheimnis, das der nationalen Sicherheit unterliegt. Im Allgemeinen dienen Atomwaffen der Abschreckung und sind darauf ausgelegt, potenzielle Aggressoren davon abzuhalten, Frankreich oder seine Verbündeten anzugreifen. Die französische Nuklearstrategie basiert auf dem Konzept der "nuklearen Abschreckung", das darauf abzielt, durch die Androhung einer untragbaren Vergeltung einen Angriff zu verhindern.

Du kannst den vollständigen Text der Bundestagsresolution vom 26.03.2010 zu Atomwaffen in der Regel auf der offiziellen Website des Deutschen Bundestages finden. Dort gibt es ein Archiv, in dem alle Drucksachen und Protokolle der Sitzungen zugänglich sind. Hier ist der Link zur Website des Deutschen Bundestages: [bundestag.de](https://www.bundestag.de). Nutze die Suchfunktion, um gezielt nach der Resolution zu suchen.