Was sagt Bultmann zu Lk 15,31?

Antwort

Rudolf Bultmann, ein bedeutender Neutestamentler, hat sich intensiv mit den Evangelien und insbesondere mit der Theologie des Neuen Testaments beschäftigt. In Bezug auf Lukas 15,31, wo der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn sagt: „Du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist dein“, interpretiert Bultmann diesen Vers oft im Kontext der Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Bultmann betont die Bedeutung der Gnade und der bedingungslosen Annahme durch Gott. Der Vers verdeutlicht, dass die Beziehung zu Gott nicht von den Taten des Menschen abhängt, sondern dass die Zugehörigkeit und das Erbe Gottes immer gegeben sind. Dies spiegelt Bultmanns Ansatz wider, der die Notwendigkeit der Entmythologisierung der biblischen Texte betont, um die zugrunde liegende Botschaft der Gnade und der existenziellen Entscheidung des Menschen zu erfassen. Insgesamt sieht Bultmann in diesem Vers eine zentrale Aussage über die bedingungslose Liebe Gottes und die Einladung zur Gemeinschaft mit ihm, unabhängig von den Fehlern und dem Versagen des Einzelnen.

Kategorie: Theologie Tags: Bultmann Lukas Exegese
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