Wie sieht der Instanzenzug bei der Rechtsdurchsetzung aus?

Antwort

Der Instanzenzug bei der Rechtsdurchsetzung beschreibt den Weg, den ein Rechtsstreit durch die verschiedenen Gerichtsinstanzen nimmt. In Deutschland sieht dieser Instanzenzug in der Regel wie folgt aus: 1. **Erste Instanz**: - **Amtsgericht**: Zuständig für Zivilstreitigkeiten bis zu einem Streitwert von 5.000 Euro sowie für bestimmte andere Fälle (z.B. Mietstreitigkeiten). - **Landgericht**: Zuständig für Zivilstreitigkeiten mit einem Streitwert über 5.000 Euro sowie für bestimmte andere Fälle (z.B. Presserecht). 2. **Zweite Instanz**: - **Landgericht**: Berufungsinstanz für Entscheidungen des Amtsgerichts. - **Oberlandesgericht**: Berufungsinstanz für Entscheidungen des Landgerichts. 3. **Dritte Instanz**: - **Bundesgerichtshof**: Revisionsinstanz für Entscheidungen der Oberlandesgerichte und in bestimmten Fällen auch der Landgerichte. Im Verwaltungsrecht, Arbeitsrecht, Sozialrecht und Finanzrecht gibt es jeweils eigene Instanzenzüge, die ähnlich strukturiert sind, aber spezifische Gerichte umfassen: - **Verwaltungsrecht**: Verwaltungsgericht, Oberverwaltungsgericht, Bundesverwaltungsgericht. - **Arbeitsrecht**: Arbeitsgericht, Landesarbeitsgericht, Bundesarbeitsgericht. - **Sozialrecht**: Sozialgericht, Landessozialgericht, Bundessozialgericht. - **Finanzrecht**: Finanzgericht, Bundesfinanzhof. Jede Instanz hat ihre eigenen Verfahrensregeln und Zuständigkeiten, und der Instanzenzug stellt sicher, dass Entscheidungen überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden können.

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