David Hume, ein schottischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, betonte die Bedeutung der Gewohnheit (oder des Gewohnheitsdenkens) in seinem Werk "Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand". Laut Hume ist die Gewohnheit für den Menschen wichtig, weil sie die Grundlage für unser Verständnis von Ursache und Wirkung bildet. Hier sind einige zentrale Punkte: 1. **Erfahrung und Erwartung**: Hume argumentiert, dass unser Wissen über die Welt größtenteils auf Erfahrungen basiert. Durch wiederholte Beobachtungen entwickeln wir Erwartungen darüber, wie sich Dinge verhalten werden. Diese Erwartungen sind das Ergebnis von Gewohnheiten, die sich durch wiederholte Erfahrungen bilden. 2. **Kausalität**: Hume behauptet, dass unser Glaube an Kausalität (dass ein Ereignis ein anderes verursacht) nicht auf logischen oder rationalen Beweisen beruht, sondern auf der Gewohnheit, dass wir immer wieder sehen, wie ein Ereignis einem anderen folgt. Ohne diese Gewohnheit könnten wir keine Vorhersagen über die Zukunft treffen. 3. **Lebensführung**: Gewohnheiten ermöglichen es uns, unser tägliches Leben zu organisieren und zu strukturieren. Sie helfen uns, Routinen zu entwickeln, die unser Handeln effizienter und vorhersehbarer machen. 4. **Vertrauen und Sicherheit**: Durch die Bildung von Gewohnheiten entwickeln wir ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit in unserer Umgebung. Wir können uns auf bestimmte Muster und Abläufe verlassen, was uns hilft, Unsicherheiten zu reduzieren. Zusammengefasst ist die Gewohnheit laut Hume entscheidend für unser Verständnis der Welt und unser tägliches Funktionieren, da sie uns hilft, aus Erfahrungen zu lernen und Vorhersagen zu treffen.