Was versteht David Hume unter Tatsache?

Antwort

David Hume, ein schottischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, unterscheidet in seiner Erkenntnistheorie zwischen "Tatsachen" (matters of fact) und "Beziehungen von Ideen" (relations of ideas). Unter "Tatsachen" versteht Hume Aussagen über die Welt, die auf Erfahrung beruhen und empirisch überprüfbar sind. Diese Aussagen sind kontingent, das heißt, sie könnten auch anders sein. Ein Beispiel für eine Tatsache wäre: "Die Sonne geht im Osten auf." Solche Aussagen können durch Beobachtung und Erfahrung bestätigt oder widerlegt werden. Im Gegensatz dazu stehen die "Beziehungen von Ideen", die notwendige Wahrheiten sind und durch reine Vernunft erkannt werden können, wie etwa mathematische oder logische Aussagen. Ein Beispiel hierfür wäre: "Ein Dreieck hat drei Seiten." Hume betont, dass unser Wissen über Tatsachen immer auf der Grundlage von Erfahrung und Induktion beruht, was bedeutet, dass es keine absolute Sicherheit gibt, sondern nur Wahrscheinlichkeiten.

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