Wie läuft eine Zwangsversteigerung einer Immobilie ab?

Antwort

Eine Zwangsversteigerung einer Immobilie in Deutschland läuft in mehreren Schritten ab: 1. **Antragstellung:** Ein Gläubiger (z. B. eine Bank) stellt beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Zwangsversteigerung, meist weil der Eigentümer seine Schulden nicht bezahlt hat. 2. **Eröffnung des Verfahrens:** Das Gericht prüft den Antrag und eröffnet das Verfahren, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. 3. **Gutachten:** Ein Sachverständiger wird vom Gericht beauftragt, den Verkehrswert der Immobilie zu ermitteln. Das Gutachten wird allen Beteiligten zugestellt. 4. **Terminbestimmung:** Das Gericht setzt einen Versteigerungstermin fest und veröffentlicht diesen im Internet und in Tageszeitungen. 5. **Versteigerungstermin:** Am Termin findet die eigentliche Versteigerung im Amtsgericht statt. Interessenten können Gebote abgeben. Es gibt eine Mindestgebotssumme, die sich am Verkehrswert orientiert. 6. **Zuschlag:** Das höchste Gebot erhält nach Ablauf der Bietzeit den Zuschlag, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind (z. B. Mindestgebot erreicht, keine rechtlichen Einwände). 7. **Zahlung und Eigentumsübergang:** Der Meistbietende muss den Kaufpreis innerhalb einer bestimmten Frist zahlen. Nach Zahlung erhält er das Eigentum an der Immobilie. 8. **Verteilung des Erlöses:** Das Gericht verteilt den Erlös an die Gläubiger entsprechend ihrer Rangfolge. Weitere Informationen findest du z. B. auf den Seiten der [Justiz NRW](https://www.justiz.nrw.de/Gerichte_Behoerden/ordentliche_gerichte/Zivilgericht/Zwangsversteigerung/index.php) oder [ZVG Portal](https://www.zvg-portal.de/).

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