Welches Verhalten und welche Gedanken erhöhen während der Therapie das Rückfallrisiko?

Antwort

Während einer Therapie – etwa bei Suchterkrankungen, Depressionen oder Angststörungen – gibt es bestimmte Verhaltensweisen und Gedankenmuster, die das Risiko für einen Rückfall erhöhen können. Zu den wichtigsten zählen: **1. Vermeidung und fehlende Auseinandersetzung:** Wenn belastende Themen oder Gefühle nicht angesprochen oder vermieden werden, können sie im Hintergrund weiterwirken und das Rückfallrisiko erhöhen. **2. Unrealistische Erwartungen:** Der Glaube, dass nach kurzer Zeit alles „geheilt“ ist, oder dass es keine Rückschläge mehr geben wird, kann zu Enttäuschung und Frustration führen. **3. Schwarz-Weiß-Denken:** Gedanken wie „Entweder ich schaffe es ganz oder gar nicht“ oder „Ein Fehler bedeutet, dass alles umsonst war“ begünstigen Rückfälle, weil kleine Rückschläge als komplettes Scheitern gewertet werden. **4. Übermäßiges Selbstvertrauen („Ich hab’s im Griff“):** Das Gefühl, keine Unterstützung oder Strategien mehr zu brauchen, kann dazu führen, dass Warnsignale übersehen werden. **5. Soziale Isolation:** Sich von unterstützenden Menschen zurückzuziehen, erhöht das Risiko, in alte Muster zurückzufallen. **6. Verharmlosung von Risikosituationen:** Gedanken wie „Einmal ist keinmal“ oder „Ich kann das kontrollieren“ führen oft dazu, sich wieder in gefährliche Situationen zu begeben. **7. Negative Selbstgespräche:** Sich selbst abzuwerten („Ich schaffe das sowieso nicht“) kann die Motivation und das Selbstvertrauen untergraben. **8. Fehlende Anwendung von erlernten Strategien:** Wenn in schwierigen Situationen nicht auf in der Therapie erarbeitete Bewältigungsstrategien zurückgegriffen wird, steigt das Rückfallrisiko. **9. Unzureichende Selbstfürsorge:** Zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung, Stress oder Vernachlässigung eigener Bedürfnisse können die psychische Stabilität schwächen. **10. Verleugnung von Warnsignalen:** Frühe Anzeichen eines Rückfalls werden ignoriert oder bagatellisiert. Das Bewusstsein für diese Risikofaktoren und die offene Auseinandersetzung damit sind wichtige Bestandteile einer erfolgreichen Rückfallprophylaxe.

KI fragen

Verwandte Fragen

Welche Schüßler-Salze helfen bei frechen Kindern?

Schüßler-Salze werden in der Alternativmedizin häufig zur Unterstützung verschiedener Beschwerden eingesetzt, auch bei Kindern. Bei "frechem" Verhalten handelt es sich j... [mehr]

Welches homöopathische Mittel hilft bei frechem Kind?

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass homöopathische Mittel bei frechem Verhalten von Kindern wirksam sind. Freches oder herausforderndes Verhalten ist meist ein normaler Teil... [mehr]

Wie gehe ich als Pflegefachkraft mit herausforderndem Verhalten bei Demenzpatienten um?

Der Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Demenzpatienten, wie Aggression oder Weglaufen, erfordert viel Einfühlungsvermögen, Fachwissen und Geduld. Hier sind zentrale Grundsätze un... [mehr]

Was wird in der Reha nach einer Knieprothese gemacht?

Nach einer künstlichen Knieoperation (Knie-TEP, Knie-Totalendoprothese) ist die Rehabilitation (Reha) ein zentraler Bestandteil der Genesung. In der Reha werden folgende Maßnahmen durchgef&... [mehr]

Was sind Definition, Pathologie, Symptome, Risikofaktoren, Therapie und pflegerische Maßnahmen bei Diabetes Typ 1 und Typ 2?

**Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 – Übersicht** **Definition:** - **Typ 1:** Chronische Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas zerstört werde... [mehr]