534 Fragen zu Inklusion

Nach aktuellem Stand (Juni 2024) plant der Freistaat Sachsen, das Projekt Inklusionsassistenz auch im Schuljahr 2025/26 fortzuführen. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hat mehrfach betont, dass die Inklusionsassistenz ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf bleibt. Die Finanzierung erfolgt weiterhin über Mittel des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), wobei die aktuelle Förderperiode bis 2027 läuft. Es ist jedoch zu beachten, dass konkrete Details zur Ausgestaltung und zum Umfang der Förderung für das Schuljahr 2025/26 noch von den jeweiligen Haushalts- und Förderentscheidungen abhängen. Schulen und Träger werden in der Regel rechtzeitig über die Fortführung und die Antragsmodalitäten informiert. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Seite des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus: https://www.schule.sachsen.de/inklusion-inklusionsassistenz-10113.html

Die „Qualitätsoffensive Teilhabe“ ist ein Begriff, der im Kontext der Behindertenhilfe und Inklusion in Deutschland verwendet wird. Sie bezeichnet Maßnahmen und Programme, die darauf abzielen, die Qualität der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben zu verbessern. Ziel ist es, die Selbstbestimmung, Partizipation und Inklusion dieser Menschen zu stärken. Konkret bedeutet das: - **Verbesserung der Angebote**: Dienstleistungen und Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderungen sollen qualitativ hochwertig, bedarfsgerecht und inklusiv gestaltet werden. - **Stärkung der Teilhabe**: Menschen mit Behinderungen sollen möglichst selbstbestimmt am Arbeitsleben, in der Bildung, im Wohnumfeld und in der Freizeit teilhaben können. - **Qualitätsstandards**: Es werden Standards und Leitlinien entwickelt, um die Qualität der Teilhabe sicherzustellen und weiterzuentwickeln. - **Evaluation und Weiterentwicklung**: Die Angebote werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt, um den sich verändernden Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein Beispiel ist die „Qualitätsoffensive Teilhabe“ im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG), das die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärkt und die Qualität der Leistungen verbessern soll. Weitere Informationen findest du z.B. auf den Seiten des [Bundesministeriums für Arbeit und Soziales](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Teilhabe-und-Inklusion/teilhabe-und-inklusion.html) oder bei [Aktion Mensch](https://www.aktion-mensch.de/inklusion/was-ist-inklusion).

Der Bedarf für eine heilpädagogische Fachberatung ergibt sich aus verschiedenen Anforderungen und Herausforderungen in pädagogischen, sozialen und therapeutischen Arbeitsfeldern. Heilpädagogische Fachberatung wird insbesondere dort benötigt, wo Menschen mit Behinderungen, Entwicklungsverzögerungen oder besonderen Förderbedarfen betreut, gefördert oder unterrichtet werden. Typische Bereiche sind Kindertagesstätten, Schulen, Wohneinrichtungen, ambulante Dienste und Familien. Die wichtigsten Bedarfe im Überblick: 1. **Unterstützung bei Inklusion und Teilhabe:** Fachberatung hilft Einrichtungen und Teams, inklusive Konzepte umzusetzen und Barrieren abzubauen, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt teilhaben können. 2. **Qualitätsentwicklung und -sicherung:** Sie unterstützt bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation heilpädagogischer Konzepte und Maßnahmen, um die Qualität der Arbeit zu sichern und weiterzuentwickeln. 3. **Fallbezogene Beratung:** Teams und Fachkräfte erhalten Unterstützung bei der Analyse und Bearbeitung komplexer Einzelfälle, z.B. bei herausforderndem Verhalten, Entwicklungsauffälligkeiten oder Förderplanungen. 4. **Fort- und Weiterbildung:** Fachberatung identifiziert Qualifizierungsbedarfe und bietet Schulungen, Workshops oder Coachings zu aktuellen heilpädagogischen Themen an. 5. **Vernetzung und Kooperation:** Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Professionen, Institutionen und Hilfesystemen, um ganzheitliche Unterstützung zu ermöglichen. 6. **Eltern- und Familienberatung:** Auch Familien profitieren von heilpädagogischer Fachberatung, etwa bei Fragen zur Entwicklung, Förderung oder im Umgang mit besonderen Herausforderungen. Der Bedarf an heilpädagogischer Fachberatung wächst, da gesellschaftliche Anforderungen an Inklusion, individuelle Förderung und professionelle Unterstützung steigen. Einrichtungen und Fachkräfte benötigen zunehmend spezialisierte Beratung, um diesen Anforderungen gerecht zu werden und die bestmögliche Förderung für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu gewährleisten.

Die Beteiligung am Aktionstag "Schichtwechsel" bietet Arbeitgebern des ersten Arbeitsmarktes mehrere Vorteile: 1. **Imagegewinn und gesellschaftliche Verantwortung**: Unternehmen zeigen Engagement für Inklusion und soziale Verantwortung, was das Unternehmensimage stärkt und positiv auf Kunden, Partner und potenzielle Mitarbeitende wirkt. 2. **Sensibilisierung der Belegschaft**: Mitarbeitende erhalten Einblicke in die Arbeitswelt von Menschen mit Behinderungen. Das fördert Verständnis, Empathie und ein inklusiveres Betriebsklima. 3. **Impulse für Diversity und Innovation**: Der Austausch kann neue Perspektiven eröffnen und innovative Ansätze für die Zusammenarbeit und Gestaltung von Arbeitsplätzen liefern. 4. **Netzwerkaufbau**: Arbeitgeber knüpfen Kontakte zu Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und anderen Unternehmen, was zukünftige Kooperationen erleichtern kann. 5. **Fachkräftesicherung**: Durch den Kontakt zu Menschen mit Behinderungen können Unternehmen Potenziale für die eigene Personalgewinnung entdecken und sich als attraktive, inklusive Arbeitgeber positionieren. 6. **Erfüllung gesetzlicher Vorgaben**: Die Teilnahme kann als Teil der Bemühungen zur Erfüllung von Inklusions- und Diversitätsanforderungen gewertet werden. Weitere Informationen zum Aktionstag "Schichtwechsel" findest du auf der offiziellen Seite: [Aktion Schichtwechsel](https://www.schichtwechsel-deutschland.de/)

Die gesellschaftliche Entwicklung hin zu einem inklusiven Bildungssystem ist in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ein fortlaufender Prozess mit unterschiedlichen Fortschritten und Herausforderungen. **Aktueller Stand:** - **Rechtlicher Rahmen:** Die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 in Deutschland in Kraft trat, verpflichtet die Staaten, ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen zu gewährleisten. Viele Bundesländer haben daraufhin ihre Schulgesetze angepasst. - **Zunahme inklusiver Angebote:** Es gibt einen Anstieg an inklusiven Klassen und Schulen, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Der Anteil von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen steigt, wenn auch langsam. - **Gesellschaftliche Akzeptanz:** Die Akzeptanz für Inklusion wächst, insbesondere bei Eltern und jüngeren Generationen. Viele sehen Inklusion als wichtigen Schritt zu mehr Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe. **Herausforderungen:** - **Ressourcenmangel:** Es fehlt häufig an ausreichend qualifiziertem Personal, wie Sonderpädagog*innen, sowie an barrierefreien Räumlichkeiten und Lehrmaterialien. - **Unterschiedliche Umsetzung:** Die Umsetzung variiert stark zwischen den Bundesländern und sogar zwischen einzelnen Schulen. In manchen Regionen ist die Inklusion weiter fortgeschritten als in anderen. - **Vorbehalte und Unsicherheiten:** Es gibt weiterhin Vorbehalte bei Lehrkräften, Eltern und teilweise auch bei Schüler*innen, etwa hinsichtlich der Leistungsanforderungen oder der individuellen Förderung. **Gesellschaftliche Debatte:** - Die Diskussion um Inklusion ist lebendig. Während viele die Vorteile betonen, gibt es auch Kritik an der praktischen Umsetzung und der Belastung für das Schulsystem. - Initiativen von Eltern, Verbänden und Organisationen setzen sich für mehr Inklusion ein und fordern bessere Rahmenbedingungen. **Fazit:** Die gesellschaftliche Entwicklung geht in Richtung eines inklusiven Bildungssystems, aber der Weg ist noch lang. Es gibt Fortschritte, aber auch viele Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um echte Chancengleichheit und Teilhabe für alle Kinder zu erreichen.

Fachkräfte können auf vielfältige Weise dazu beitragen, Ableismus abzubauen und inklusive Strukturen zu fördern. Hier einige zentrale Vorschläge und Strategien: 1. **Sensibilisierung und Weiterbildung** Regelmäßige Schulungen zu Ableismus, Inklusion und Barrierefreiheit helfen, Vorurteile und unbewusste Denkmuster zu erkennen und abzubauen. 2. **Barrierefreie Gestaltung** Arbeitsplätze, Kommunikationsmittel und Veranstaltungen sollten so gestaltet werden, dass sie für alle zugänglich sind – physisch, digital und inhaltlich. 3. **Partizipation ermöglichen** Menschen mit Behinderungen aktiv in Entscheidungsprozesse einbeziehen und ihre Perspektiven ernst nehmen. 4. **Sprache reflektieren** Wertschätzende, inklusive und diskriminierungsfreie Sprache verwenden. Begriffe und Formulierungen regelmäßig hinterfragen. 5. **Vorbildfunktion einnehmen** Als Fachkraft mit gutem Beispiel vorangehen, Diskriminierung ansprechen und sich klar positionieren. 6. **Individuelle Bedarfe berücksichtigen** Flexible Arbeitsmodelle, individuelle Unterstützung und technische Hilfsmittel bereitstellen. 7. **Netzwerke und Austausch fördern** Plattformen schaffen, auf denen sich Menschen mit und ohne Behinderung austauschen und voneinander lernen können. 8. **Antidiskriminierungsrichtlinien etablieren** Klare Regeln und Beschwerdemechanismen gegen Ableismus im Arbeitsumfeld einführen und konsequent umsetzen. 9. **Ressourcen bereitstellen** Zeit, Geld und Personal für inklusive Projekte und Maßnahmen einplanen. 10. **Öffentlichkeitsarbeit** Über Inklusion und Ableismus informieren, positive Beispiele sichtbar machen und Vorurteile abbauen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Vielfalt als Bereicherung verstanden wird.

Ein narratives Interview mit Schülern, die an einem inklusiven Unterricht teilnehmen, ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der die Schüler in Form von offenen Erzählungen über ihre Erfahrungen berichten. Ziel ist es, subjektive Sichtweisen, Erlebnisse und Bewertungen der Schüler zum inklusiven Unterricht zu erfassen. Typischer Ablauf eines narrativen Interviews: 1. **Einstieg**: Die Interviewerin oder der Interviewer stellt eine offene Einstiegsfrage, z.B.: „Erzähl mir doch bitte, wie du den Unterricht in deiner Klasse erlebst.“ 2. **Erzählphase**: Die Schüler berichten möglichst frei und ausführlich von ihren Erfahrungen, z.B. wie sie den Umgang mit Mitschülern mit und ohne Förderbedarf erleben, welche Herausforderungen und positiven Erlebnisse sie haben. 3. **Vertiefung**: Nach der Erzählung können gezielte Nachfragen gestellt werden, um bestimmte Aspekte zu vertiefen, z.B.: - „Gab es besondere Situationen, an die du dich erinnerst?“ - „Wie fühlst du dich in der Klassengemeinschaft?“ - „Was findest du gut oder schwierig am gemeinsamen Lernen?“ 4. **Abschluss**: Das Interview wird mit einer abschließenden Frage oder einem Dank beendet. **Wichtige Hinweise:** - Die Interviews sollten freiwillig und anonym durchgeführt werden. - Bei minderjährigen Schülern ist eine Einwilligung der Eltern erforderlich. - Die Auswertung erfolgt meist nach qualitativen Methoden, z.B. der Inhaltsanalyse. **Ziel des narrativen Interviews:** Einblicke in die subjektiven Erfahrungen der Schüler zu gewinnen, um z.B. die Wirksamkeit und Akzeptanz von inklusivem Unterricht besser zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Weitere Informationen zu narrativen Interviews findest du z.B. bei [Methodenportal Qualitative Sozialforschung](https://www.methoden-portal.de/narratives-interview/).

Soziale Interaktionen im inklusiven Unterricht sind möglich, indem gezielt Rahmenbedingungen geschaffen werden, die allen Schüler*innen – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – die Teilhabe am gemeinsamen Lernen und Miteinander ermöglichen. Zentrale Aspekte dabei sind: 1. **Kooperative Lernformen:** Methoden wie Partner- oder Gruppenarbeit fördern den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen. 2. **Gemeinsame Projekte:** Projektarbeit oder klassenübergreifende Aktivitäten bieten vielfältige Anlässe für soziale Interaktionen und stärken das Gemeinschaftsgefühl. 3. **Soziales Lernen als Unterrichtsinhalt:** Themen wie Empathie, Kommunikation und Konfliktlösung werden explizit behandelt und geübt. 4. **Unterstützung durch Lehrkräfte und Assistenz:** Pädagog*innen moderieren Interaktionen, unterstützen bei Bedarf und sorgen für eine wertschätzende Atmosphäre. 5. **Barrierefreie Kommunikation:** Einsatz von unterstützenden Kommunikationsmitteln (z.B. Gebärdensprache, Piktogramme, technische Hilfsmittel) ermöglicht allen die Beteiligung. 6. **Rituale und Regeln:** Gemeinsame Rituale und klare Regeln fördern Orientierung und Sicherheit im sozialen Miteinander. 7. **Peer-Mediations-Programme:** Schüler*innen werden zu Streitschlichtern ausgebildet und unterstützen Gleichaltrige bei Konflikten. Durch diese und weitere Maßnahmen wird im inklusiven Unterricht ein Umfeld geschaffen, in dem soziale Interaktionen für alle möglich und gewinnbringend sind.

Eine mögliche Forschungsfrage zum Thema "Inklusion in Schulen" könnte lauten: Wie beeinflusst die Umsetzung inklusiver Unterrichtskonzepte das soziale Miteinander und die Lernleistungen von Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf in weiterführenden Schulen? Diese Frage ermöglicht es, sowohl soziale als auch leistungsbezogene Aspekte der Inklusion zu untersuchen und kann je nach Interesse weiter eingegrenzt oder angepasst werden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen von Förderschulen in Deutschland sind im Wesentlichen im Schulrecht der einzelnen Bundesländer geregelt, da Bildung Ländersache ist. Es gibt jedoch einige bundesweit geltende Vorgaben und internationale Abkommen, die beachtet werden müssen: **1. Grundgesetz (GG):** - Artikel 3 GG: Verbot der Benachteiligung wegen Behinderung. - Artikel 7 GG: Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates. **2. Sozialgesetzbuch (SGB IX):** - Regelt die Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, einschließlich des Rechts auf Bildung. **3. UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK):** - Deutschland hat die UN-BRK ratifiziert. Sie verpflichtet dazu, ein inklusives Bildungssystem zu gewährleisten, das Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu Bildung ermöglicht. **4. Schulgesetze der Bundesländer:** - Jedes Bundesland hat eigene Schulgesetze und Verordnungen, die die Organisation, Aufgaben und Aufnahmebedingungen von Förderschulen regeln. - Förderschulen sind meist für Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf in Bereichen wie Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Hören, Sehen oder geistige Entwicklung zuständig. **5. Inklusion:** - Die Bundesländer setzen die Vorgaben der UN-BRK unterschiedlich um. Es gibt einen Trend zur inklusiven Beschulung, das heißt, Kinder mit Förderbedarf sollen möglichst in Regelschulen unterrichtet werden. Förderschulen bestehen aber weiterhin als Angebot. **6. Feststellung des Förderbedarfs:** - Der sonderpädagogische Förderbedarf wird in einem förmlichen Verfahren festgestellt, das in den Schulgesetzen und Verordnungen der Länder geregelt ist. **7. Elternrecht:** - Eltern haben Mitspracherechte bei der Entscheidung, ob ihr Kind eine Förderschule oder eine Regelschule besucht. **Fazit:** Die rechtlichen Rahmenbedingungen von Förderschulen sind durch eine Kombination aus Bundesrecht, internationalen Abkommen und vor allem den Schulgesetzen der Länder bestimmt. Zentrale Themen sind das Recht auf Bildung, Inklusion und die individuelle Förderung von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf. Weitere Informationen findest du beispielsweise auf den Seiten der Kultusministerkonferenz: https://www.kmk.org/themen/inklusion.html

Das aktuelle inklusive Bildungssystem fußt auf mehreren zentralen Grundlagen: 1. **UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK):** Die wichtigste internationale Grundlage ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, insbesondere Artikel 24. Sie verpflichtet die Vertragsstaaten, ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen zu gewährleisten. Deutschland hat die Konvention 2009 ratifiziert und sich damit zur Umsetzung verpflichtet. Mehr dazu: [UN-BRK Artikel 24](https://www.un.org/depts/german/uebereinkommen/ar61106-dbgbl.pdf) 2. **Grundgesetz (GG):** In Deutschland garantiert das Grundgesetz das Recht auf Bildung und das Diskriminierungsverbot (Art. 3 GG). Dies bildet die verfassungsrechtliche Basis für Inklusion im Bildungssystem. 3. **Ländergesetze und Schulgesetze:** Die Bundesländer haben eigene Schulgesetze, die die Vorgaben der UN-BRK und des Grundgesetzes konkretisieren und die Rahmenbedingungen für inklusive Bildung festlegen. 4. **Pädagogische Konzepte:** Inklusion basiert auch auf pädagogischen Leitideen wie der Wertschätzung von Vielfalt, individueller Förderung und dem Abbau von Barrieren im Unterricht und Schulalltag. Zusammengefasst: Das inklusive Bildungssystem stützt sich auf internationale Menschenrechtsabkommen, nationale Verfassungsgrundsätze, länderspezifische Gesetze und pädagogische Prinzipien, die gemeinsam das Ziel verfolgen, allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von Behinderung oder Benachteiligung – gleichberechtigte Teilhabe an Bildung zu ermöglichen.

Ja, nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) im Jahr 2009 gab es in Deutschland weitere relevante Etappen auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem: **1. Bundesteilhabegesetz (BTHG):** Mit dem Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes ab 2017 wurden die Rechte von Menschen mit Behinderungen weiter gestärkt. Das Gesetz zielt darauf ab, die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, auch im Bereich Bildung. Mehr dazu: [Bundesteilhabegesetz](https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Teilhabe-und-Inklusion/Bundesteilhabegesetz/bundesteilhabegesetz.html) **2. Länderspezifische Schulgesetze und Aktionspläne:** Die Bundesländer haben ihre Schulgesetze und Aktionspläne angepasst, um die Vorgaben der UN-BRK umzusetzen. Viele Länder haben das Recht auf inklusive Beschulung gesetzlich verankert und Förderschulen schrittweise geöffnet oder umstrukturiert. **3. Nationaler Aktionsplan 2.0 (2016):** Die Bundesregierung hat 2016 den Nationalen Aktionsplan 2.0 zur Umsetzung der UN-BRK verabschiedet. Darin werden konkrete Maßnahmen zur Förderung der Inklusion im Bildungssystem benannt. Mehr dazu: [Nationaler Aktionsplan 2.0](https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/2016/nationaler-aktionsplan-2-0.html) **4. Rechtsprechung:** Gerichtsurteile, etwa vom Bundesverfassungsgericht und verschiedenen Landesgerichten, haben die Rechte auf inklusive Bildung gestärkt und die Umsetzung der UN-BRK konkretisiert. **Fazit:** Die UN-BRK war der Startpunkt, aber durch Gesetze, Aktionspläne und Rechtsprechung gab es weitere relevante Etappen, die das inklusive Bildungssystem in Deutschland vorangebracht haben. Die Umsetzung ist jedoch weiterhin ein fortlaufender Prozess.

Raul Krauthausen ist ein deutscher Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, der sich intensiv mit dem Thema Ableismus auseinandersetzt. Ableismus bezeichnet die Diskriminierung und gesellschaftliche Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen. Krauthausen betont, dass Ableismus oft unsichtbar bleibt und in vielen gesellschaftlichen Strukturen verankert ist. Er kritisiert, dass Menschen mit Behinderung häufig auf ihre Defizite reduziert werden, anstatt als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft wahrgenommen zu werden. In seinem Buch „Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden“ (2021) schreibt er: > „Ableismus ist die Annahme, dass Menschen mit Behinderung weniger wert sind als Menschen ohne Behinderung. Diese Haltung ist tief in unserer Gesellschaft verankert und zeigt sich in Sprache, Architektur, Bildung und Arbeitswelt.“ > (Quelle: Krauthausen, Raul: Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. Rowohlt Verlag, 2021, S. 34) In Interviews und öffentlichen Beiträgen weist Krauthausen darauf hin, dass Ableismus nicht nur durch offene Diskriminierung, sondern auch durch gut gemeinte, aber bevormundende Handlungen sichtbar wird. Er fordert, dass Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache ernst genommen werden und Barrieren – sowohl physisch als auch in den Köpfen – abgebaut werden müssen. Ein weiteres Zitat von Krauthausen aus einem Interview mit der Bundeszentrale für politische Bildung: > „Ableismus ist so allgegenwärtig, dass viele Menschen ihn gar nicht bemerken. Es ist wichtig, dass wir uns unserer eigenen Vorurteile bewusst werden und aktiv gegen Diskriminierung vorgehen.“ > (Quelle: [bpb.de – Interview mit Raul Krauthausen, 2021](https://www.bpb.de/themen/inklusion/werkstatt/334857/raul-krauthausen-ueber-ableismus/)) Zusammengefasst fordert Krauthausen einen gesellschaftlichen Wandel hin zu echter Inklusion und einem bewussten Umgang mit Ableismus.

Raul Krauthausen ist ein bekannter deutscher Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit. Zum Thema Ableismus äußert er sich regelmäßig kritisch und engagiert. Ableismus bezeichnet die Diskriminierung oder Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen aufgrund ihrer Behinderung. Krauthausen betont, dass Ableismus oft tief in der Gesellschaft verankert ist und sich in vielen alltäglichen Situationen zeigt – etwa durch Vorurteile, fehlende Barrierefreiheit oder die Annahme, Menschen mit Behinderung seien „bemitleidenswert“ oder „heldenhaft“, wenn sie alltägliche Dinge tun. Er fordert, dass Menschen mit Behinderung nicht auf ihre Behinderung reduziert werden und dass Barrieren – sowohl bauliche als auch gesellschaftliche – abgebaut werden müssen. In Interviews und auf seinem Blog macht er deutlich, dass Ableismus nicht nur ein individuelles, sondern vor allem ein strukturelles Problem ist. Er ruft dazu auf, Sprache und Denkmuster zu hinterfragen und sich aktiv für eine inklusive Gesellschaft einzusetzen. Mehr zu Raul Krauthausen und seinen Positionen findest du auf seiner offiziellen Website: https://raul.de/

In Münster gibt es verschiedene Inklusionsbetriebe, die Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam beschäftigen. Speziell im Bereich Tischlerei ist die **Tischlerei der Alexianer Werkstätten Münster GmbH** ein bekanntes Beispiel. Die Alexianer Werkstätten sind ein anerkannter Inklusionsbetrieb und bieten unter anderem Tischlerarbeiten an. Sie beschäftigen Menschen mit und ohne Behinderung und fördern so die berufliche Teilhabe. Weitere Informationen findest du hier: [Alexianer Werkstätten Münster – Tischlerei](https://www.alexianer-werkstaetten.de/muenster/produkte-und-dienstleistungen/tischlerei/) Es kann auch sinnvoll sein, sich bei der Stadt Münster oder bei der [Agentur für Arbeit Münster](https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/muenster/startseite) nach weiteren Inklusionsbetrieben im Bereich Tischlerei zu erkundigen, da es immer wieder neue Projekte und Betriebe gibt.