Ist es normal, dass der Rückkaufswert einer Lebensversicherung nach 17 Jahren unter dem einbezahlten Betrag liegt?

Ja, das kann tatsächlich vorkommen und ist bei vielen klassischen Lebensversicherungen nicht ungewöhnlich. In den ersten Jahren einer Lebensversicherung werden oft hohe Abschluss- und Verwaltungskosten abgezogen. Diese Kosten werden meist auf die ersten Jahre der Vertragslaufzeit verteilt. Außerdem sind die garantierten Zinsen bei älteren Verträgen oft niedrig, und die Überschussbeteiligungen können schwanken.

Wenn du also nach 17 Jahren kündigst, kann es sein, dass der Rückkaufswert (also der Betrag, den du bei vorzeitiger Kündigung ausgezahlt bekommst) noch unter den eingezahlten Beiträgen liegt – besonders, wenn die Police in einer Niedrigzinsphase abgeschlossen wurde oder die Kostenstruktur ungünstig ist.

Erst nach sehr langer Laufzeit (oft 25–30 Jahre) kann sich eine klassische Lebensversicherung lohnen, da dann die Kosten "abgearbeitet" sind und der Zinseszinseffekt stärker wirkt. Bei vorzeitiger Kündigung ist der Rückkaufswert häufig enttäuschend niedrig.

Es ist also leider keine Seltenheit, dass der Rückkaufswert nach 17 Jahren noch unter den eingezahlten Beiträgen liegt. Wenn du genau wissen möchtest, warum das in deinem Fall so ist, solltest du dir die jährlichen Standmitteilungen und die Kostenaufstellung deiner Versicherung anschauen oder eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.