Goffman Totale Institution im Kloster?

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Erving Goffman beschreibt in seinem Werk "Asylums" das Konzept der "totalen Institution". Eine totale Institution ist ein Ort, an dem Menschen für einen längeren Zeitraum von der Gesellschaft isoliert sind und wo ihr Alltag vollständig kontrolliert wird. Klöster können als Beispiele für totale Institutionen betrachtet werden, da sie strenge Regeln und Rituale haben, die das Leben der Mönche oder Nonnen bestimmen. In einem Kloster leben die Mitglieder in einer Gemeinschaft, die von religiösen Praktiken, Disziplin und einer klaren Hierarchie geprägt ist. Der Alltag ist oft durch Gebet, Arbeit und gemeinschaftliche Aktivitäten strukturiert. Diese Umgebung kann sowohl Schutz als auch Einschränkung bieten, da die Individuen in ihrer persönlichen Freiheit stark limitiert sind und sich den Regeln der Gemeinschaft unterordnen müssen. Goffman analysiert, wie solche Institutionen die Identität und das Verhalten der Menschen beeinflussen, indem sie die sozialen Rollen und die Selbstwahrnehmung der Individuen verändern. In einem Kloster könnte dies bedeuten, dass die Mönche oder Nonnen ihre vorherigen Identitäten hinter sich lassen und sich vollständig in die Gemeinschaft und ihre religiösen Verpflichtungen einfügen.

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