Warum stürzen Elektronen nicht in den Atomkern?

Antwort

Elektronen stürzen nicht in den Atomkern, weil sie sich nach den Gesetzen der Quantenmechanik verhalten, nicht nach den klassischen Gesetzen der Physik. In der klassischen Physik würde ein negativ geladenes Elektron, das sich um einen positiv geladenen Kern bewegt, ständig Energie abstrahlen und schließlich in den Kern stürzen. Das passiert aber nicht. Die Quantenmechanik beschreibt Elektronen als Wellenfunktionen, nicht als kleine Teilchen, die auf festen Bahnen kreisen. Es gibt bestimmte erlaubte Energieniveaus (Quantenzustände), auf denen sich Elektronen aufhalten können. Das niedrigste dieser Niveaus nennt man Grundzustand. Ein Elektron im Grundzustand kann keine Energie mehr abgeben, weil es schon die geringstmögliche Energie hat. Es gibt also keinen noch niedrigeren Zustand, in den es "hineinstürzen" könnte. Außerdem verhindert die Heisenbergsche Unschärferelation, dass das Elektron gleichzeitig einen genau bestimmten Ort (im Kern) und eine genau bestimmte Geschwindigkeit hat. Würde das Elektron im Kern sitzen, wären Ort und Impuls beide exakt bestimmt, was laut Unschärferelation unmöglich ist. Deshalb bleiben Elektronen in einer "Wolke" um den Kern verteilt und stürzen nicht hinein.

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