Warum hat Aristoteles eine exklusive Meinung zum Philosophieren?

Antwort

Aristoteles hatte eine besondere, teils exklusive Meinung zum Philosophieren, weil er Philosophie als grundlegende menschliche Tätigkeit betrachtete, die sich von anderen Wissensformen unterscheidet. Für ihn war das Philosophieren nicht nur das Streben nach Wissen, sondern vor allem das Streben nach den „ersten Ursachen“ und Prinzipien aller Dinge („erste Philosophie“ oder Metaphysik). Im Unterschied zu seinen Vorgängern (wie Platon oder den Vorsokratikern) betonte Aristoteles: 1. **Empirische Grundlage:** Philosophie beginnt für ihn mit dem Staunen („thaumazein“) über die Welt und basiert auf der Beobachtung der Natur und der systematischen Analyse von Erfahrungen. 2. **Systematische Methode:** Er entwickelte eine eigene Methode, die auf Logik und Kategorisierung beruht. Damit unterschied er sich von anderen, die eher spekulativ vorgingen. 3. **Ziel der Philosophie:** Für Aristoteles ist das höchste Ziel des Philosophierens die Erkenntnis um ihrer selbst willen („theoria“), nicht bloß praktischer Nutzen. 4. **Unterscheidung der Wissenschaften:** Er teilte das Wissen in verschiedene Disziplinen (z.B. Physik, Ethik, Metaphysik) und sah die Philosophie als „Wissenschaft der Wissenschaften“, die alles andere ordnet. Diese Sichtweise war zu seiner Zeit neu und exklusiv, weil sie Philosophie als eigenständige, systematische Disziplin mit klaren Methoden und Zielen definierte. Aristoteles’ Ansatz prägte das westliche Denken nachhaltig und unterschied sich deutlich von anderen antiken Philosophen. Mehr zu Aristoteles findest du z.B. bei der [Stanford Encyclopedia of Philosophy](https://plato.stanford.edu/entries/aristotle/).

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