Warum vertrat Epikur eine inklusive Haltung zum Philosophieren?

Antwort

Epikur vertrat eine inklusive Haltung zum Philosophieren, weil er davon überzeugt war, dass Philosophie allen Menschen zugänglich sein sollte und nicht nur einer gebildeten Elite vorbehalten ist. Für ihn war das Ziel der Philosophie, ein glückliches und angstfreies Leben zu ermöglichen. Dieses Ziel betrachtete er als universell und für jeden Menschen erstrebenswert. Epikur betonte, dass jeder Mensch – unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status – philosophieren kann und soll, um seelische Ruhe (ataraxia) und Lust (hedone) als höchstes Gut zu erreichen. In seinen Briefen, etwa an Menoikeus, schreibt er ausdrücklich, dass niemand zu jung oder zu alt sei, um sich mit Philosophie zu beschäftigen. Er wollte damit die Schwelle zur Philosophie niedrig halten und möglichst viele Menschen dazu ermutigen, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Seine inklusive Haltung zeigt sich auch darin, dass er seine Lehren in einfacher Sprache und in Form von Briefen und Sprüchen verbreitete, damit sie für alle verständlich waren. Epikur gründete zudem einen eigenen philosophischen Garten (Kepos), in dem Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam philosophieren konnten – auch Frauen und Sklaven waren dort willkommen, was in der Antike ungewöhnlich war. Zusammengefasst: Epikur hatte eine inklusive Haltung zum Philosophieren, weil er glaubte, dass Philosophie allen Menschen helfen kann, ein glückliches Leben zu führen, und weil er die Zugänglichkeit und Verständlichkeit seiner Lehre für alle betonte.

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