Welche Bedeutung hat die Blut-Hirn-Schranke für die Therapie der Parkinsonschen Erkrankung?

Antwort

Die Blut-Hirn-Schranke (BHS) spielt eine entscheidende Rolle bei der Therapie der Parkinsonschen Erkrankung, da sie den Transport von Medikamenten ins Gehirn stark beeinflusst. Die BHS ist eine selektive Barriere, die das Gehirn vor potenziell schädlichen Substanzen schützt, aber auch den Zugang vieler therapeutischer Wirkstoffe einschränkt. Bei der Parkinsonschen Erkrankung ist der Mangel an Dopamin im Gehirn ein zentrales Problem. Dopamin selbst kann die BHS nicht passieren, weshalb direkte Dopamin-Gaben nicht wirksam sind. Stattdessen werden Vorstufen wie Levodopa (L-Dopa) verwendet, die die BHS überwinden können und im Gehirn zu Dopamin umgewandelt werden. Die BHS stellt auch eine Herausforderung für die Entwicklung neuer Therapien dar, da viele potenzielle Medikamente nicht in ausreichender Menge ins Gehirn gelangen können. Forscher arbeiten daher an verschiedenen Strategien, um die BHS zu überwinden oder zu umgehen, wie z.B. die Entwicklung von Nanopartikeln, die Wirkstoffe transportieren können, oder die Modifikation von Molekülen, um ihre Durchlässigkeit zu erhöhen. Zusammengefasst ist die Blut-Hirn-Schranke ein zentrales Hindernis, aber auch ein wichtiger Schutzmechanismus bei der Behandlung der Parkinsonschen Erkrankung. Sie erfordert innovative Ansätze, um wirksame Therapien zu entwickeln, die das Gehirn erreichen und dort ihre Wirkung entfalten können.

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