Kognitive Therapie nach A. T. Beck einfach erklärt mit kurzen Beispielen?

Antwort

Die kognitive Therapie nach Aaron T. Beck, auch bekannt als kognitive Verhaltenstherapie (KVT), ist eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, negative Denkmuster zu identifizieren und zu verändern. Sie basiert auf der Idee, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen miteinander verbunden sind und dass negative Denkmuster zu emotionalen Problemen und ungesundem Verhalten führen können. **Grundprinzipien:** 1. **Identifikation negativer Gedanken:** Patienten lernen, ihre automatischen negativen Gedanken zu erkennen. 2. **Hinterfragen und Überprüfen:** Diese Gedanken werden auf ihre Richtigkeit und Nützlichkeit hin überprüft. 3. **Ersetzen durch realistischere Gedanken:** Negative Gedanken werden durch realistischere und positivere Gedanken ersetzt. **Beispiele:** 1. **Beispiel 1:** - **Situation:** Jemand erhält eine kritische Rückmeldung bei der Arbeit. - **Negativer Gedanke:** "Ich bin ein Versager und werde meinen Job verlieren." - **Hinterfragen:** "Ist es wirklich wahr, dass ich ein Versager bin? Habe ich nicht auch schon viele Aufgaben gut erledigt?" - **Realistischer Gedanke:** "Kritik ist eine Chance, mich zu verbessern. Ich habe viele Fähigkeiten und kann aus meinen Fehlern lernen." 2. **Beispiel 2:** - **Situation:** Eine Person wird zu einer Party eingeladen, kennt aber niemanden dort. - **Negativer Gedanke:** "Niemand wird mit mir reden, und ich werde mich blamieren." - **Hinterfragen:** "Gibt es Beweise dafür, dass niemand mit mir reden wird? Habe ich nicht schon oft neue Leute kennengelernt?" - **Realistischer Gedanke:** "Es ist normal, sich nervös zu fühlen, aber ich habe schon oft neue Freunde gefunden. Ich werde einfach freundlich und offen sein." Durch diese Methode lernen Patienten, ihre Denkmuster zu ändern, was zu einer Verbesserung ihrer emotionalen Befindlichkeit und ihres Verhaltens führen kann.

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