Was kennzeichnet Hochbegabung im Erwachsenenalter und gibt es unbewusstes Faking Bad?

Antwort

Hochbegabung im Erwachsenenalter ist durch mehrere Merkmale gekennzeichnet, die sich sowohl kognitiv als auch im Verhalten und Erleben zeigen können. Typische Kennzeichen sind: - **Hohe intellektuelle Fähigkeiten:** Überdurchschnittliche Problemlösefähigkeiten, schnelle Auffassungsgabe, ausgeprägtes analytisches und abstraktes Denken. - **Große Neugier und Wissensdurst:** Ständiges Bedürfnis, Neues zu lernen und Zusammenhänge zu verstehen. - **Kreativität:** Originelle Ideen, unkonventionelle Lösungsansätze, oft auch in künstlerischen oder wissenschaftlichen Bereichen. - **Hohe Sensibilität:** Emotional, sozial oder auch sensorisch, was zu einer intensiven Wahrnehmung der Umwelt führen kann. - **Perfektionismus und Selbstkritik:** Hohe Ansprüche an sich selbst, manchmal verbunden mit Selbstzweifeln. - **Schnelle Langeweile:** Routineaufgaben oder monotone Tätigkeiten werden als besonders ermüdend empfunden. **Unbewusstes "faking bad"** (also das unbewusste Darstellen von Schwächen oder Problemen, die nicht in diesem Ausmaß vorhanden sind) ist kein typisches Merkmal von Hochbegabung. Allerdings kann es vorkommen, dass hochbegabte Erwachsene ihre Fähigkeiten unterschätzen oder sich anpassen, um nicht aufzufallen ("Underachievement" oder "Maskierung"). Das ist aber meist ein bewusster oder zumindest halb-bewusster Prozess, der aus dem Wunsch nach sozialer Anpassung oder aus negativen Erfahrungen resultiert. Unbewusstes "faking bad" ist eher im Zusammenhang mit psychologischen Störungen wie z.B. einer depressiven Symptomatik oder bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen zu sehen, nicht aber als typisches Kennzeichen von Hochbegabung. **Fazit:** Hochbegabung im Erwachsenenalter äußert sich vor allem durch kognitive und emotionale Besonderheiten. Unbewusstes "faking bad" ist kein spezifisches Merkmal von Hochbegabung, kann aber in Einzelfällen durch Anpassungsdruck oder negative Erfahrungen begünstigt werden.

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