Wie unterscheiden sich Freud und Adler hinsichtlich der Thematik des Sexualtriebs?

Antwort

Sigmund Freud und Alfred Adler, zwei prominente Figuren der Psychologie, hatten unterschiedliche Ansichten über die Rolle des Sexualtriebs im menschlichen Verhalten. Freud betonte die zentrale Bedeutung des Sexualtriebs (Libido) in seiner Theorie der Psychoanalyse. Er glaubte, dass viele psychische Probleme und Verhaltensweisen auf unbewusste sexuelle Wünsche und Konflikte zurückzuführen sind. Freud sah die Libido als eine der Haupttriebkräfte des menschlichen Verhaltens und entwickelte Konzepte wie die psychosexuellen Entwicklungsphasen, um zu erklären, wie diese Triebe das Verhalten und die Persönlichkeit formen. Adler hingegen, der Begründer der Individualpsychologie, widersprach Freuds Betonung des Sexualtriebs. Er legte mehr Wert auf soziale Faktoren und das Streben nach Überlegenheit und Macht als Haupttriebkräfte des menschlichen Verhaltens. Adler glaubte, dass das menschliche Verhalten eher durch das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und das Streben nach einem Gefühl der Vollkommenheit und Überlegenheit motiviert ist. Er sah den Sexualtrieb als einen von vielen Faktoren, aber nicht als den zentralen Antrieb des menschlichen Verhaltens. Zusammengefasst: - Freud: Sexualtrieb (Libido) als zentrale Triebkraft des menschlichen Verhaltens. - Adler: Soziale Faktoren und das Streben nach Überlegenheit als Haupttriebkräfte, Sexualtrieb weniger zentral.

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