Was ist das Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)?

Antwort

Das Elaboration-Likelihood-Modell (ELM) ist eine Theorie der Persuasion, die von den Psychologen Richard E. Petty und John Cacioppo entwickelt wurde. Es beschreibt, wie Menschen Informationen verarbeiten und wie diese Verarbeitung die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, dass sie ihre Einstellungen ändern. Das Modell unterscheidet zwischen zwei Routen der Informationsverarbeitung: 1. **Zentrale Route**: Diese Route wird gewählt, wenn die Person motiviert und fähig ist, die Informationen sorgfältig und kritisch zu verarbeiten. Hierbei wird die Qualität der Argumente genau bewertet. Wenn die Argumente stark und überzeugend sind, ist eine dauerhafte Einstellungsänderung wahrscheinlicher. 2. **Periphere Route**: Diese Route wird gewählt, wenn die Person entweder nicht motiviert oder nicht fähig ist, die Informationen gründlich zu verarbeiten. Stattdessen verlässt sie sich auf periphere Hinweisreize wie die Attraktivität des Sprechers, die Anzahl der vorgebrachten Argumente oder emotionale Appelle. Einstellungsänderungen, die über die periphere Route erfolgen, sind oft weniger stabil und weniger resistent gegenüber Gegenargumenten. Das ELM hilft zu verstehen, warum und wie Menschen durch verschiedene Arten von Botschaften beeinflusst werden und welche Faktoren die Effektivität dieser Botschaften bestimmen.

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