Eine Mehrheitswahl, auch als Mehrheitswahlsystem oder Majorzsystem bekannt, ist ein Wahlsystem, bei dem der Kandidat oder die Partei mit den meisten Stimmen in einem Wahlkreis gewinnt. Es gibt verschiedene Formen der Mehrheitswahl, darunter die relative Mehrheitswahl und die absolute Mehrheitswahl. 1. **Relative Mehrheitswahl (First-Past-The-Post)**: Hier gewinnt der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält, unabhängig davon, ob er die absolute Mehrheit (mehr als 50 % der Stimmen) erreicht hat. Dieses System wird beispielsweise in Großbritannien für die Wahl des Unterhauses verwendet. 2. **Absolute Mehrheitswahl**: Hier muss ein Kandidat mehr als 50 % der Stimmen erhalten, um zu gewinnen. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht, kann es zu einem zweiten Wahlgang (Stichwahl) kommen, in dem die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen gegeneinander antreten. Ein Beispiel für dieses System ist die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Mehrheitswahlsysteme tendieren dazu, größere Parteien zu begünstigen und kleinere Parteien zu benachteiligen, was oft zu einer klaren Regierungsmehrheit führt, aber auch die politische Vielfalt im Parlament einschränken kann.