Was ist das Dreiklassenwahlrecht?

Antwort

Das Dreiklassenwahlrecht war ein Wahlsystem, das im 19. Jahrhundert in Preußen verwendet wurde. Es teilte die Wähler in drei Klassen ein, basierend auf der Höhe der von ihnen gezahlten Steuern. Jede Klasse wählte eine gleiche Anzahl von Abgeordneten, obwohl die Anzahl der Wähler in jeder Klasse stark variierte. Dies führte dazu, dass wohlhabendere Bürger, die mehr Steuern zahlten, einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die Wahlen hatten. Die drei Klassen waren wie folgt aufgeteilt: 1. Erste Klasse: Die reichsten Wähler, die den größten Teil der Steuern zahlten. 2. Zweite Klasse: Wähler mit mittlerem Einkommen und Steueraufkommen. 3. Dritte Klasse: Die ärmsten Wähler, die den geringsten Teil der Steuern zahlten. Dieses System wurde oft kritisiert, weil es die politische Macht stark zugunsten der wohlhabenden Bürger verzerrte und die ärmeren Schichten benachteiligte. Es wurde schließlich 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution abgeschafft.

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