Warum begründet Hume Moral nicht in Religion?

Antwort

David Hume argumentiert, dass Moral nicht in Religion oder ähnlichen übernatürlichen Quellen begründet ist, weil er Moral als ein Produkt menschlicher Gefühle und Erfahrungen betrachtet. Nach Hume entstehen moralische Urteile aus unseren Emotionen, insbesondere aus Gefühlen wie Sympathie oder Mitgefühl, und nicht aus göttlichen Geboten oder rationalen Überlegungen allein. Hume kritisiert die Vorstellung, dass Moral auf religiösen Vorschriften basiert, weil: 1. **Beobachtung der Welt**: Er sieht, dass Menschen auch ohne religiöse Überzeugungen moralisch handeln können. 2. **Gefühle als Grundlage**: Für Hume sind es die menschlichen Gefühle, die uns sagen, was gut oder schlecht ist, nicht göttliche Gebote. 3. **Is-Ought-Problem**: Hume betont, dass man aus bloßen Tatsachen ("sein") keine moralischen Gebote ("sollen") ableiten kann. Moralische Werte entstehen nicht aus Fakten, sondern aus menschlichen Bewertungen. Zusammengefasst: Hume sieht Moral als etwas, das aus der menschlichen Natur und unseren Gefühlen hervorgeht, nicht aus Religion oder übernatürlichen Quellen. Mehr zu Humes Philosophie findest du z.B. hier: [Stanford Encyclopedia of Philosophy – David Hume](https://plato.stanford.edu/entries/hume/).

Kategorie: Philosophie Tags: Hume Moral Religion
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