Welche Medikamente beeinflussen die Zellteilungsrate und wie wirken sie?

Antwort

Medikamente, die die Zellteilungsrate beeinflussen, wirken meist auf bestimmte Zelltypen und werden in verschiedenen medizinischen Kontexten eingesetzt. Hier eine Übersicht: **Medikamente, die die Zellteilungsrate erhöhen:** 1. **Wachstumsfaktoren und Zytokine:** - *Beispiel:* Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF, z.B. Filgrastim) - *Wirkung:* Fördern die Proliferation von Vorläuferzellen im Knochenmark, z.B. zur Steigerung der weißen Blutkörperchen nach Chemotherapie. 2. **Erythropoetin (EPO):** - *Wirkung:* Stimuliert die Zellteilung von Erythrozyten-Vorläuferzellen im Knochenmark, wird bei Anämie eingesetzt. 3. **Anabole Steroide:** - *Wirkung:* Können die Zellteilung in bestimmten Geweben (z.B. Muskelzellen) fördern. **Medikamente, die die Zellteilungsrate vermindern:** 1. **Zytostatika (Chemotherapeutika):** - *Beispiele:* Methotrexat, Cyclophosphamid, 5-Fluorouracil, Doxorubicin - *Wirkung:* Hemmen die Zellteilung, indem sie DNA-Synthese oder Mitose blockieren. Werden zur Behandlung von Krebs eingesetzt. 2. **Antimetabolite:** - *Beispiel:* Methotrexat, 5-Fluorouracil - *Wirkung:* Blockieren die Synthese von DNA-Bausteinen. 3. **Mitosehemmer:** - *Beispiel:* Vincristin, Paclitaxel - *Wirkung:* Stören die Ausbildung des Spindelapparats während der Zellteilung. 4. **Immunmodulatoren:** - *Beispiel:* Azathioprin, Mycophenolat-Mofetil - *Wirkung:* Hemmen die Proliferation von Immunzellen, werden bei Autoimmunerkrankungen und nach Organtransplantationen eingesetzt. **Wichtiger Hinweis:** Die Wirkung dieser Medikamente ist oft auf bestimmte Zelltypen oder Gewebe beschränkt und kann mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein. Die gezielte Beeinflussung der Zellteilung ist ein zentrales Thema in der Onkologie, Hämatologie und Immunologie. Weitere Informationen zu einzelnen Medikamenten findest du z.B. auf [Gelbe Liste](https://www.gelbe-liste.de/) oder [Apotheken Umschau](https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/).

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