101 Fragen zu Todesstrafe

Die Todesstrafe ist in Deutschland durch das Grundgesetz ausdrücklich verboten. Artikel 102 des Grundgesetzes lautet: „Die Todesstrafe ist abgeschafft.“ Um die Todesstrafe wieder einzuführen, wären folgende Voraussetzungen notwendig: 1. **Änderung des Grundgesetzes:** Artikel 102 müsste geändert oder aufgehoben werden. Dafür ist eine Änderung des Grundgesetzes erforderlich. 2. **Verfahren zur Grundgesetzänderung:** Eine Änderung des Grundgesetzes erfordert gemäß Artikel 79 Absatz 2 GG eine Zweidrittelmehrheit sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat. 3. **Beachtung der Ewigkeitsklausel:** Die sogenannte Ewigkeitsklausel (Artikel 79 Absatz 3 GG) schützt bestimmte Grundrechte (z. B. Menschenwürde, Artikel 1 GG) vor Änderungen. Es wird in der Rechtswissenschaft diskutiert, ob die Wiedereinführung der Todesstrafe mit der Menschenwürde vereinbar wäre. Viele Juristinnen und Juristen sehen darin einen Verstoß gegen die Menschenwürde, sodass eine Wiedereinführung auch mit einer Grundgesetzänderung unzulässig wäre. 4. **Internationale Verpflichtungen:** Deutschland ist an internationale Abkommen gebunden, die die Todesstrafe verbieten, z. B. die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und das 13. Zusatzprotokoll zur EMRK. Auch der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPbpR) enthält entsprechende Regelungen. Deutschland müsste diese Abkommen kündigen, was politisch und rechtlich äußerst schwierig wäre. **Fazit:** Die Wiedereinführung der Todesstrafe in Deutschland ist praktisch ausgeschlossen, da sie sowohl gegen das Grundgesetz (insbesondere die Menschenwürde) als auch gegen internationale Verpflichtungen verstößt. Selbst eine Grundgesetzänderung wäre nach herrschender Meinung unzulässig, da die Menschenwürde unantastbar ist.

San Marino schaffte die Todesstrafe für gewöhnliche Verbrechen im Jahr 1848 ab. Für außergewöhnliche Verbrechen wurde sie 1865 abgeschafft. Damit ist San Marino einer der ersten Staaten weltweit, der die Todesstrafe vollständig abgeschafft hat.

Im Alten Testament gibt es tatsächlich viele Stellen, an denen Gott oder das göttliche Gesetz mit sehr harten Strafen, einschließlich der Todesstrafe, auf bestimmte Vergehen reagiert. Das wirkt aus heutiger Sicht oft streng und wenig barmherzig. Dafür gibt es mehrere historische und theologische Erklärungsansätze: 1. **Historischer Kontext:** Die Texte des Alten Testaments entstanden in einer Zeit, in der harte Strafen in vielen Kulturen üblich waren. Sie dienten dazu, die Gemeinschaft zu schützen und klare Grenzen zu setzen, um das Überleben und die Ordnung des Volkes Israel zu sichern. 2. **Heiligkeit Gottes:** Im Alten Testament wird Gott als absolut heilig und gerecht dargestellt. Verstöße gegen seine Gebote galten als schwere Vergehen gegen die göttliche Ordnung, die das ganze Volk in Gefahr bringen konnten. 3. **Kollektive Verantwortung:** Viele Gesetze zielten darauf ab, das Volk als Ganzes rein und geschützt zu halten. Einzelne Vergehen wurden als Bedrohung für die Gemeinschaft gesehen. 4. **Entwicklung des Gottesbildes:** Das Gottesbild im Alten Testament ist nicht statisch. Es gibt auch viele Stellen, in denen Gottes Barmherzigkeit, Geduld und Vergebung betont werden (z.B. Psalm 103,8: „Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte“). Im Verlauf der Bibel entwickelt sich das Verständnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit weiter, was im Neuen Testament mit der Lehre Jesu einen neuen Schwerpunkt erhält. 5. **Theologische Deutung:** Viele Theologen sehen die harten Strafen als Ausdruck des Ernstes, mit dem Gott Sünde und Unrecht begegnet. Gleichzeitig wird betont, dass Gott immer wieder zur Umkehr und Vergebung aufruft. Zusammengefasst: Die Todesstrafe im Alten Testament spiegelt den historischen Kontext, das damalige Rechtsverständnis und das Bedürfnis nach Schutz der Gemeinschaft wider. Gleichzeitig gibt es auch im Alten Testament viele Hinweise auf Gottes Barmherzigkeit. Das Verständnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit entwickelt sich im Lauf der biblischen Geschichte weiter.

Hier sind einige konkrete Fallbeispiele zur Todesstrafe außerhalb Deutschlands und Europas: **1. USA – Fall Troy Davis (Georgia, 2011):** Troy Davis wurde 1991 wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt. Trotz weltweiter Proteste und Zweifel an seiner Schuld wurde er 2011 hingerichtet. Viele Zeugen widerriefen später ihre Aussagen, dennoch blieb das Urteil bestehen. [Mehr zum Fall Troy Davis (Amnesty International)](https://www.amnesty.de/2011/9/22/troy-davis-hingerichtet) **2. Iran – Fall Reyhaneh Jabbari (2014):** Reyhaneh Jabbari wurde 2007 wegen Mordes an einem Mann, der sie angeblich vergewaltigen wollte, verhaftet. Trotz internationaler Proteste und Zweifel an einem fairen Verfahren wurde sie 2014 im Alter von 26 Jahren hingerichtet. [Mehr zum Fall Reyhaneh Jabbari (Amnesty International)](https://www.amnesty.de/2014/10/25/iran-reyhaneh-jabbari-hingerichtet) **3. China – Fall Akmal Shaikh (2009):** Der britische Staatsbürger Akmal Shaikh wurde 2007 in China wegen Drogenschmuggels verhaftet und 2009 hingerichtet. Trotz Hinweisen auf eine psychische Erkrankung und internationaler Appelle wurde das Todesurteil vollstreckt. [Mehr zum Fall Akmal Shaikh (BBC)](https://www.bbc.com/news/uk-12075931) **4. Saudi-Arabien – Fall Ali al-Nimr (2012):** Ali al-Nimr wurde 2012 im Alter von 17 Jahren wegen Teilnahme an regierungskritischen Protesten verhaftet und zum Tode verurteilt. Das Urteil löste internationale Proteste aus. 2021 wurde die Todesstrafe in eine Haftstrafe umgewandelt. [Mehr zum Fall Ali al-Nimr (Amnesty International)](https://www.amnesty.org/en/latest/news/2021/02/saudi-arabia-ali-al-nimr-released/) Diese Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Todesstrafe weltweit angewendet wird und wie oft sie international kritisiert wird.

Hier sind einige Fallbeispiele zur Todesstrafe aus verschiedenen Ländern außerhalb Deutschlands und Europas: **1. USA:** Im Jahr 2020 wurde Lisa Montgomery im Bundesstaat Indiana hingerichtet. Sie war die erste Frau seit fast 70 Jahren, die auf Bundesebene in den USA hingerichtet wurde. Ihr Fall sorgte international für Aufsehen, da sie psychisch krank war und es viele Gnadenappelle gab. [Mehr Infos zu Todesstrafe in den USA](https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/usa-todesstrafe) **2. China:** China vollstreckt weltweit die meisten Todesurteile, genaue Zahlen sind jedoch Staatsgeheimnis. Ein bekannter Fall ist der des Unternehmers Lai Xiaomin, der 2021 wegen Korruption und Bigamie hingerichtet wurde. [Mehr Infos zu Todesstrafe in China](https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/china-todesstrafe) **3. Iran:** Im Iran werden regelmäßig Menschen wegen Mord, Drogenhandel oder politischer Aktivitäten hingerichtet. 2022 wurde der Ringer Navid Afkari trotz internationaler Proteste wegen angeblichen Mordes hingerichtet. [Mehr Infos zu Todesstrafe im Iran](https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/iran-todesstrafe) **4. Saudi-Arabien:** In Saudi-Arabien werden Todesurteile häufig durch Enthauptung vollstreckt. 2019 wurden 37 Menschen an einem Tag hingerichtet, viele davon wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten. [Mehr Infos zu Todesstrafe in Saudi-Arabien](https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/saudi-arabien-todesstrafe) **5. Japan:** Japan vollstreckt die Todesstrafe durch den Strang. 2018 wurden sieben Mitglieder der Aum-Sekte, die für den Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn 1995 verantwortlich waren, hingerichtet. [Mehr Infos zu Todesstrafe in Japan](https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/japan-todesstrafe) Diese Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Todesstrafe weltweit angewendet wird und wie umstritten sie ist.

Die Aussage bedeutet, dass es in einigen Ländern Gesetze gibt, die die Todesstrafe grundsätzlich erlauben (also sie ist „gesetzlich vorgesehen“), aber in der Praxis wird sie nicht mehr angewendet („de facto nicht mehr vollstreckt“). Das heißt, es werden zwar noch Menschen zum Tode verurteilt oder die Todesstrafe steht im Gesetzbuch, aber tatsächlich werden keine Hinrichtungen mehr durchgeführt – entweder, weil es ein Moratorium gibt, weil keine Todesurteile mehr ausgesprochen werden oder weil die Regierung die Strafe nicht mehr vollstreckt. Beispiele für solche Länder sind etwa Russland oder Südkorea. Dort existiert die Todesstrafe noch im Gesetz, aber seit vielen Jahren wurden keine Hinrichtungen mehr durchgeführt.

Die Todesstrafe ist weltweit sehr unterschiedlich geregelt. Hier ein Überblick über die gesetzlichen Bestimmungen (Stand: 2024): **1. Staaten mit aktiver Todesstrafe:** In etwa 55 Ländern ist die Todesstrafe gesetzlich erlaubt und wird auch tatsächlich vollstreckt. Dazu gehören unter anderem China, Iran, Saudi-Arabien, die USA, Ägypten und Nordkorea. Die Straftaten, für die die Todesstrafe verhängt werden kann, variieren stark – von Mord über Drogenhandel bis zu politischen oder religiösen Delikten. **2. Staaten mit gesetzlicher Todesstrafe, aber ohne Vollstreckung:** In rund 30 Ländern ist die Todesstrafe zwar gesetzlich vorgesehen, wird aber seit mindestens zehn Jahren nicht mehr vollstreckt (z. B. Russland, Südkorea, Sri Lanka). Diese Länder gelten als „de facto“ abolitionistisch. **3. Staaten ohne Todesstrafe:** Etwa 110 Staaten haben die Todesstrafe vollständig abgeschafft, sowohl für gewöhnliche als auch für außergewöhnliche Straftaten (z. B. Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien, Südafrika). **4. Staaten mit Einschränkungen:** Einige Länder haben die Todesstrafe nur für außergewöhnliche Straftaten wie Kriegsverbrechen oder unter besonderen Umständen (z. B. Brasilien, Israel). **Internationale Abkommen:** Viele Staaten sind Vertragsparteien internationaler Abkommen, die die Abschaffung der Todesstrafe fördern, wie das Zweite Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte der Vereinten Nationen ([UN-Übersicht](https://www.ohchr.org/en/instruments-mechanisms/instruments/second-optional-protocol-international-covenant-civil-and-political-rights)). **Zusammenfassung:** - Todesstrafe aktiv: ca. 55 Länder - Todesstrafe im Gesetz, aber nicht angewandt: ca. 30 Länder - Todesstrafe abgeschafft: ca. 110 Länder Die genaue Gesetzeslage kann sich ändern, daher empfiehlt sich für aktuelle Informationen ein Blick auf die Seiten von Amnesty International ([amnesty.de](https://www.amnesty.de/)) oder die UN ([un.org](https://www.un.org/)).

In Deutschland ist die Todesstrafe seit vielen Jahrzehnten abgeschafft und durch das Grundgesetz ausdrücklich verboten. Ein bekanntes Fallbeispiel zur Todesstrafe in Deutschland ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg: **Historischer Kontext:** Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Deutschland von den Alliierten besetzt. In dieser Zeit wurden im Rahmen der Nürnberger Prozesse und anderer Militärtribunale Todesurteile gegen führende Nationalsozialisten verh und vollstreckt. **Abschaffung der Todesstrafe:** Mit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 wurde die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft. Artikel 102 des Grundgesetzes lautet: „Die Todesstrafe ist abgeschafft.“ **Fallbeispiel: Richard Schuh** Richard Schuh war der letzte Mensch, an dem in Westdeutschland ein Todesurteil vollstreckt wurde. Er wurde 1948 wegen Mordes zum Tode verurteilt und am 11. Mai 1949 in Tübingen durch das Fallbeil hingerichtet – nur wenige Tage vor Inkrafttreten des Grundgesetzes. **Zusammenfassung:** - Die Todesstrafe ist in Deutschland seit 1949 verboten. - Letzte Vollstreckung: Richard Schuh, 1949. - Seitdem sind Todesurteile in Deutschland nicht mehr zulässig. Weitere Informationen findest du z.B. beim [Deutschen Bundestag](https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw20-de-todesstrafe-641014).

Hier sind einige bekannte Fallbeispiele zur Todesstrafe aus verschiedenen Ländern und Epochen: 1. **Sacco und Vanzetti (USA, 1927):** Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, zwei italienische Einwanderer und Anarchisten, wurden wegen Mordes zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ihr Prozess gilt als umstritten, da viele Beweise auf Vorurteile und politische Motive hindeuteten. [Mehr dazu bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Sacco_und_Vanzetti) 2. **Troy Davis (USA, 2011):** Troy Davis wurde 1991 wegen Mordes an einem Polizisten verurteilt und 2011 hingerichtet, obwohl es erhebliche Zweifel an seiner Schuld gab. Der Fall löste weltweit Proteste aus und wurde zum Symbol für die Risiken von Fehlurteilen bei der Todesstrafe. [Mehr dazu bei Amnesty International](https://www.amnesty.de/2011/9/22/troy-davis-hingerichtet) 3. **Ruth Ellis (Großbritannien, 1955):** Ruth Ellis war die letzte Frau, die in Großbritannien hingerichtet wurde. Sie wurde wegen Mordes an ihrem Liebhaber verurteilt. Ihr Fall führte zu einer breiten Debatte über die Todesstrafe und trug zur Abschaffung der Todesstrafe in Großbritannien bei. [Mehr dazu bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Ellis) 4. **Ken Saro-Wiwa (Nigeria, 1995):** Der nigerianische Schriftsteller und Umweltaktivist Ken Saro-Wiwa wurde zusammen mit acht weiteren Aktivisten nach einem umstrittenen Prozess hingerichtet. Die Hinrichtung führte zu internationalen Protesten und Sanktionen gegen Nigeria. [Mehr dazu bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Saro-Wiwa) 5. **Fritz Haarmann (Deutschland, 1925):** Fritz Haarmann, bekannt als der „Werwolf von Hannover“, wurde wegen zahlreicher Morde an Jungen zum Tode verurteilt und 1925 durch das Fallbeil hingerichtet. [Mehr dazu bei Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haarmann) Diese Beispiele zeigen verschiedene Aspekte der Todesstrafe, darunter Fehlurteile, politische Motive, gesellschaftliche Debatten und historische Entwicklungen.

Die Todesstrafe ist eine staatlich verhängte Strafe, bei der eine Person als Folge eines gerichtlichen Urteils getötet wird. Sie wird auch als Kapitalstrafe bezeichnet. Die Anwendung, Methoden und die rechtliche Grundlage der Todesstrafe unterscheiden sich weltweit stark. **Geschichte:** Die Todesstrafe existiert seit Jahrtausenden und wurde in vielen Kulturen und Rechtssystemen angewendet. Im Laufe der Zeit haben sich die Gründe und Methoden verändert. **Aktuelle Situation:** Weltweit ist die Todesstrafe umstritten. Viele Länder, vor allem in Europa und Südamerika, haben sie abgeschafft oder wenden sie nicht mehr an. Andere Länder, wie die USA, China, Iran und Saudi-Arabien, setzen sie weiterhin ein. **Methoden:** Zu den gängigen Hinrichtungsmethoden zählen die Giftspritze, der elektrische Stuhl, Erschießung, Hängen und Enthauptung. **Argumente:** - **Befürworter** argumentieren, dass die Todesstrafe abschreckend wirkt und Gerechtigkeit für schwere Verbrechen schafft. - **Gegner** kritisieren die Möglichkeit von Justizirrtümern, die Unmenschlichkeit der Strafe und die fehlende abschreckende Wirkung. **Rechtliche Lage in Deutschland:** In Deutschland ist die Todesstrafe seit 1949 durch das Grundgesetz (Art. 102) abgeschafft. **Internationale Abkommen:** Viele internationale Abkommen, wie die Europäische Menschenrechtskonvention, sprechen sich gegen die Todesstrafe aus. Weitere Informationen findest du beispielsweise bei [Amnesty International](https://www.amnesty.de/themen/todesstrafe) oder [Human Rights Watch](https://www.hrw.org/de/topic/death-penalty).

**Gesetzliche Bestimmungen der Todesstrafe:** Die Todesstrafe ist weltweit sehr unterschiedlich geregelt: - **Deutschland:** Die Todesstrafe ist in Deutschland seit 1949 durch das Grundgesetz (Art. 102 GG: „Die Todesstrafe ist abgeschafft.“) verboten. - **Europa:** In allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist die Todesstrafe abgeschafft. Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) verbietet sie (Protokoll Nr. 13). - **Weltweit:** In einigen Ländern, wie den USA, China, Iran oder Saudi-Arabien, ist die Todesstrafe weiterhin gesetzlich erlaubt und wird praktiziert. In anderen Staaten ist sie zwar noch gesetzlich vorgesehen, wird aber de facto nicht mehr vollstreckt (Moratorium). **Kirchliche/christliche Sichtweise auf die Todesstrafe:** - **Katholische Kirche:** Die katholische Kirche hat ihre Haltung zur Todesstrafe in den letzten Jahrzehnten deutlich geändert. Papst Franziskus erklärte 2018, dass die Todesstrafe „unzulässig“ sei, weil sie die Menschenwürde verletze. Der Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 2267) lehnt die Todesstrafe heute grundsätzlich ab: [Vatican News zur Todesstrafe](https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2018-08/papst-franziskus-todesstrafe-katechismus-aenderung.html). - **Evangelische Kirchen:** Die meisten evangelischen Kirchen lehnen die Todesstrafe ebenfalls ab und berufen sich auf die christliche Nächstenliebe, die Menschenwürde und die Möglichkeit zur Umkehr und Vergebung. - **Historische Entwicklung:** In der Geschichte gab es Zeiten, in denen Kirchen die Todesstrafe befürworteten oder tolerierten. Heute ist die Ablehnung in den großen christlichen Kirchen jedoch weitgehend Konsens. **Zusammenfassung:** Gesetzlich ist die Todesstrafe in Deutschland und der EU verboten, weltweit aber noch verbreitet. Die großen christlichen Kirchen lehnen die Todesstrafe heute grundsätzlich ab und betonen die Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Der Zweck der Todesstrafe wird je nach Land, Rechtssystem und gesellschaftlicher Einstellung unterschiedlich begründet. Zu den häufig genannten Zwecken zählen: 1. **Abschreckung**: Die Todesstrafe soll potenzielle Täter davon abhalten, schwere Verbrechen zu begehen, weil sie mit der höchsten Strafe rechnen müssen. 2. **Vergeltung/Gerechtigkeit**: Sie wird als gerechte Strafe für besonders schwere Verbrechen wie Mord angesehen – nach dem Prinzip „Auge um Auge“. 3. **Schutz der Gesellschaft**: Durch die Hinrichtung eines Täters soll verhindert werden, dass dieser erneut schwere Straftaten begeht. 4. **Kostenargument**: In manchen Ländern wird argumentiert, dass die Todesstrafe günstiger sei als eine lebenslange Inhaftierung (dies ist jedoch umstritten und hängt von den jeweiligen Rechtssystemen ab). Kritiker bezweifeln die Wirksamkeit dieser Zwecke, insbesondere die abschreckende Wirkung, und verweisen auf ethische, rechtliche und praktische Probleme der Todesstrafe. In vielen Ländern ist sie daher abgeschafft oder wird nicht mehr vollstreckt.

Der letzte bekannte Fall, in dem ein Europäer in Singapur zum Tode verurteilt wurde, war der Fall des Franzosen Flor Contemplacion im Jahr 1995. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich solche Informationen ändern können und es ratsam ist, aktuelle Nachrichtenquellen zu konsultieren, um die neuesten Informationen zu erhalten.

Ja, es gibt einige Erfahrungsberichte von Angestellten im Todestrakt und von Personen, die an der Vollstreckung der Todesstrafe beteiligt sind. Diese Berichte zeigen oft, dass die Arbeit in diesem Umfeld eine erhebliche psychische Belastung darstellen kann. Viele dieser Angestellten berichten von emotionalem Stress, moralischen Konflikten und dem Druck, der mit der Durchführung oder Unterstützung von Hinrichtungen verbunden ist. Einige entwickeln im Laufe der Zeit psychische Probleme wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Es gibt auch Studien und Dokumentationen, die sich mit den psychologischen Auswirkungen dieser Arbeit befassen. Diese zeigen, dass die ständige Konfrontation mit dem Tod und die ethischen Dilemmata, die mit der Todesstrafe verbunden sind, zu einem hohen Maß an Stress und emotionaler Belastung führen können. Unterstützung durch psychologische Betreuung und Supervision wird oft als notwendig erachtet, um den Angestellten zu helfen, mit diesen Herausforderungen umzugehen.

In Frankreich galt die Todesstrafe bis zum 9. September 1981, als sie durch ein Gesetz abgeschafft wurde. Die letzte Hinrichtung fand am 10. September 1977 statt.