568 Fragen zu Erzieher

Bei einer Biostoffuntersuchung im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin wird überprüft, ob du gesundheitlich für die Arbeit mit Kindern geeignet bist und ob du bestimmte Infektionskrankheiten ausschließen oder deinen Impfstatus nachweisen kannst. Ziel ist es, sowohl dich selbst als auch die Kinder vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Typische Bestandteile einer solchen Untersuchung sind: - **Anamnese:** Befragung zu deinem Gesundheitszustand, früheren Krankheiten und Impfungen. - **Impfstatus-Kontrolle:** Überprüfung, ob du gegen wichtige Krankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Hepatitis B und ggf. Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten geimpft bist. - **Blutuntersuchung:** Manchmal wird Blut abgenommen, um den Schutz gegen bestimmte Krankheiten (z. B. Hepatitis B, Masern) nachzuweisen. - **Untersuchung auf Tuberkulose:** Dies kann durch einen Hauttest (z. B. Tuberkulintest) oder einen Bluttest erfolgen. - **Allgemeine körperliche Untersuchung:** Kontrolle, ob du aktuell ansteckende Krankheiten hast. Die Biostoffuntersuchung basiert auf der Biostoffverordnung (BioStoffV), die den Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen regelt, um Infektionsrisiken zu minimieren. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)](https://www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz/Biologische-Arbeitsstoffe/Biostoffverordnung/biostoffverordnung_node.html).

Es ist wichtig, sich als Erzieher in der Jugendhilfe an Regeln und Absprachen zu halten, weil sie die Grundlage für eine verlässliche, sichere und förderliche Umgebung für die betreuten Kinder und Jugendlichen schaffen. Regeln und Absprachen sorgen für Klarheit, Orientierung und Struktur im Alltag. Sie helfen, Vertrauen aufzubauen, indem sie Verlässlichkeit und Berechenbarkeit vermitteln. Außerdem schützen sie die Rechte und das Wohl der jungen Menschen und gewährleisten, dass alle Beteiligten fair und respektvoll behandelt werden. Durch das Einhalten von Regeln und Absprachen wird zudem die Zusammenarbeit im Team gestärkt und die professionelle Qualität der pädagogischen Arbeit gesichert.

Für die Praxis- und Methodenlehre in der Jugendhilfe gibt es verschiedene Arbeitsblätter und Materialien, die Erzieher:innen unterstützen können. Hier einige Beispiele für Themen und Methoden, die häufig in der Jugendhilfe eingesetzt werden, sowie Hinweise, wo du passende Arbeitsblätter finden kannst: **Typische Themen und Methoden:** - Gesprächsführung und Kommunikation (z. B. Aktives Zuhören, Ich-Botschaften) - Konfliktlösung und Mediation - Ressourcenorientierte Arbeit (Stärken erkennen und fördern) - Partizipation und Beteiligung von Jugendlichen - Gruppenarbeit und Teamentwicklung - Methoden der Freizeitpädagogik - Biografiearbeit - Krisenintervention **Beispielhafte Arbeitsblätter:** 1. **Rollenkarten für Rollenspiele** (z. B. zur Gesprächsführung) 2. **Arbeitsblatt: Stärken und Schwächen erkennen** 3. **Checkliste: Konfliktlösungsschritte** 4. **Arbeitsblatt: Mein Unterstützungsnetzwerk** 5. **Reflexionsbogen: Was habe ich heute gelernt?** 6. **Gruppenregeln gemeinsam erarbeiten** **Quellen für Arbeitsblätter und Methoden:** - [Methodenpool der Universität Köln](https://methodenpool.uni-koeln.de/) - [Methodensammlung der Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/lernen/angebote/methodik/) - [Methodenbox der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW](https://www.jugendmedien.de/methodenbox/) - [Arbeitsblätter und Methoden für die Kinder- und Jugendarbeit (jugendleiter-blog.de)](https://www.jugendleiter-blog.de/category/arbeitsblaetter/) Viele dieser Seiten bieten kostenlose Downloads und Anleitungen für die praktische Arbeit. Es lohnt sich, die Materialien an die jeweilige Zielgruppe und den Kontext anzupassen. **Tipp:** Oftmals stellen auch Fachverlage wie [Beltz Juventa](https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik.html) oder [Herder](https://www.herder.de/kinder-jugend-familie/) praxisnahe Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Wenn du ein bestimmtes Thema oder eine Methode suchst, kann eine gezielte Suche nach „Arbeitsblatt [Thema] Jugendhilfe“ oder „Methoden [Thema] Erzieher“ hilfreich sein.

In der Erzieherausbildung steht die Abkürzung "VZ" in der Regel für "Vollzeit". Das bedeutet, dass die Ausbildung in einem Vollzeitmodell absolviert wird, also mit einer regulären Wochenarbeitszeit (meist 35–40 Stunden pro Woche) und nicht in Teilzeit (TZ = Teilzeit).

Viele Erzieherinnen und Erzieher entscheiden sich aus verschiedenen Gründen dafür, ihren Beruf zu verlassen und in andere Bereiche als Quereinsteiger zu wechseln. Zu den häufigsten Ursachen zählen: 1. **Hohe Arbeitsbelastung:** Der Alltag in Kitas und anderen Betreuungseinrichtungen ist oft von Personalmangel, großem Lärmpegel und ständigem Zeitdruck geprägt. Viele Erzieher fühlen sich überlastet und können die vielfältigen Anforderungen kaum noch bewältigen. 2. **Geringe Bezahlung:** Trotz der hohen Verantwortung und der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe ist die Bezahlung im Erzieherberuf häufig nicht angemessen. Im Vergleich zu anderen Berufen mit ähnlicher Qualifikation empfinden viele das Gehalt als zu niedrig. 3. **Fehlende Wertschätzung:** Viele Erzieherinnen und Erzieher berichten, dass ihre Arbeit von der Gesellschaft, von Eltern und manchmal auch von Vorgesetzten nicht ausreichend anerkannt wird. 4. **Schlechte Arbeitsbedingungen:** Dazu zählen unter anderem unzureichende Ausstattung, zu große Gruppen, wenig Zeit für Vor- und Nachbereitung sowie fehlende Unterstützung durch Leitung oder Träger. 5. **Emotionale Belastung:** Die Arbeit mit Kindern, insbesondere in schwierigen sozialen Situationen, kann emotional sehr fordernd sein. Ohne ausreichende Supervision oder Unterstützung kann dies zu Erschöpfung und Burnout führen. 6. **Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten:** Die Karrierechancen im Erzieherberuf sind oft begrenzt, was für viele auf Dauer unattraktiv ist. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Erzieherinnen und Erzieher nach Alternativen suchen, in denen sie bessere Arbeitsbedingungen, mehr Wertschätzung, ein höheres Gehalt oder bessere Entwicklungsmöglichkeiten erwarten. Häufig wechseln sie in verwandte soziale Berufe, in die Verwaltung, ins Bildungsmanagement oder in ganz andere Branchen, in denen Quereinsteiger willkommen sind.

Ein tolles Geschenk für Schüler am Ende der ersten Klasse von ihrer Bezugserzieherin könnte etwas Persönliches und Erinnerungswürdiges sein. Hier einige Ideen: 1. **Personalisierte Bücher**: Ein kleines Buch mit einer Widmung oder einer persönlichen Nachricht für jedes Kind. 2. **Freundebuch oder Erinnerungsalbum**: Ein kleines Album, in das die Kinder Erinnerungen an das Schuljahr eintragen können. 3. **Individuelle Urkunden**: Eine Urkunde für jedes Kind, die besondere Eigenschaften oder Fortschritte hervorhebt. 4. **Kleine Glücksbringer**: Zum Beispiel ein Schlüsselanhänger, ein bunter Radiergummi oder ein kleiner Stein mit einer positiven Botschaft. 5. **Bastelset oder Malbuch**: Etwas, das die Kreativität fördert und Spaß macht. 6. **Gemeinsames Foto**: Ein Klassenfoto in einem selbstgebastelten Rahmen. Wichtig ist, dass das Geschenk von Herzen kommt und den Kindern zeigt, dass sie gesehen und geschätzt werden.

Ob ein Förderverein Geschenke für Erzieher finanzieren darf, hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Zweck des Fördervereins und den geltenden rechtlichen sowie steuerlichen Vorgaben. **Grundsätzliches:** Ein Förderverein ist in der Regel als gemeinnützig anerkannt und verfolgt satzungsgemäß bestimmte Zwecke, meist die Förderung der Einrichtung (z. B. Kita, Schule) und der dort betreuten Kinder. Die Gemeinnützigkeit verpflichtet den Verein, seine Mittel ausschließlich für die in der Satzung festgelegten Zwecke zu verwenden. **Geschenke an Erzieher:** - Kleine Aufmerksamkeiten (z. B. Blumen zum Geburtstag, ein kleines Dankeschön zum Abschied) sind in der Regel unproblematisch, solange sie im Rahmen bleiben und nicht als verdeckte Vergütung oder persönliche Bereicherung gelten. - Größere Geschenke oder Geldzuwendungen an Erzieher sind kritisch zu sehen, da sie nicht unmittelbar dem gemeinnützigen Zweck dienen und die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährden können. - Die Mittel des Fördervereins sollten in erster Linie den Kindern und der Einrichtung zugutekommen, nicht den Angestellten persönlich. **Fazit:** Kleine, symbolische Geschenke sind meist erlaubt, größere Zuwendungen jedoch nicht. Im Zweifel sollte der Förderverein Rücksprache mit dem zuständigen Finanzamt oder einem Steuerberater halten, um die Gemeinnützigkeit nicht zu gefährden. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband](https://www.der-paritaetische.de/) oder beim [Bundesverband Deutscher Stiftungen](https://www.stiftungen.org/).

Die Anzahl der benötigten Erzieher*innen für 100 Kinder in vier Gruppen hängt in Baden-Württemberg von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Alter der Kinder und den gesetzlichen Vorgaben. Die wichtigsten Grundlagen sind das **Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG BW)** und die **Fachkraft-Kind-Relation**. ### 1. Altersstruktur der Kinder Die Betreuungsschlüssel unterscheiden sich je nach Alter: - **Kinder unter 3 Jahren (Krippe):** 1 Fachkraft auf 3 Kinder - **Kinder ab 3 Jahren bis Schuleintritt (Kindergarten):** 1 Fachkraft auf 7,5 Kinder Ohne genaue Altersangabe wird meist angenommen, dass es sich um Kindergartenkinder (3-6 Jahre) handelt. ### 2. Gruppengröße und -form Bei 100 Kindern in vier Gruppen wären das 25 Kinder pro Gruppe. ### 3. Personalschlüssel nach KiTaG BW Für eine **Regelgruppe (3-6 Jahre) mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ, z.B. 07:00-15:00 Uhr)** gilt: - **1,5 Fachkräfte pro 25 Kinder** (Mindeststandard) - Zusätzlich wird für die Abdeckung der Öffnungszeiten und Pausen ein höherer Personaleinsatz benötigt. ### 4. Berechnung für 100 Kinder (4 Gruppen à 25 Kinder) - **Mindestpersonal:** 4 Gruppen x 1,5 Fachkräfte = **6 Fachkräfte** - **Tatsächlicher Bedarf:** Um die Öffnungszeit von 8 Stunden (07:00-15:00 Uhr) und Pausen abzudecken, wird in der Praxis meist mit einem **Faktor von ca. 1,8 bis 2 pro Gruppe** gerechnet. **Empfohlene Berechnung:** - 4 Gruppen x 2 Fachkräfte = **8 Fachkräfte** (für die durchgehende Betreuung) - Zusätzlich werden meist **Springerkräfte** oder **Vertretungen** eingeplant, sodass realistisch **8-10 Erzieher*innen** benötigt werden. ### 5. TVöD Der TVöD regelt die Eingruppierung und Bezahlung, nicht aber die Anzahl der Erzieher*innen. Die Personalschlüssel ergeben sich aus dem KiTaG BW. --- **Fazit:** Für 100 Kindergartenkinder (3-6 Jahre) in vier Gruppen mit einer Öffnungszeit von 07:00-15:00 Uhr brauchst du in Baden-Württemberg **mindestens 8, besser 8-10 Erzieher*innen** (Fachkräfte), um den gesetzlichen Betreuungsschlüssel und die Abdeckung der Öffnungszeiten sicherzustellen. **Quellen und weitere Informationen:** - [Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württemberg (KiTaG)](https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/jlr-KiTaGBW2009rahmen) - [Fachkraft-Kind-Relationen in Baden-Württemberg](https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kindergartenkinder/rahmenbedingungen/1637/) - [TVöD SuE](https://www.kommunalforum.de/tvoed_sue.htm)

Die Anzahl der benötigten Erzieher*innen in einer Kindertageseinrichtung richtet sich in Baden-Württemberg nach den gesetzlichen Vorgaben des Kindertagesbetreuungsgesetzes (KiTaG) und der dazugehörigen Verordnung (KiTaVO), nicht direkt nach dem TVöD (dieser regelt die Bezahlung, nicht den Personalschlüssel). Für Kindergärten (3–6 Jahre) gilt in Baden-Württemberg laut KiTaVO in der Regel folgender Mindestpersonalschlüssel: - **1 Fachkraft pro 7,5 Kinder** (bei Regelbetreuung, also 3–6 Jahre, Ganztagsbetreuung). Bei 100 Kindern, die auf vier Gruppen verteilt sind, ergibt sich folgende Rechnung: **100 Kinder / 7,5 Kinder pro Fachkraft = ca. 13,33 Fachkräfte** Das bedeutet, du benötigst mindestens **14 pädagogische Fachkräfte** (aufgerundet), um den gesetzlichen Mindestpersonalschlüssel einzuhalten. **Wichtige Hinweise:** - Die genaue Anzahl kann variieren, wenn z.B. Kinder unter 3 Jahren betreut werden (dann ist der Personalschlüssel höher, also mehr Personal nötig). - Es müssen auch Ausfallzeiten (Urlaub, Krankheit, Fortbildung) berücksichtigt werden, sodass in der Praxis oft mehr Personal eingeplant wird. - Die Gruppenstärke darf laut KiTaVO 25 Kinder pro Gruppe nicht überschreiten. **Quellen und weitere Informationen:** - [Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württemberg (KiTaG)](https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/jlr-KiTaGBW2009pP1) - [Kindertagesstättenverordnung (KiTaVO)](https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/jlr-KiTaVOBW2009pP1) Für eine exakte Berechnung solltest du die Altersstruktur der Kinder und die Betreuungszeiten berücksichtigen.

Um einen individuellen Ausbildungsplan als angehende Erzieherin zu erstellen, solltest du folgende Schritte beachten: 1. **Rahmenbedingungen klären:** Informiere dich über die Vorgaben deiner Ausbildungsstätte (z. B. Schule, Träger, Praxisstelle) und die gesetzlichen Anforderungen deines Bundeslandes. Oft gibt es einen Rahmenlehrplan, an dem du dich orientieren kannst. 2. **Lernziele festlegen:** Überlege, welche Kompetenzen und Fähigkeiten du während deiner Ausbildung erwerben möchtest. Typische Bereiche sind: - Pädagogik und Entwicklungspsychologie - Beobachtung und Dokumentation - Planung und Durchführung von Angeboten - Zusammenarbeit mit Eltern und Team - Inklusion und Diversität 3. **Praxisphasen planen:** Lege fest, in welchen Bereichen und Gruppen du praktische Erfahrungen sammeln möchtest (z. B. Krippe, Kindergarten, Hort). Plane auch Hospitationen oder Projekte in verschiedenen Altersgruppen. 4. **Themen und Schwerpunkte auswählen:** Wähle Themen, die dich besonders interessieren oder in denen du dich weiterentwickeln möchtest, z. B. Sprachförderung, Bewegung, Musik, Naturpädagogik. 5. **Zeitplan erstellen:** Erstelle einen Zeitplan, wann du welche Inhalte und Kompetenzen erarbeiten möchtest. Berücksichtige dabei Schulblöcke, Praxiszeiten und Prüfungen. 6. **Reflexion und Anpassung:** Plane regelmäßige Reflexionen ein, um deinen Lernfortschritt zu überprüfen und den Plan bei Bedarf anzupassen. 7. **Dokumentation:** Halte deine Ziele, Erfahrungen und Reflexionen schriftlich fest, z. B. in einem Ausbildungsportfolio oder Lerntagebuch. **Tipp:** Viele Ausbildungsstätten stellen Vorlagen oder Musterpläne zur Verfügung. Sprich mit deiner Praxisanleitung oder Lehrkraft, um Unterstützung zu erhalten. **Weitere Informationen:** - [Bundesagentur für Arbeit: Erzieher/in Ausbildung](https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/berufe-von-a-z/beruf/erzieher-in) - [ErzieherIn.de: Ausbildung](https://www.erzieherin.de/ausbildung.html) Ein individueller Ausbildungsplan hilft dir, deine Ausbildung zielgerichtet und selbstbestimmt zu gestalten.

Im Kontext der Ausbildung zur Erzieherin beziehen sich „B1“ und „B2“ in der Regel auf verschiedene Beobachtungs- und Auswertungsformen: **B1 Freie (unstrukturierte) Beobachtung** - Hierbei beobachtest du ein Kind oder eine Gruppe ohne vorher festgelegte Kriterien. - Du notierst, was dir auffällt, z. B. Verhalten, Sprache, Interaktionen, Aktivitäten. - Die Auswertung erfolgt beschreibend: Was hast du gesehen? Welche Besonderheiten sind dir aufgefallen? Gibt es Auffälligkeiten oder Entwicklungsthemen? **B2: Gezielte (strukturierte) Beobachtung** - Hierbei beobachtest du mit einer bestimmten Fragestellung oder nach festgelegten Kriterien (z. B. Sprachentwicklung, Sozialverhalten). - Du nutzt oft Beobachtungsbögen oder Checklisten. - Die Auswertung ist analytischer: Du vergleichst das Beobachtete mit Entwicklungsnormen oder Zielsetzungen und ziehst daraus Schlüsse für die pädagogische Arbeit. **Beispiel für eine B1-Beobachtung:** - **Beobachtung:** „Am 12.06.2024 um 10:00 Uhr spielte Leon (4 Jahre) im Baubereich. Er baute einen Turm aus Holzklötzen und sprach dabei leise vor sich hin. Als ein anderes Kind kam, gab er ihm einen Klotz und sagte: ‚Hier, du kannst mitbauen.‘“ - **Auswertung:** „Leon zeigt Freude am Bauen und kann sich konzentrieren. Er bezieht andere Kinder in sein Spiel ein und kommuniziert freundlich. Dies spricht für eine altersgemäße soziale Entwicklung.“ **Beispiel für eine B2-Beobachtung (z. B. Sprachentwicklung):** - **Beobachtung:** „Im Morgenkreis antwortet Mia (3 Jahre) auf Fragen mit Zwei-Wort-Sätzen, z. B. ‚Mama Arbeit‘ oder ‚Ball weg‘.“ - **Auswertung:** „Mia verwendet altersgemäße Zwei-Wort-Sätze. Die Sprachentwicklung entspricht dem Entwicklungsstand einer Dreijährigen. Zur Förderung könnten gezielte Sprachangebote im Alltag integriert werden.“ **Tipp:** Achte immer auf eine wertfreie, sachliche Beschreibung in der Beobachtung und eine reflektierte, fachlich begründete Auswertung. Weitere Informationen und Beispiele findest du oft in den Ausbildungsunterlagen oder auf Fachportalen wie [ErzieherIn.de](https://www.erzieherin.de/).

Ja, Erzieher sind sowohl Begleiter als auch Krisenmanager der Kinder. Sie unterstützen Kinder in ihrer Entwicklung, fördern ihre sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten und begleiten sie durch verschiedene Lebensphasen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, in schwierigen Situationen oder bei Konflikten einzugreifen, zu vermitteln und gemeinsam mit den Kindern Lösungen zu finden. Damit tragen Erzieher wesentlich dazu bei, dass Kinder sich sicher und geborgen fühlen und sich gesund entwickeln können.

Im Erzieherberuf spielen die Rollen als Kommunikationspartner und als erwachsenes Vorbild eine zentrale Bedeutung: **Kommunikationspartner:** Als Erzieher bist du ein wichtiger Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Kolleg:innen. Du unterstützt Kinder dabei, ihre Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken, förderst ihre Sprachentwicklung und hilfst ihnen, Konflikte konstruktiv zu lösen. Durch aktives Zuhören, wertschätzende Rückmeldungen und eine offene Gesprächskultur schaffst du Vertrauen und Sicherheit. **Erwachsenes Vorbild:** Kinder orientieren sich stark an Erwachsenen. Als Erzieher lebst du Werte wie Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein vor. Dein Verhalten, dein Umgang mit anderen und deine Reaktionen in verschiedenen Situationen dienen den Kindern als Beispiel. So lernen sie soziale Kompetenzen, den Umgang mit Regeln und den respektvollen Umgang miteinander. Beide Rollen sind eng miteinander verknüpft und tragen wesentlich zur Entwicklung der Kinder bei.

Kommunikationspartner von Erziehern übernehmen verschiedene Aufgaben, um eine gelingende Zusammenarbeit und Entwicklung der Kinder zu unterstützen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen: 1. **Informationsaustausch:** Sie geben relevante Informationen über das Kind, seine Entwicklung, Bedürfnisse und Besonderheiten weiter (z.B. Eltern berichten über Veränderungen zu Hause). 2. **Kooperation:** Sie arbeiten mit den Erziehern zusammen, um gemeinsame Ziele für das Kind zu verfolgen (z.B. bei Fördermaßnahmen oder Eingewöhnung). 3. **Feedback geben:** Sie geben Rückmeldungen zu Beobachtungen, Erlebnissen oder zur pädagogischen Arbeit. 4. **Unterstützung:** Sie unterstützen die Arbeit der Erzieher, z.B. durch Mithilfe bei Veranstaltungen oder Projekten. 5. **Konfliktlösung:** Sie tragen zur Klärung und Lösung von Missverständnissen oder Problemen bei. 6. **Mitwirkung:** Sie beteiligen sich an Entscheidungen, z.B. im Elternbeirat oder bei Entwicklungsgesprächen. Kommunikationspartner können Eltern, Kollegen, Therapeuten, Lehrer oder andere Fachkräfte sein. Ziel ist immer eine vertrauensvolle, offene und respektvolle Kommunikation zum Wohl des Kindes.

Erzieher sind Bildungspartner, weil sie Kinder nicht nur betreuen, sondern aktiv deren Bildungs- und Entwicklungsprozesse begleiten und fördern. Sie arbeiten gemeinsam mit Eltern, Schulen und anderen Institutionen daran, die bestmöglichen Lern- und Entwicklungsbedingungen für Kinder zu schaffen. Als Bildungspartner: - Beobachten und dokumentieren sie die Entwicklung der Kinder, um individuelle Bildungsangebote zu gestalten. - Unterstützen sie Kinder dabei, ihre Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und weiterzuentwickeln. - Kooperieren sie mit Eltern, indem sie regelmäßig über den Entwicklungsstand der Kinder informieren und gemeinsam Bildungsziele festlegen. - Arbeiten sie mit anderen Fachkräften (z. B. Therapeuten, Lehrern) zusammen, um eine ganzheitliche Förderung zu gewährleisten. - Fördern sie soziale, emotionale, kognitive und motorische Kompetenzen der Kinder im Alltag. Durch diese partnerschaftliche Zusammenarbeit tragen Erzieher maßgeblich dazu bei, dass Kinder bestmöglich auf ihren weiteren Bildungsweg vorbereitet werden.