Welche Methoden gibt es zur kollegialen Beratung und wie funktionieren sie?

Antwort

Kollegiale Beratung ist ein strukturiertes Verfahren, bei dem sich Kolleginnen und Kollegen gegenseitig bei beruflichen Fragestellungen unterstützen. Hier sind einige gängige Methoden und deren Beschreibungen: 1. **Die klassische Kollegiale Beratung**: - **Ablauf**: Ein Fallgeber schildert ein Problem, die Gruppe stellt Verständnisfragen, gibt Rückmeldungen und entwickelt gemeinsam Lösungsideen. - **Phasen**: 1. **Fallvorstellung**: Der Fallgeber beschreibt sein Anliegen. 2. **Fragenrunde**: Die Gruppe stellt klärende Fragen. 3. **Rückmeldungen**: Die Gruppe gibt Feedback und teilt eigene Erfahrungen. 4. **Lösungsfindung**: Gemeinsam werden Lösungsvorschläge erarbeitet. 5. **Abschluss**: Der Fallgeber reflektiert die erhaltenen Anregungen. 2. **Intervisionsgruppe**: - **Ablauf**: Ähnlich wie die klassische Kollegiale Beratung, jedoch in einer festen Gruppe, die sich regelmäßig trifft. - **Phasen**: 1. **Einführung**: Begrüßung und Festlegung des Ablaufs. 2. **Fallvorstellung**: Ein Mitglied stellt einen Fall vor. 3. **Diskussion**: Die Gruppe diskutiert den Fall und gibt Rückmeldungen. 4. **Lösungsfindung**: Gemeinsame Erarbeitung von Lösungsvorschlägen. 5. **Abschluss**: Reflexion und Planung des nächsten Treffens. 3. **Reflecting Team**: - **Ablauf**: Ein kleineres Team diskutiert den Fall, während der Fallgeber und die restliche Gruppe zuhören. Anschließend gibt der Fallgeber Feedback. - **Phasen**: 1. **Fallvorstellung**: Der Fallgeber schildert sein Anliegen. 2. **Diskussion im Team**: Ein kleines Team diskutiert den Fall. 3. **Reflexion**: Der Fallgeber reflektiert die Diskussion und gibt Feedback. 4. **Abschluss**: Gemeinsame Reflexion und Abschlussrunde. 4. **Balint-Gruppe**: - **Ablauf**: Ursprünglich für Ärzte entwickelt, um über schwierige Patientenkontakte zu sprechen. Der Fokus liegt auf der emotionalen und psychodynamischen Dimension. - **Phasen**: 1. **Fallvorstellung**: Der Fallgeber schildert den Fall. 2. **Freie Assoziation**: Die Gruppe äußert spontan Gedanken und Gefühle. 3. **Diskussion**: Gemeinsame Reflexion und Diskussion der Assoziationen. 4. **Abschluss**: Der Fallgeber gibt Feedback und reflektiert die Anregungen. 5. **Kollegiale Fallberatung nach dem Hamburger Modell**: - **Ablauf**: Ein strukturiertes Verfahren mit festen Rollen und klaren Phasen. - **Phasen**: 1. **Fallvorstellung**: Der Fallgeber schildert sein Anliegen. 2. **Fragenrunde**: Die Gruppe stellt klärende Fragen. 3. **Hypothesenbildung**: Die Gruppe entwickelt Hypothesen zum Fall. 4. **Lösungsfindung**: Gemeinsame Erarbeitung von Lösungsvorschlägen. 5. **Abschluss**: Der Fallgeber reflektiert die erhaltenen Anregungen. Diese Methoden bieten strukturierte Ansätze, um berufliche Herausforderungen im Team zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

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