Trifft die kosmische Hintergrundstrahlung gleichmäßig auf die Erde und wie passt das zur Vorstellung des Urknalls in einem Punkt?

Antwort

Die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB, Cosmic Microwave Background) trifft die Erde aus allen Richtungen fast gleichmäßig, mit nur sehr kleinen Schwankungen (Anisotropien) im Bereich von etwa 1 zu 100.000. Diese minimale Ungleichmäßigkeit ist für die Entstehung von Strukturen im Universum (wie Galaxien) entscheidend, aber insgesamt ist die Strahlung extrem homogen. **Wie ist das mit dem Urknall in einem Punkt vereinbar?** Die Vorstellung, der Urknall sei in einem Punkt im Raum passiert, ist ein verbreitetes Missverständnis. Der Urknall war kein Ereignis an einem bestimmten Ort im Universum, sondern der Beginn von Raum und Zeit selbst. Das Universum war am Anfang überall extrem dicht und heiß – es gab keinen „leeren Raum“ außerhalb, in den es sich ausdehnen konnte. Die Gleichmäßigkeit der Hintergrundstrahlung erklärt sich dadurch, dass das frühe Universum sehr homogen war. Die Strahlung, die wir heute messen, stammt aus einer Zeit etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall, als das Universum durchsichtig wurde (Rekombination). Seitdem hat sich das Licht auf seinem Weg zu uns ausgedehnt und abgekühlt. **Zusammengefasst:** - Die kosmische Hintergrundstrahlung ist fast überall gleich, mit winzigen Schwankungen. - Der Urknall war kein Ereignis an einem bestimmten Punkt, sondern der Anfang von Raum und Zeit überall. - Die Gleichmäßigkeit der Strahlung ist ein Beleg für die Homogenität des frühen Universums. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Max-Planck-Gesellschaft](https://www.mpg.de/104819/Kosmische_Hintergrundstrahlung) oder der [NASA](https://map.gsfc.nasa.gov/universe/bb_tests_cmb.html).

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