Darf man 17 Jahre alte Winterreifen weiterhin nutzen?

In Deutschland gibt es kein gesetzliches Höchstalter für Reifen. Das bedeutet, dass es keine explizite Vorschrift gibt, die das Fahren mit 17 Jahre alten Winterreifen grundsätzlich verbietet. Allerdings gilt laut § 2 Abs. 3a StVO die situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen müssen geeignete Reifen (M+S-Kennzeichnung und ab 2018 das Alpine-Symbol) verwendet werden.

Wichtiger ist jedoch die Verkehrssicherheit: Reifen müssen laut § 36 StVZO „ausreichend Profil“ (mindestens 1,6 mm) und keine sichtbaren Schäden aufweisen. Die Gummimischung altert jedoch mit der Zeit, wodurch die Haftung und Sicherheit – besonders bei Winterreifen – stark abnimmt. Die meisten Reifenhersteller und auch der ADAC empfehlen, Winterreifen spätestens nach 6 bis 8 Jahren zu ersetzen, unabhängig vom Profil.

Im Schadensfall kann die Nutzung so alter Reifen als grob fahrlässig gewertet werden. Das kann dazu führen, dass die Versicherung die Leistung kürzt oder verweigert, wenn der Unfall auf den schlechten Zustand der Reifen zurückzuführen ist.

Fazit:
Rechtlich ist das Fahren mit 17 Jahre alten Winterreifen nicht explizit verboten, solange sie die Mindestanforderungen erfüllen. Aus Sicherheits- und Haftungsgründen ist es jedoch dringend abzuraten. Es besteht ein erhebliches Risiko, dass die Reifen nicht mehr verkehrssicher sind und im Schadensfall Probleme mit der Versicherung entstehen können.

Weitere Informationen:
- [ADAC: Reifenalter – wie alt dürfen Autoreifen sein?](https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/reifen/reifenalter/)
- [§ 36 StVZO – Bereifung und Laufflächen](https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__36.html)