Wie geht die Katholische Kirche mit Dogmen um, die in moderner Zeit nicht mehr glaubhaft erscheinen?

Antwort

Die katholische Kirche betrachtet Dogmen als verbindliche Glaubenswahrheiten, die grundsätzlich nicht aufgehoben oder „vergessen“ werden können. Ein Dogma ist nach katholischem Verständnis eine endgültige, unfehlbare Lehraussage, die für alle Gläubigen verpflichtend ist. Die Kirche sieht sich selbst nicht als befugt, einmal definierte Dogmen zu widerrufen oder zu relativieren. Allerdings gibt es in der Praxis durchaus einen Wandel im Umgang mit bestimmten Lehren: Dogmen oder lehramtliche Aussagen, die in der heutigen Zeit als schwer vermittelbar oder problematisch gelten, werden oft weniger betont, selten thematisiert oder in einen neuen Kontext gestellt. Das bedeutet, sie werden nicht offiziell „vergessen“, aber ihre Bedeutung im kirchlichen Alltag und in der Verkündigung kann abnehmen. Ein Beispiel ist das Dogma von der „Erbsünde“ oder bestimmte Aussagen über das Verhältnis zu anderen Religionen. Stattdessen legt die Kirche in der Verkündigung und Pastoral oft den Schwerpunkt auf andere, zeitgemäßere Aspekte des Glaubens. In theologischen Diskussionen kann es auch zu einer Neuinterpretation oder Weiterentwicklung des Verständnisses kommen, ohne das Dogma selbst formell aufzuheben. Zusammengefasst: Die katholische Kirche lässt Dogmen nicht einfach „vergessen“, sondern geht mit problematischen Lehren zurückhaltender um, interpretiert sie neu oder stellt sie weniger in den Mittelpunkt. Ein formelles „Abschaffen“ oder „Verschweigen“ gibt es jedoch nicht. Weitere Informationen findest du z.B. auf der offiziellen Seite der [Deutschen Bischofskonferenz](https://www.dbk.de/).

Kategorie: Religion Tags: Kirche Dogmen Zeitgeist
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