Welche Rechtsprechung gibt es zum notariellen Nachlassverzeichnis?

Antwort

Das Nachlassverzeichnis ist ein wichtiges Dokument im Erbrecht, das die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten eines Verstorbenen auflistet. Es gibt verschiedene relevante Rechtsprechungen (Rspr.), die sich mit dem Nachlassverzeichnis befassen. Hier sind einige wichtige Aspekte: 1. **Pflicht zur Erstellung**: Nach § 2206 BGB kann ein Erbe verpflichtet sein, ein Nachlassverzeichnis zu erstellen, insbesondere wenn es von einem Miterben oder einem Pflichtteilsberechtigten verlangt wird. 2. **Inhalt des Nachlassverzeichnisses**: Das Nachlassverzeichnis muss alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Verstorbenen umfassen. Die Rechtsprechung hat klargestellt, dass auch nicht sofort erkennbare Vermögenswerte, wie z.B. Ansprüche oder Rechte, aufgeführt werden müssen. 3. **Haftung für unvollständige Angaben**: Wenn ein Erbe ein Nachlassverzeichnis nicht ordnungsgemäß erstellt oder unvollständig ist, kann dies zu einer Haftung gegenüber anderen Erben oder Pflichtteilsberechtigten führen. 4. **Gerichtliche Durchsetzung**: In einigen Fällen kann die Erstellung eines Nachlassverzeichnisses gerichtlich durchgesetzt werden, wenn ein Erbe sich weigert, dies zu tun. Für spezifische Entscheidungen und weitere Details wäre es ratsam, die einschlägige Rechtsprechung in juristischen Datenbanken oder Kommentaren zum Erbrecht zu konsultieren.

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