Was bedeuten Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit?

Antwort

Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit sind zwei grundlegende Begriffe im Zivilrecht, die sich auf die Fähigkeit von Personen beziehen, Rechte und Pflichten zu haben und rechtlich wirksame Handlungen vorzunehmen. **Rechtsfähigkeit:** Rechtsfähigkeit ist die Fähigkeit, Träger von Rechten und Pflichten zu sein. Sie beginnt mit der Vollendung der Geburt und endet mit dem Tod. Jede natürliche Person (also jeder Mensch) ist rechtsfähig. Auch juristische Personen (wie Unternehmen, Vereine oder Stiftungen) können rechtsfähig sein. Die Rechtsfähigkeit bedeutet, dass eine Person Eigentum besitzen, Verträge abschließen und vor Gericht klagen oder verklagt werden kann. **Geschäftsfähigkeit:** Geschäftsfähigkeit ist die Fähigkeit, Rechtsgeschäfte selbstständig und voll wirksam vorzunehmen. Sie ist in verschiedenen Stufen geregelt: 1. **Geschäftsunfähigkeit:** Personen unter 7 Jahren und dauerhaft Geisteskranke sind geschäftsunfähig. Ihre Willenserklärungen sind nichtig, d.h., sie können keine wirksamen Rechtsgeschäfte abschließen. Für sie handeln gesetzliche Vertreter (z.B. Eltern oder Betreuer). 2. **Beschränkte Geschäftsfähigkeit:** Personen zwischen 7 und 18 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig. Sie können Rechtsgeschäfte vornehmen, benötigen aber in der Regel die Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter. Es gibt Ausnahmen, wie z.B. Geschäfte des täglichen Lebens, die mit eigenen Mitteln bewirkt werden (Taschengeldparagraph). 3. **Volle Geschäftsfähigkeit:** Ab dem 18. Lebensjahr sind Personen in der Regel voll geschäftsfähig, sofern sie nicht aufgrund einer geistigen Erkrankung oder einer Behinderung unter Betreuung stehen. Voll geschäftsfähige Personen können alle Rechtsgeschäfte selbstständig und ohne Einschränkungen vornehmen. Diese Unterscheidung ist wichtig, um sicherzustellen, dass nur Personen, die die rechtlichen Konsequenzen ihrer Handlungen verstehen und überblicken können, voll wirksame Rechtsgeschäfte abschließen können.

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