Überwiegt bei Jugendlichen der Spaß in einer Freundschaft und ist somit, laut Aristoteles, keine wahre Freundschaft?

Antwort

Aristoteles unterscheidet in seiner Ethik zwischen verschiedenen Arten von Freundschaft, wobei er die Freundschaft, die auf Nutzen oder Vergnügen basiert, als weniger wertvoll erachtet als die Freundschaft, die auf Tugend und gegenseitiger Wertschätzung beruht. Bei Jugendlichen kann der Spaß und das Vergnügen in einer Freundschaft oft im Vordergrund stehen, was dazu führen kann, dass diese Beziehungen eher flüchtig sind und nicht die Tiefe und Beständigkeit aufweisen, die Aristoteles für eine wahre Freundschaft fordert. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass der Spaß in einer Freundschaft nicht zwangsläufig bedeutet, dass es sich nicht um eine echte Freundschaft handelt. Jugendliche entwickeln oft soziale Fähigkeiten und lernen, was Freundschaft bedeutet, durch Erfahrungen, die zunächst auf Vergnügen basieren. Diese Beziehungen können sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln und tiefere emotionale Bindungen und Werte integrieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Spaß in einer Freundschaft bei Jugendlichen vorherrschen kann, was sie in den Augen Aristoteles' als weniger wertvoll erscheinen lässt. Dennoch können solche Freundschaften als Ausgangspunkt für tiefere, tugendbasierte Beziehungen dienen, die im Laufe der Zeit entstehen können.

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