Wie funktioniert der Entleerungsreflex der Blase?

Antwort

Der Entleerungsreflex der Harnblase (Vesica urinaria) ist ein komplexer Prozess, der durch das Zusammenspiel des Nervensystems und der Muskulatur der Blase gesteuert wird. Hier ist eine Übersicht, wie dieser Reflex funktioniert: 1. **Füllung der Blase**: Die Harnblase füllt sich allmählich mit Urin, der von den Nieren produziert wird. Die Blasenwand dehnt sich aus, und Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand registrieren den zunehmenden Druck. 2. **Signalübertragung**: Die Dehnungsrezeptoren senden Signale über afferente Nervenfasern (hauptsächlich über den Nervus pelvicus) an das Rückenmark, insbesondere an die sakralen Segmente (S2-S4). 3. **Reflexbogen**: Im Rückenmark wird das Signal verarbeitet und über efferente Nervenfasern zurück zur Blase gesendet. Dies aktiviert den parasympathischen Teil des autonomen Nervensystems. 4. **Kontraktion der Blasenmuskulatur**: Die parasympathischen Nervenfasern setzen Acetylcholin frei, das die Muskulatur der Blasenwand (Detrusormuskel) zur Kontraktion anregt. 5. **Entspannung des Schließmuskels**: Gleichzeitig wird der innere Harnröhrenschließmuskel (ein glatter Muskel) durch die parasympathische Aktivität entspannt. Der äußere Harnröhrenschließmuskel (ein quergestreifter Muskel) wird willkürlich kontrolliert und kann bewusst entspannt werden, um die Miktion zu ermöglichen. 6. **Miktion**: Wenn der äußere Schließmuskel entspannt wird, kann der Urin durch die Harnröhre abfließen, und die Blase entleert sich. Dieser Prozess wird durch das zentrale Nervensystem, insbesondere durch das pontine Miktionszentrum im Hirnstamm, koordiniert. Das pontine Miktionszentrum erhält Signale von höheren Hirnzentren, die die bewusste Kontrolle über die Blasenentleerung ermöglichen.

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