Wann fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung beim Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie an?

Antwort

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die Banken verlangen, wenn ein Immobilienkredit vor Ablauf der vereinbarten Zinsbindung zurückgezahlt wird – zum Beispiel beim Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie. Die Bank erhebt diese Entschädigung, weil ihr durch die vorzeitige Rückzahlung Zinseinnahmen entgehen. **Wichtige Punkte zur Vorfälligkeitsentschädigung beim Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie:** 1. **Grundsatz:** Beim Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie kann die Bank grundsätzlich auf die Vorfälligkeitsentschädigung bestehen, wenn der Kreditvertrag vorzeitig beendet wird. 2. **Ausnahmen:** - **Kündigungsrecht nach § 489 BGB:** Nach zehn Jahren ab vollständigem Empfang des Darlehens kannst du mit einer Frist von sechs Monaten kündigen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. - **Fehlerhafte Widerrufsbelehrung:** Ist die Widerrufsbelehrung im Vertrag fehlerhaft, kann ein „Widerrufsjoker“ greifen, sodass keine Entschädigung gezahlt werden muss. - **Vertragliche Sonderregelungen:** Manche Kreditverträge enthalten Sonderkündigungsrechte, z.B. bei Verkauf. 3. **Berechnung:** Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. Restlaufzeit, Zinssatz und der Möglichkeit der Bank, das Geld anderweitig zu verleihen. 4. **Verhandlung:** In manchen Fällen ist es möglich, mit der Bank über die Höhe der Entschädigung zu verhandeln oder eine Übertragung des Kredits auf den Käufer zu vereinbaren. **Fazit:** Beim Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie fällt in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung an, wenn der Kredit vorzeitig abgelöst wird und keine der genannten Ausnahmen greift. Es empfiehlt sich, den Kreditvertrag genau zu prüfen und ggf. rechtlichen Rat einzuholen. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Verbraucherzentrale](https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/kredit-vor-zeit-ablaufen-lassen/vorfaelligkeitsentschaedigung-was-ist-das-und-wie-wird-sie-berechnet-13213).

KI fragen

Verwandte Fragen

Wie wird der gewerbliche Immobilienverkauf bezahlt?

Die Dienstleistung beim gewerblichen Immobilienverkauf wird in der Regel über eine Maklerprovision (Courtage) vergütet. Diese Provision wird meist als prozentualer Anteil am erzielten Verkau... [mehr]

Welche Art von Makler kommt bei Immobilienverkäufern am besten an?

Bei Immobilienverkäufern kommen in der Regel Makler am besten an, die folgende Eigenschaften und Arbeitsweisen mitbringen: 1. **Lokale Marktkenntnis:** Verkäufer schätzen Makler, die d... [mehr]

Wie wird die Maklercourtage aufgeteilt?

Die Maklercourtage (auch Maklerprovision genannt) wird in Deutschland beim Immobilienkauf in der Regel zwischen Käufer und Verkäufer geteilt. Seit dem 23. Dezember 2020 gilt das sogenannte &... [mehr]