Welche Bedeutung hat die Ursächlichkeit und nach welchem Grundsatz wird bei einer Unterbrechung im Immobilienbereich vorgegangen?

Im Immobilienbereich spielt die Ursächlichkeit eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Bewertung von Schadensfällen, Vertragsverletzungen oder bei der Klärung von Verantwortlichkeiten. Ursächlichkeit bedeutet, dass ein bestimmtes Ereignis oder Verhalten direkt zu einem Schaden oder einer Veränderung geführt hat.

Bei der Beurteilung der Ursächlichkeit wird oft der Grundsatz der "adäquaten Kausalität" angewendet. Dieser Grundsatz besagt, dass nur solche Ursachen berücksichtigt werden, die nach allgemeiner Lebenserfahrung geeignet sind, den eingetretenen Erfolg herbeizuführen. Es muss also eine direkte und nachvollziehbare Verbindung zwischen Ursache und Wirkung bestehen.

Bei einer Unterbrechung der Ursächlichkeit, auch als "Unterbrechung des Kausalzusammenhangs" bekannt, wird geprüft, ob ein anderes Ereignis oder Verhalten die ursprüngliche Kausalkette durchbrochen hat. Wenn dies der Fall ist, kann die ursprüngliche Ursache nicht mehr als alleinige oder hauptsächliche Ursache für den Schaden angesehen werden.

Ein Beispiel im Immobilienbereich könnte ein Wasserschaden sein: Wenn ein Mieter einen Wasserhahn offen lässt und dadurch ein Wasserschaden entsteht, ist die Ursächlichkeit klar. Wenn jedoch ein Dritter in das Gebäude eindringt und den Wasserhahn absichtlich aufdreht, könnte dies als Unterbrechung der Kausalität betrachtet werden, da das Verhalten des Dritten die ursprüngliche Kausalkette durchbrochen hat.