Was waren die politischen Veränderungen vom Mauerfall bis zur Wiedervereinigung?

Die politischen Veränderungen vom Mauerfall am 9. November 1989 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 waren tiefgreifend und vielschichtig. Hier sind einige der wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen:

1. **Mauerfall (9. November 1989)**: Der Fall der Berliner Mauer markierte den Beginn des Endes der DDR und symbolisierte das Ende des Kalten Krieges. Die Öffnung der Grenze ermöglichte es den Bürgern der DDR, frei in den Westen zu reisen.

2. **Runde Tische und Reformen**: Nach dem Mauerfall wurden in der DDR Runde Tische eingerichtet, an denen Vertreter der Regierung und der Opposition gemeinsam über Reformen diskutierten. Dies führte zu einer schrittweisen Demokratisierung des politischen Systems der DDR.

3. **Freie Wahlen in der DDR (18. März 1990)**: Die ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR fanden statt. Die Allianz für Deutschland, ein Bündnis konservativer Parteien, gewann die Wahl und Lothar de Maizière wurde Ministerpräsident.

4. **Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion (1. Juli 1990)**: Die DDR und die Bundesrepublik Deutschland führten eine Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion ein. Die D-Mark wurde zur offiziellen Währung in der DDR, und es wurden westdeutsche Wirtschafts- und Sozialsysteme übernommen.

5. **Zwei-plus-Vier-Verhandlungen**: Die Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs (USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) führten zum Zwei-plus-Vier-Vertrag, der die äußeren Aspekte der deutschen Einheit regelte.

6. **Wiedervereinigung (3. Oktober 1990)**: Die DDR trat der Bundesrepublik Deutschland bei, und Deutschland wurde offiziell wiedervereinigt. Der Tag der Deutschen Einheit wurde zum Nationalfeiertag erklärt.

Diese Ereignisse führten zu einer grundlegenden Umgestaltung der politischen Landschaft in Deutschland und ebneten den Weg für die Integration der neuen Bundesländer in die Bundesrepublik.