52 Fragen zu Geriatrie

In der Nähe von 45355 Essen (Stadtteil Borbeck) gibt es mehrere Physiotherapiepraxen, die geriatrische Physiotherapie anbieten. Hier einige Beispiele: 1. **Physiotherapie Praxis Borbeck** Aktienstraße 220, 45355 Essen [Website](https://www.physiotherapie-borbeck.de/) Die Praxis bietet unter anderem Behandlungen für ältere Menschen und geriatrische Patienten an. 2. **Physiotherapie am Germaniaplatz** Germaniaplatz 3, 45355 Essen [Website](https://www.physiotherapie-germaniaplatz.de/) Das Team behandelt auch geriatrische Krankheitsbilder und bietet Hausbesuche an. 3. **Physiotherapie Praxis Anja Korte** Borbecker Str. 172, 45355 Essen [Website](https://www.physiotherapie-korte.de/) Die Praxis hat Erfahrung in der Behandlung älterer Patienten und bietet individuelle Therapiepläne. Es empfiehlt sich, direkt bei der jeweiligen Praxis nachzufragen, ob spezielle geriatrische Therapieformen angeboten werden und ob Hausbesuche möglich sind.

Ja, ein Hausarzt darf geriatrische Physiotherapie verordnen. In Deutschland sind Hausärzte grundsätzlich berechtigt, Heilmittel wie Physiotherapie zu verordnen, auch im Rahmen der geriatrischen Versorgung. Die Verordnung erfolgt auf dem entsprechenden Heilmittelrezept (Muster 13). Für die sogenannte „geriatrische Rehabilitation“ oder „geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung“ gibt es spezielle Indikationen und Verordnungsmodalitäten, aber die Verordnung von Physiotherapie bei geriatrischen Patienten ist Teil der hausärztlichen Versorgung. Wichtig ist, dass die Verordnung medizinisch begründet ist und die Heilmittel-Richtlinie beachtet wird. Bei geriatrischen Patienten kann der Hausarzt auf dem Rezept das Feld „besondere Verordnungsbedarfe“ ankreuzen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Das schützt vor Wirtschaftlichkeitsprüfungen. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)](https://www.kbv.de/html/8442.php).

Die Physiotherapie für alte Menschen wird als Geriatrische Physiotherapie oder Geriatrie bezeichnet. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und beschäftigt sich mit der Prävention, Behandlung und Rehabilitation altersbedingter Erkrankungen und Einschränkungen.

Eine geriatrische Frühkomplexbehandlung wird in der Regel von einem multiprofessionellen Team durchgeführt, das auf die Behandlung älterer, meist mehrfach erkrankter Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Zu diesem Team gehören typischerweise: - Ärztinnen und Ärzte mit Schwerpunkt Geriatrie - Pflegefachkräfte mit geriatrischer Erfahrung - Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten - Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten - Logopädinnen und Logopäden - Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter - Psychologinnen und Psychologen (je nach Bedarf) Die Behandlung findet meist in spezialisierten geriatrischen Abteilungen von Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken statt. Ziel ist es, die Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nach einer akuten Erkrankung oder Operation möglichst schnell wiederherzustellen oder zu erhalten.

Die Aufgaben eines Auszubildenden der Pflegeassistenz auf einer geriatrischen Station umfassen vor allem unterstützende Tätigkeiten im Bereich der Grundpflege und Betreuung älterer Menschen. Typische Aufgaben sind: - **Unterstützung bei der Körperpflege:** Hilfe beim Waschen, Duschen, Baden, An- und Auskleiden. - **Mobilisation:** Unterstützung beim Aufstehen, Gehen, Umlagern und bei Bewegungsübungen. - **Nahrungsaufnahme:** Hilfe beim Anreichen von Speisen und Getränken, ggf. Unterstützung beim Füttern. - **Ausscheidung:** Unterstützung bei Toilettengängen, Wechseln von Inkontinenzmaterial, Hilfe beim Umgang mit Toilettenstühlen oder Urinflaschen. - **Beobachtung und Dokumentation:** Beobachtung des Allgemeinzustands der Patientinnen und Patienten (z. B. Haut, Atmung, Verhalten) und Weitergabe relevanter Informationen an das Pflegefachpersonal. - **Soziale Betreuung:** Gespräche führen, Beschäftigungsangebote begleiten, Unterstützung bei der Orientierung und Alltagsstrukturierung. - **Hygiene und Sauberkeit:** Mitwirken bei der Reinigung und Desinfektion von Pflegeutensilien und Patientenzimmern. - **Unterstützung des Pflegeteams:** Mithilfe bei organisatorischen Aufgaben, z. B. Materialbeschaffung, Vorbereitung von Pflegemaßnahmen. Die Aufgaben erfolgen immer unter Anleitung und Aufsicht von examiniertem Pflegepersonal. Ziel ist es, pflegerische Grundkenntnisse zu erlernen und die Selbstständigkeit sowie Lebensqualität der älteren Menschen zu fördern.

Der geriatrische Patient ist eine Person, meist ab etwa 65 Jahren, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters und häufig mehrerer chronischer Erkrankungen (Multimorbidität) eine besondere medizinische Betreuung benötigt. Typische Merkmale des geriatrischen Patienten sind: 1. **Hohes Lebensalter**: In der Regel 65 Jahre und älter. 2. **Multimorbidität**: Das gleichzeitige Vorliegen mehrerer chronischer Erkrankungen (z. B. Diabetes, Bluthochdruck, Arthrose). 3. **Funktionseinschränkungen**: Beeinträchtigungen in Mobilität, Alltagskompetenz, Sinneswahrnehmung oder kognitiven Fähigkeiten (z. B. Demenz). 4. **Erhöhte Gebrechlichkeit (Frailty)**: Verminderte körperliche Reserven und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Komplikationen. 5. **Polypharmazie**: Einnahme mehrerer Medikamente gleichzeitig, was das Risiko für Nebenwirkungen und Wechselwirkungen erhöht. 6. **Soziale Faktoren**: Häufig soziale Isolation, Unterstützungsbedarf im Alltag oder Pflegebedürftigkeit. Geriatrische Patienten benötigen daher eine ganzheitliche, interdisziplinäre Betreuung, die medizinische, pflegerische, soziale und rehabilitative Aspekte berücksichtigt.

Ein geriatrischer Patient profitiert innerhalb der geriatrischen Physiotherapie Behandlung von mehreren Aspekten: 1. **Erhalt und Verbesserung der Mobilität:** Durch gezielte Übungen werden Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Gleichgewicht gefördert, was Stürzen vorbeugt und die Selbstständigkeit erhält. 2. **Schmerzlinderung:** Spezielle physiotherapeutische Maßnahmen können Schmerzen, z. B. bei Arthrose oder Osteoporose, reduzieren. 3. **Förderung der Selbstständigkeit:** Die Therapie zielt darauf ab, alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Anziehen oder Treppensteigen möglichst eigenständig durchführen zu können. 4. **Prävention von Komplikationen:** Durch Bewegung und Mobilisation werden Komplikationen wie Thrombosen, Dekubitus (Druckgeschwüre) oder Muskelabbau verhindert. 5. **Verbesserung der Lebensqualität:** Die gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit wirken sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensfreude aus. 6. **Individuelle Anpassung:** Die Behandlung wird auf die speziellen Bedürfnisse und Einschränkungen älterer Menschen abgestimmt, unter Berücksichtigung von Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität). Insgesamt trägt die geriatrische Physiotherapie dazu bei, die Lebensqualität und Selbstständigkeit älterer Menschen möglichst lange zu erhalten.

In einer Akutgeriatrie arbeiten verschiedene Fachkräfte zusammen, um die bestmögliche Versorgung älterer Patienten sicherzustellen. Zu den typischen Professionen gehören: 1. **Ärzte**: Insbesondere Fachärzte für Geriatrie, aber auch Internisten und andere Spezialisten, die sich mit altersbedingten Erkrankungen auskennen. 2. **Pflegekräfte**: Speziell ausgebildete Krankenpfleger und Altenpfleger, die sich um die tägliche Pflege und Betreuung der Patienten kümmern. 3. **Physiotherapeuten**: Sie helfen den Patienten, ihre Mobilität und körperliche Funktion zu verbessern oder zu. 4. **Ergotherapeuten**: Diese Fachkräfte unterstützen die Patienten dabei, ihre Selbstständigkeit im Alltag zu bewahren oder wiederzuerlangen. 5. **Logopäden**: Sie arbeiten mit Patienten, die Sprach- oder Schluckstörungen haben. 6. **Sozialarbeiter**: Sie bieten Unterstützung bei sozialen und finanziellen Fragen und helfen bei der Organisation der Nachsorge. 7. **Psychologen**: Sie bieten psychologische Unterstützung und Therapie an, um die mentale Gesundheit der Patienten zu fördern. 8. **Ernährungsberater**: Sie erstellen Ernährungspläne, die auf die speziellen Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, um die komplexen medizinischen, sozialen und psychologischen Bedürfnisse älterer Patienten in der Akutgeriatrie zu adressieren.

Ja, die Deutsche Rentenversicherung (DRV) kann der Kostenträger für eine geriatrische Rehabilitation sein. Dies ist häufig der Fall, wenn die Rehabilitationsmaßnahme dazu dient, die Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Voraussetzung ist in der Regel, dass der Patient noch im erwerbsfähigen Alter ist und die Maßnahme medizinisch notwendig ist. Es ist jedoch wichtig, die genauen Voraussetzungen und Antragsverfahren bei der DRV zu prüfen, da diese je nach individueller Situation variieren können.

Die Palliative Geriatrie in Deutschland und der Schweiz weist einige Unterschiede auf, die sich aus den jeweiligen Gesundheitssystemen, kulturellen Aspekten und gesetzlichen Rahmenbedingungen ergeben: 1. **Gesundheitssystem**: - In Deutschland ist die Palliativversorgung stärker in das Gesundheitssystem integriert, mit einem breiten Netzwerk von spezialisierten Palliativdiensten und Hospizen. Die Finanzierung erfolgt über die gesetzliche Krankenversicherung. - In der Schweiz ist das Gesundheitssystem kantonal organisiert, was zu regionalen Unterschieden in der Verfügbarkeit und Organisation der Palliativversorgung führen kann. Die Finanzierung erfolgt über die obligatorische Krankenpflegeversicherung, ergänzt durch private Versicherungen. 2. **Gesetzliche Rahmenbedingungen**: - Deutschland hat spezifische gesetzliche Regelungen zur Palliativversorgung, einschließlich des Hospiz- und Palliativgesetzes, das die Versorgung und Finanzierung regelt. - In der Schweiz gibt es keine spezifischen nationalen Gesetze zur Palliativversorgung, aber die Patientenverfügung und das Erwachsenenschutzrecht spielen eine wichtige Rolle. 3. **Kulturelle Unterschiede**: - In beiden Ländern gibt es eine zunehmende Sensibilisierung für die Bedeutung der Palliativversorgung, jedoch können kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung und Akzeptanz von Palliativpflege bestehen. 4. **Ausbildung und Qualifikation**: - In Deutschland gibt es spezialisierte Weiterbildungen für Ärzte und Pflegekräfte im Bereich der Palliativmedizin. - In der Schweiz sind ähnliche Weiterbildungen verfügbar, jedoch kann die Anerkennung und Verbreitung je nach Kanton variieren. 5. **Versorgungsstrukturen**: - Deutschland verfügt über ein gut ausgebautes Netz von Palliativstationen, ambulanten Palliativdiensten und Hospizen. - In der Schweiz sind Palliativdienste ebenfalls vorhanden, jedoch kann die Verfügbarkeit je nach Region unterschiedlich sein. Diese Unterschiede beeinflussen, wie ältere Menschen in beiden Ländern palliativ versorgt werden, wobei der Zugang und die Art der Versorgung variieren können.

In der Regel ist die Krankenkasse der Kostenträger für die geriatrische Rehabilitation, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind. Die Kostenübernahme erfolgt meist, wenn die Reha medizinisch notwendig ist und eine Verordnung durch einen Arzt vorliegt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen andere Träger, wie beispielsweise die Rentenversicherung oder die Sozialhilfe, die Kosten übernehmen können, insbesondere wenn es um spezielle Rehabilitationsmaßnahmen geht. Es ist ratsam, sich direkt bei der jeweiligen Krankenkasse oder dem zuständigen Reha-Träger zu informieren.

Gerontologie, Geragogik und Geriatrie sind drei verwandte, aber unterschiedliche Disziplinen, die sich mit dem Alterungsprozess und den Bedürfnissen älterer Menschen befassen: 1. **Gerontologie**: Dies ist die wissenschaftliche Studie des Alterns und der damit verbundenen physischen, psychischen und sozialen Veränderungen. Gerontologie untersucht, wie sich das Altern auf den Menschen auswirkt und welche Faktoren die Lebensqualität im Alter beeinflussen. 2. **Geragogik**: Diese Disziplin befasst sich mit der Bildung und Erziehung älterer Menschen. Geragogik zielt darauf ab, Lernprozesse im Alter zu fördern und die Teilhabe älterer Menschen an Bildung und Gesellschaft zu unterstützen. Es geht darum, geeignete Lernmethoden und -inhalte für ältere Menschen zu entwickeln. 3. **Geriatrie**: Dies ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Gesundheit und den Krankheiten älterer Menschen beschäftigt. Geriatrie umfasst die Prävention, Diagnose und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen sowie die Förderung der Gesundheit und Lebensqualität im Alter. Zusammen bilden diese Disziplinen ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Älterwerden verbunden sind.

Geriatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Gesundheit und den Krankheiten älterer Menschen beschäftigt. Es umfasst die Prävention, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von altersbedingten Erkrankungen und funktionellen Einschränkungen. Ziel der Geriatrie ist es, die Lebensqualität und Selbstständigkeit älterer Patienten zu fördern und zu erhalten.

Die geriatrische Onkologie hat mehrere zentrale Ziele, die darauf abzielen, die Behandlung und Betreuung älterer Krebspatienten zu optimieren. Dazu gehören: 1. **Individuelle Behandlungsplanung**: Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Wünsche älterer Patienten, einschließlich ihrer Lebensqualität und funktionellen Fähigkeiten. 2. **Multidisziplinäre Ansätze**: Zusammenarbeit von verschiedenen Fachrichtungen, um eine umfassende Versorgung zu gewährleisten, die sowohl onkologische als auch geriatrische Aspekte berücksichtigt. 3. **Risikobewertung**: Einschätzung der Komorbiditäten und der allgemeinen Gesundheit des Patienten, um die Risiken von Behandlungen besser einschätzen zu können. 4. **Symptommanagement**: Verbesserung der Lebensqualität durch effektives Management von Symptomen und Nebenwirkungen der Krebsbehandlung. 5. **Palliativversorgung**: Integration von palliativmedizinischen Ansätzen, um die Lebensqualität in fortgeschrittenen Krankheitsstadien zu verbessern. 6. **Forschung und Weiterbildung**: Förderung von Forschung im Bereich der geriatrischen Onkologie und Schulung von Fachkräften, um die Versorgung älterer Krebspatienten zu verbessern. Diese Ziele tragen dazu bei, die Behandlungsergebnisse für ältere Patienten mit Krebs zu optimieren und ihre Lebensqualität zu erhöhen.

In der geriatrischen Onkologie sind Assessments entscheidend, um die speziellen Bedürfnisse älterer Krebspatienten zu berücksichtigen. Diese Assessments helfen dabei, die körperliche, funktionale und psychosoziale Gesundheit der Patienten zu bewerten. Zu den häufig verwendeten Instrumenten gehören: 1. **Geriatrisches Assessment (GA)**: Umfasst eine umfassende Bewertung von Mobilität, kognitiven Fähigkeiten, emotionalem Wohlbefinden, sozialen Unterstützungsnetzwerken und der Medikation. 2. **Kognitive Tests**: Wie der Mini-Mental State Examination (MMSE) oder der Montreal Cognitive Assessment (MoCA), um kognitive Beeinträchtigungen zu identifizieren. 3. **Funktionsstatus-Tests**: Zum Beispiel der Katz-Index der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) oder der Instrumental Activities of Daily Living (IADL), um die Selbstständigkeit des Patienten zu bewerten. 4. **Bewertung der Lebensqualität**: Instrumente wie das European Organisation for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire (EORTC QLQ-C30) helfen, die Lebensqualität der Patienten zu erfassen. 5. **Nutritional Assessment**: Um den Ernährungszustand zu beurteilen, können Screening-Tools wie der Mini Nutritional Assessment (MNA) verwendet werden. Diese Assessments sind wichtig, um personalisierte Behandlungspläne zu entwickeln und die Therapieentscheidungen an die individuellen Bedürfnisse älterer Patienten anzupassen.